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Der Klient

Titel: Der Klient
Autoren: John Grisham
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schon im Licht. Hinter ihr zeigte sich ein vertrautes Gesicht. Es war einer der FBI-Agenten von der ersten Zusammenkunft im Krankenhaus. Mark griff nach seiner Tasche und trat auf den Parkplatz hinaus. Drei Wagen warteten. Ein Mann öffnete die hintere Tür des mittleren, und Mark und seine Anwältin stiegen ein.
    Die kleine Kavalkade jagte los.
    »Alles läuft bestens«, sagte Reggie und ergriff seine Hand. Die beiden Männer auf den Vordersitzen schauten starr geradeaus. »Ricky und deine Mutter sitzen im Flugzeug. Sie werden in ungefähr einer Stunde hier sein. Bist du okay?«
    »Ich glaube schon. Haben Sie es ihnen gesagt?« flüsterte er.
    »Noch nicht«, erwiderte sie. »Nicht, bevor du im Flugzeug sitzt und in der Luft bist.«
    »Sind all diese Männer FBI-Agenten?«
    Sie nickte und tätschelte seinen Kopf. Er kam sich plötzlich sehr wichtig vor. Er saß auf dem Rücksitz seines eigenen schwarzen Wagens, wurde zum Flughafen befördert, um dort einen Privatjet zu besteigen, umringt von Polizisten, die nur dazu da waren, ihn zu beschützen. Er schlug die Beine übereinander und setzte sich etwas aufrechter hin.
    Er war noch nie geflogen.
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    B arry wanderte nervös vor den getönten Fensterscheiben von Johnnys Büro hin und her und betrachtete die Schlepper und Lastkähne auf dem Fluß. Seine Augen waren rot, aber nicht vom Trinken oder anderen Ausschweifungen. Er hatte nicht geschlafen. Er hatte hier im Lagerhaus darauf gewartet, daß ihm die Leiche gebracht würde, und als Leo und Genossen gegen eins ohne sie eintrafen, hatte er seinen Onkel angerufen.
    Johnny trug an diesem schönen Sonntagmorgen weder Krawatte noch Hosenträger. Er ging langsam hinter seinem Schreibtisch auf und ab und paffte blauen Rauch aus der dritten Zigarre dieses Tages. Eine dichte Wolke hing über seinem Kopf.
    Das Anschreien und die Wutausbrüche hatten Stunden zuvor geendet. Barry hatte Leo und Ionucci und den Bullen beschimpft, und Leo hatte zurückgeschimpft. Aber im Laufe der Zeit hatte die Panik sich gelegt. Die ganze Nacht hindurch war Leo immer wieder an Cliffords Haus vorübergefahren, stets in einem anderen Wagen, und hatte nichts Ungewöhnliches gesehen. Die Leiche war immer noch da.
    Johnny beschloß, vierundzwanzig Stunden zu warten und es dann noch einmal zu versuchen. Sie würden das Grundstück den Tag über im Auge behalten und nach Einbruch der Dunkelheit massiert angreifen. Der Bulle versicherte ihm, daß er den Toten binnen zehn Minuten aus dem Beton herausholen könnte.
    Ihr müßt nur cool bleiben, hatte Johnny zu allen gesagt. Ganz cool.
    Roy Foltrigg beendete die Lektüre der Sonntagszeitung auf der Terrasse seines Vorstadthauses und ging mit einer Tasse kaltem Kaffee mit bloßen Füßen über den nassen Rasen. Er hatte nur wenig geschlafen und im Dunkeln auf seiner Veranda auf das Eintreffen der Zeitung gewartet. Dann war er in Schlafanzug und Morgenmantel hingelaufen und hatte sie geholt. Er hatte Trumann angerufen, aber seltsamerweise wußte Mrs. Trumann nicht, wo ihr Mann hingegangen war.
    Er inspizierte die Rosensträucher seiner Frau am rückwärtigen Zaun und fragte sich zum hundertstenmal, wo Mark Sway sein mochte. Es war ganz eindeutig, zumindest für ihn, daß Reggie ihm bei der Flucht geholfen hatte. Sie hatte offensichtlich wieder den Verstand verloren und war mit dem Jungen abgehauen. Er lächelte. Er würde das besondere Vergnügen haben, ihr dafür vor Gericht den Arsch aufzureißen.
    Der Hangar war ungefähr fünfhundert Meter vom Hauptterminal entfernt und stand in einer Reihe von gleichartigen Gebäuden, die alle in einem tristen Grau gestrichen waren. Über dem hohen Doppeltor, das aufging, als die drei Wagen vor dem Hangar anhielten, waren mit orangefarbenen Buchstaben die Worte Gulf Air aufgemalt. Der Betonboden war grün gestrichen und makellos sauber und leer bis auf zwei Privatjets in einer der hinteren Ecken. Ein paar Lampen waren eingeschaltet, und ihr Licht wurde von dem grünen Beton reflektiert. Das Gebäude war groß genug für ein Autorennen, dachte Mark, als er den Hals reckte, um einen Blick auf die beiden Jets werfen zu können.
    Jetzt, da das Tor aufgegangen war, lag die gesamte Vorderfront des Hangars offen da. Drei Männer eilten an der Rückwand entlang, als suchten sie nach etwas. Zwei weitere stellten sich neben das Tor. Ein weiteres halbes Dutzend wanderte draußen langsam herum, in einigem Abstand von den gerade angekommenen Wagen.
    »Was sind das für Leute?« fragte
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