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Der Kleine Gluecksberater

Der Kleine Gluecksberater

Titel: Der Kleine Gluecksberater
Autoren: Bettina Lemke
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Während ich ihr all diese Dinge sagte, merkte ich zwar, dass die Worteihr guttaten, sie die Entfernung, die zwischen uns lag, aber schmerzlich spürte. Da hatte ich die folgende Idee. Ich sagte zu ihr: »Der erste Vogel, den du ab jetzt siehst, bringt dir einen persönlichen Gruß von mir. Folge ihm mit deinen Augen und lass den Gruß in dein Herz, denn er stammt von mir.« Die Idee gefiel ihr und bevor wir unser Gespräch beendeten, sagte sie noch: »Da bin ich ja neugierig, welchen Vogel ich als Nächstes sehen werde.« Allein die Vorstellung, dass ein Lebewesen ihr eine Botschaft überbringen würde, schien sie zu trösten und lenkte ihre Gedanken etwas von dem Gefühl der Einsamkeit ab. Etwa eine halbe Stunde später schrieb sie mir eine E-Mail :
     
    Liebe Bettina,
     
    stell dir vor, was gerade passiert ist. Ich habe gespannt auf deinen Vogelbotschafter gewartet und immer wieder aus dem Fenster hinausgesehen. Du wirst es nicht glauben, aber vor ein paar Minuten kam ausgerechnet ein Huhn um die Ecke des Hauses herumgelaufen. Ich hatte mir irgendeinen Vogel in der Luft vorgestellt, eine Amsel, vielleicht sogar einen Falken oder Bussard, aber mit einem Huhn habe ich am allerwenigsten gerechnet und ich musste herzhaft lachen, als ich es sah. Das hat mir so richtig gutgetan!
     
    Ist das nicht eine nette Geschichte? Und warum sollten wir nicht zwischendurch einen Gruß an uns selbst auf die Reise schicken und uns überraschen lassen, welcher nette Botschafter ihn uns überbringt?
    Wenn Sie etwas Aufmunterung gebrauchen können oder sich einfach kurz entspannen oder etwas Gutes tun wollen, dann schicken Sie doch einfach einen Glücksgruß in die Welt hinaus und lassen ihn sich von dem nächsten Vogel oder auch von dem nächsten anderen Lebewesen, das Sie sehen, überbringen. Seien Sie gespannt auf Ihren persönlichen Botschafter, öffnen Sie sich für die Welt und lächeln Sie, wenn Sie den Überbringer der Botschaft entdecken.
     

     
    Es ist gut und tut gut, auch für sich selbst »ein aufmerksames Herz« zu haben.
    Es ist gut und tut gut, auch sich selbst nicht »fremd« zu sein.
    Es ist gut und tut gut, auch (zu) sich selbst »gut« zu sein.
    Es ist gut und tut gut, auch für sich selbst »da« zu sein.
    BERNHARD VON CLAIRVAUX

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    Bernhard von Clairvaux   – Gönne dich dir selbst
    Die Lebensregeln auf der gegenüberliegenden Seite stammen von Bernhard von Clairvaux (um 1090   –   1153), dem Gründer und ersten Abt des Klosters Clairvaux und einem der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens, den er über ganz Europa verbreitete. Diese Lebensregeln lesen sich wie ein guter Rat für alle, die heutzutage vom Burnout betroffen sind oder Gefahr laufen, in diese Falle der Selbstausbeutung zu geraten. Sie richten sich auch an alle, die sich selbst nicht genug Aufmerksamkeit schenken und ihre eigenen Bedürfnisse zu sehr vernachlässigen, weil sie sich zu stark auf das Wohl anderer ausrichten, stets für alle anderen da sind, nur nicht für sich selbst. Auf der folgenden Seite finden Sie einen Auszug aus einem berühmten Brief Clairvaux’ an seinen ehemaligen Schüler, Papst Eugen III.   Darin ermahnt Bernhard auch diesen, sich nicht zu sehr in der Arbeit zu verzetteln, sich angesichts zahlreicher Verpflichtungen, denen er gerecht werden will, nicht selbst zu verlieren, sich nicht fremd zu werden, sondern hin und wieder die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen, Einkehr zu halten und zur Ruhe zu kommen. Mit bestechender Klarheit und Eindringlichkeit weisen seine Worte uns auch heute noch darauf hin, dass wir anderen gegenüber nicht »gut« sein können, wenn wir uns selbst missachten.Die Aufforderung »Gönne dich dir selbst« ist ein wichtiger Wegweiser für den Pfad zum Glück, dessen Anfang wir stets in uns selbst suchen sollten.

     
    Aus einem Brief Bernhard von Clairvaux an Papst Eugen III
     
    Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst. Wenn du dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für die Besinnung vorsiehst, soll ich dich da loben? Darin lob ich dich nicht (…). Wie kannst du aber voll und echt Mensch sein, wenn du dich selbst verloren hast? Auch du bist ein Mensch. Damit deine Menschlichkeit allumfassend und vollkommen sein kann, musst du also nicht nur für alle anderen, sondern auch für
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