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Der kleine Luegendetektor

Der kleine Luegendetektor

Titel: Der kleine Luegendetektor
Autoren: Joe Navarro
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negative Gefühle hin, Sorgen oder mangelndes Selbstvertrauen. Es lässt sich auch an Personen ausmachen, die dabei ertappt werden, wie sie etwas Unrechtes tun.
    32. Die Augen geschlossen – mit Reiben des Nasenrückens: Wenn jemand im Verhör die Augen schließt und sich dabei gleichzeitig den Nasenrücken reibt, zeigt er damit, dass er sich Sorgen macht oder Angst hat. Es handelt sich dabei um ein kombiniertes Abwehr- und Beruhigungsverhalten, das normalerweise mit negativen Gefühlen, Antipathie, Unsicherheit, Sorge oder Nervosität einhergeht.
    33. Weinen – Weinen dient der Beruhigung und ist zugleich eine wirkungsvolle Strategie, ein Gespräch aus der Bahn zu werfen. Vor allem Personen mit schauspielerischer oder Borderline-Persönlichkeit greifen gerne darauf zurück. Ein leicht beeinflussbarer Gesprächsführer läuft dabei Gefahr, in die Falle zu tappen und zum Statisten eines Schauspiels zu werden, das den Gesprächsfluss stört oder, schlimmer noch, als Ausdruck von Wahrheit gedeutet wird. Wenn Sie sich auf dieses Heulsusenspiel einlassen, fallen Sie Manipulationen zum Opfer.
    34. Schiefer Blick – Einem schiefen Blick begegnen wir, wenn unser Gegenüber Zweifel hat, jemanden geringschätzt oder verachtet. Es ist ein universeller Blick, der Unglauben oder Ablehnung zum Ausdruck bringt.
    35. Anhaltendes Starren – Das anhaltende Starren geht normalerweise mit Schweigen einher. Es weist darauf hin, dass die betreffende Person in Gedanken versunken ist und sich von jedem äußeren Reiz oder jeder Information abschottet (sie hört nicht zu, weil sie gerade Informationen verarbeitet). Ich habe dieses Verhalten oft bei Verdächtigen gesehen, denen gerade klar geworden ist, dass sie sich in einer ungünstigen Situation befinden. Normalerweise beschließen solche Individuen dann, dass es an der Zeit ist zu kooperieren oder sie verlangen nach einem Anwalt. Es passierte mir sogar einmal, dass ein Verdächtiger fast zehn Minuten lang vor sich hinstarrte, bevor er schließlich sagte: »Ja, es stimmt alles.«
    36. Verstohlener Blick – Eine Person, die gerade verhört wird und andere Fragesteller im Raum verstohlen ansieht, will in der Regel herausfinden, ob man ihr Glauben schenkt. Sie hat gewöhnlich etwas zu verbergen. Ich habe dieses Verhalten bei Schuldigen gesehen, die wissen wollten, ob ihnen die anderen Fragesteller ihre Geschichte abgenommen hatten. Kinder tun dasselbe, um zu sehen, ob eines der Elternteile ihnen glaubt.
    37. Aggressiver Blickkontakt – Ein aggressiver Blickkontakt ist nicht gleichbedeutend mit der Wahrheit. Psychopathen und andere gewohnheitsmäßige Lügner haben kein Problem damit, Ihnen geradewegs in die Augen zu sehen. Sie versuchen, Sie dadurch einzuschüchtern oder davon zu überzeugen, dass sie die Wahrheit sagen. Der aggressive, durchdringende Blick sagt gar nichts aus und dient nur dazu, andere zu beunruhigen oder aus dem Konzept zu bringen.
    38. Nach Anerkennung heischender Blick – Ich habe im Laufe der Jahre bemerkt, dass Lügner dazu neigen, den Gesprächsführer genau zu betrachten, um zu sehen, ob dieser ihnen Glauben schenkt. Ich denke, das hat etwas mit der Tatsache zu tun, dass ehrliche Menschen selten in eine Verhörsituation geraten, während Lügner sich vergewissern müssen, dass man ihnen glaubt. Deshalb suchen sie ihre Gegenüber sehr genau nach Hinweisen der Anerkennung ab. Achten Sie darauf, sich nicht argwöhnisch zu verhalten, weil dann sowohl ehrliche als auch unehrliche Personen dieses Verhalten zeigen. Im Gegensatz zu Punkt 36 muss der Blick nicht verstohlen sein; der Gesprächspartner zeigt sehr offensichtlich, dass er Sie nach Zeichen der Anerkennung absucht.
    39. Wegsehen – Wegsehen heißt noch lange nicht, dass die betreffende Person lügt. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Forscher konnten belegen, dass die meisten Lügner häufiger Augenkontakt suchen als Menschen, die nichts zu verbergen haben. Es gibt viele Missverständnisse darüber, was ein Wegsehen zu bedeuten hat, aber was zählt, ist: Wegsehen ist NICHT gleichbedeutend mit einer Täuschungsabsicht. Viele Menschen müssen ihren Blick abwenden, um nachzudenken, und in manchen Kulturen, wie etwa bei US-Amerikanern hispanischer oder afrikanischer Herkunft, wird kleinen Kindern beigebracht, als Ausdruck von Reue und Demut zu Boden zu sehen, wenn sie gescholten
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