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Der kleine Drache Kokosnuss/schwarze Ritter

Der kleine Drache Kokosnuss/schwarze Ritter

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss/schwarze Ritter
Autoren: I Siegner
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Der macht doch Apfelmus aus mir!«
    »Aber nicht, wenn er dich gewinnen lässt!«
    »Mich gewinnen lässt? Aber, der große Drache speit doch Feuer und ist furchtbar gefährlich!«
    »I wo«, sagt Matilda. »Onkel Ingmar ist ein ganz verträglicher Typ. Wenn wir ihn bitten, dich gewinnen zu lassen, dann macht er das.«
    »Seid ihr sicher?«
    »Klar«, sagt Kokosnuss. »Erst verkohlt Onkel Ingmar dem schwarzen Ritter den Hintern. Dann kämpfst du gegen ihn, gewinnst und bekommst die Tochter des Burgherrn zur Frau!«
    »Aber nur, wenn du uns jetzt endlich hier herausholst!«, fügt Matilda hinzu.
    Walther überlegt. Klingt gar nicht so übel!

    Schnell holt er einen langen Stock und lässt ihn hinab in die Grube. Als die drei auf Walthers Pferd den Weg zur Burg hinaufreiten, ist die Sonne bereits untergegangen.

Nachts in der Burg
    K urz bevor sie den Burggraben erreichen, klettert Matilda im Schutz der Dunkelheit auf Kokosnuss’ Schultern. Walther leiht den beiden seinen Kapuzenumhang. So verkleidet überqueren die drei Freunde die Zugbrücke und passieren die Wache am Burgtor.
    Als sie den Burgplatz betreten, fällt ihr Blick sofort auf den schlafenden Drachen.
    »Armer Onkel Ingmar! Sogar sein Maul haben sie zugebunden«, murmelt Matilda.
    »Klar«, sagt Kokosnuss, »damit er nicht Feuer speien kann.«
    Der kleine Drache klettert zu Onkel Ingmars Ohr hinauf und flüstert: »Aufwachen!«
    Onkel Ingmar aber schnarcht so friedlich weiter wie zuvor.
    »Aufwachen!«, wiederholt Kokosnuss etwas lauter.
    Onkel Ingmar rührt sich immer noch nicht.

    Da ruft Kokosnuss, so laut er kann: »Aufwachen, du Schnarchnase!«
    Endlich öffnet der große Drache erst das eine, dann das andere Auge.
    »Wm bn ch?«, fragt er.
    »Hä?«, fragt Kokosnuss.
    »Wmm bnn chhh?!«
    »Er fragt, wo er ist«, sagt Matilda. »Komm, wir lösen den Knoten!«
    Kokosnuss und Matilda ziehen den Knoten der Maulfessel auf.
    »Wo bin ich?«, wiederholt Onkel Ingmar.

    »Nicht so laut!«, flüstert Kokosnuss.
    »Du liegst mitten auf dem Burgplatz. Der schwarze Ritter hat nämlich Schlafmittel in den Honig gekippt!«
    »Unerhört! Der kann was erleben!«, brummt Onkel Ingmar und will sich aufrappeln.
    »Warte, Onkel Ingmar, nicht aufstehen! Wir haben eine Idee!«, sagt Kokosnuss und flüstert seinem Onkel den Plan ins Ohr.
    Der große Drache hört aufmerksam zu. Als Kokosnuss ihm erzählt, dass er dem schwarzen Ritter so richtig den Hintern verkohlen darf, grinst Onkel Ingmar. Aber als er hört, dass er Walther den Minnesänger gewinnen lassen soll, rümpft er die Nase: »Wer ist das denn?«
    Da tritt Walther schüchtern hervor: »Äh, das bin ich!«
    »Gegen diese kleine Nudel soll ich verlieren?« Onkel Ingmar ist empört.
    »Also das mit der kleinen Nudel habe ich jetzt aber überhört!«, erwidert Walther beleidigt.

    »Scht!«, zischt Kokosnuss. »Walther hat uns aus der Drachenfalle befreit. Außerdem liebt er die Tochter des Burgherrn und er wäre bestimmt ein guter Burgherr!«
    »Hm«, brummt Onkel Ingmar. »Und wirst du auch nicht den Apfelbaum fällen?«
    »Ganz bestimmt nicht!«, versichert Walther. »Ich würde niemals einem Apfelbaum Schaden zufügen.«
    »Dann ist ja alles in bester Butter!«, freut sich Kokosnuss. »Jetzt legen wir dir die Maulfessel wieder um und lockern die anderen Fesseln!« Mit vereinten Kräften sind die Knoten schnell gelockert, aber Onkel Ingmar passt auf, dass er immer noch wie gefesselt aussieht. Danach schleichen Kokosnuss, Matilda und Walther mit Walthers Pferd davon und suchen sich in einem Stall einen Platz für die Nacht.

Franz der Finstere
    A ls der erste Sonnenstrahl auf den Burgplatz fällt, ertönen die goldenen Fanfaren, und zur Feier des Tages donnern die Kanonen aus allen Rohren. Überall in der Burg herrscht geschäftiges Treiben: Lange Tafeln werden festlich gedeckt, aus den Fenstern wehen bunte Fahnen, Gaukler und Musiker ziehen durch die Gassen. Bei Onkel Ingmar herrscht großes Gedränge. Jeder will einen Blick auf den riesigen Drachen werfen. Onkel Ingmar aber lässt sich nichts anmerken.
    Obwohl er hellwach ist, tut er so, als sei er noch ganz schläfrig. Kokosnuss und Matilda haben sich wieder mit dem Kapuzenumhang verkleidet und mischen sich mit Walther unter die Leute. Da ertönen die Fanfaren ein zweites und dann ein drittes Mal. Es wird still auf dem Platz, denn auf dem Balkon erscheinen Bruno der Bärtige und seine Tochter Bruniberta. Im selben Augenblick reitet der schwarze Ritter durch die
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