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Der kleine Kiffer

Der kleine Kiffer

Titel: Der kleine Kiffer
Autoren: C. Koch , S. Dommaschke
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mich anbinden sollen.“
Allerdings hatte es ihn auch überrascht, dass ihn ein Zug so fertig gemacht hatte und zu allem Übel war der Joint ja auch fast weggebrannt, nachdem er ihn angezündet hatte.
„Mann, hab ich mein Zuhause und meine Space-Skunk geliebt.“

X

    Er befand sich in einer gänzlich unbekannten Region des Himmels: Bis er eine Reihe von kleinen Asteroiden in der Ferne sah. Da ihm langsam langweilig wurde, entschloss er sich, diese Miniplaneten zu besuchen. Auf dem ersten wohnte ein Zocker. Der Zocker saß an einem einarmigen Banditen und hatte ganz leuchtende Augen und einen kleinen Sack mit Hartgeld vor sich stehen.
„Ah! Sieh da, ein Gewinner!“, rief der Zocker, als er den kleinen Kiffer nach einigen Minuten endlich sah.
Und der kleine Kiffer fragte sich: „Wie kann er wissen, dass ich ein Gewinner bin, ich bin wohl eher der größte Unglücksrabe im All!“
Er wusste nicht, dass für die Zocker in der Welt alle Menschen potentielle Opfer sind, weil sie jeden anpumpen können mit der Gewissheit,
    ihre Schulden eh niemals zurückzahlen zu können.

    „Komm näher, wenn du Geld hast“, sagte der Zocker und war ganz gierig, den kleinen Kiffer übers Ohr zu hauen.
Der kleine Kiffer schaute sich nach einer Sitzgelegenheit um, aber der ganze Planet war übersät mit Spielautomaten bis auf einen Hocker, den der Zocker in Beschlag hatte. Er blieb also stehen und schaute sich all die bunten Lichter an.
    „Es verstößt gegen die Planetenregeln, hier nur herumzustehen und nicht zu spielen“, sagte der Zocker. „Los, pack deine Kohle aus.“
„Ich weiß nicht, wie das geht“, antwortete der kleine Kiffer ganz verwirrt. „Ich hab mich verflogen und weiß nicht, wie ich nach Hause kommen soll.“
„Dann“, sagte der Zocker, „erklär ich es dir eben. Ich habe seit Jahren niemanden gesehen, der nicht wusste, wie man einen einarmigen Banditen bedient, wie blöd kann einer allein nur sein?“
„Das ist kein Grund, mich zu beleidigen, ich hab so was eben noch nie gesehen …“, stammelte der kleine Kiffer und errötete.
„Hm, hm!“, überlegte der Zocker mit listigem Gesichtsausdruck. „Also dann, lass uns knallhartes Zocken lernen.“

    Er murmelte etwas Unverständliches vor sich hin und grinste fies.
Denn der Zocker freute sich schon, ein neues Opfer gefunden zu haben, dem er die Kohle aus der Tasche ziehen konnte. Er war ein absoluter Zocker. Aber da er sehr gierig war, konnte er nie lange spielen, weil er fast immer verlor.
„Wenn ich spiele“, pflegte er zu sagen, „wenn ich einen einarmigen Banditen füttere und füttere, dann steh ich schon mit einem Bein in meiner neuen Villa, es muss nur die Kombination kommen und ich bin reich. Und du kannst das auch schaffen.“
„Hört sich erst mal spannend an?“, äußerte sich verpeilt der kleine Kiffer.
„Ich warte schon die ganze Zeit, dass du deine Kohle auspackst“, entgegnete der Zocker und zog wieder am Hebel seines Automaten, nachdem er ihn zuerst mit einer Münze gefüttert hatte.
„Ich rede mir hier doch nicht den Mund fusselig, damit du mit deiner ganzen Kohle einfach wieder abhauen kannst.“
Der kleine Kiffer wusste nicht, was der Typ von ihm wollte: „Was ist Kohle?“, fragte er verwirrt den Zocker. Der Spieler wurde hellhörig und freute sich insgeheim über einen so ahnungslosen Trottel, der ihm hier ins Netz zu gehen versprach. Der Zocker hatte schon Visionen von einem Sklaven, dem er erst Geld lieh, das er auf seinem Planeten verzockte. Am Ende pleite, müsste der kleine Kiffer die lästigen Arbeiten auf dem Planeten übernehmen – bis zum Schwarzwerden. Arbeiten wie Münzen zählen, Essen ranschaffen, den Planeten sauber halten, vielleicht sogar Werbeflyer verteilen auf den Nachbarplaneten, um richtig groß rauszukommen. Der Zocker sah sich jetzt schon seine vor Jahren entstandene Geschäftsidee verwirklichen: Las Planetos, der Zockstroid. Man könne hier, erklärte er dem kleinen Kiffer, viel Geld gewinnen. Mit dem Gewonnenen könnte er sich dann anschaffen, was immer er sich wünschte. Aber natürlich erzählte er nicht, was ihm als Verlierer bevorstehen würde. Da der kleine Kiffer ja nichts mit Geld anzufangen wusste, gab er ihm ein paar Cent und erklärte ihm plötzlich in aller Freundlichkeit die Maschine noch einmal. Der kleine Kiffer war von dem Gedanken angetan, sich alles anschaffen zu können, was er wollte. Aber er hatte keine Ahnung, dass ihn der Zocker versklaven wollte, würde er
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