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Der kleine Drache Kokosnuss/schwarze Ritter

Der kleine Drache Kokosnuss/schwarze Ritter

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss/schwarze Ritter
Autoren: I Siegner
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staunende
Menge bis vor den Balkon. Seine schwarze Rüstung und sein Schwert leuchten blitzblank geputzt in der Morgensonne.

    Bruno der Bärtige tritt vor und ruft: »Schwarzer Ritter, du bist stärker als der große Drache. So nimm also meine Tochter zur Frau und werde der neue Burgherr! Doch zuvor enthülle dein Angesicht!«

    Der schwarze Ritter nimmt langsam seinen schwarzen Helm ab. Ein Raunen geht durch die Menge und der Burgherr erschrickt.
    Auch Walther kriegt einen Schreck: »Auweia, das ist Franz der Finstere!« »Wer ist das denn?«, fragt Matilda. »Der schwarze Ritter«, flüstert Walther, »ist in Wirklichkeit Franz der Finstere, ein übler Bursche. Er ist im ganzen Ritterreich bekannt, weil er sich dauernd besäuft und Schlägereien anfängt. Wie furchtbar wäre es, wenn Bruniberta ihn heiraten müsste!«

    Bruniberta starrt entsetzt auf den Burgplatz hinab. Da erblickt sie ihren geliebten Walther und eine kleine Träne kullert über ihre Wange. »Nun denn«, ruft Bruno der Bärtige. »Wenn jemand etwas gegen die Heirat vorbringen möchte, so kann er es jetzt tun!«
    Wie ein Blitz meldet sich Walther: »Ja, ich!« Franz der Finstere blickt höhnisch zu Walther. Bruno der Bärtige aber sagt: »So sprich, Walther von der Blumenwiese!«
    »Der finstere Franz, äh, der schwarze Ritter, der hat den Drachen gar nicht im Kampfe besiegt. Er hat ihm ganz hinterhältig Schlafmittel in den Honig geschüttet!«

    Wieder geht ein Raunen durch die Menge. Bruno blickt hinab zu Franz dem Finsteren: »Spricht Walther die Wahrheit?«

    »So ein Quatsch!«, antwortet der schwarze Ritter. »Ich bin allein mit meinem Schwert gegen den Feuerdrachen angetreten und habe gekämpft wie ein Löwe!«
    Da wirft Matilda den Umhang ab und springt zu Boden. Kokosnuss fliegt ein Stück in die Höhe
und ruft: »Der schwarze Ritter lügt! Mein Onkel Ingmar wurde mit Schlafmittel besiegt!«

    Erschrocken weichen die Leute zurück: »Ein kleiner Drache!«
    In diesem Augenblick reißt sich Onkel Ingmar die Fesseln vom Leib und brüllt: »Und ich bin ein großer Drache! Und wenn du Mumm hast, schwarzer Ritter, dann kannst du ja noch einmal gegen mich kämpfen, diesmal aber ohne Schlafmittel!«
    Schreiend rennen die Burgbewohner davon und verstecken sich in den Gassen. Dem schwarzen Ritter ist vor Schreck der Helm aus der Hand gefallen.
    Bruno der Bärtige ruft vom Balkon herab: »Schwarzer Ritter! Kämpfe gegen den großen Drachen, sonst wird er die Burg in Schutt und Asche legen!«

    Zögernd zieht Franz, der schwarze Ritter, sein Schwert: »Äh, in Ordnung, mach ich...« – doch plötzlich gibt er seinem Pferd die Sporen und will davonreiten. Kokosnuss aber hat aufgepasst. Blitzschnell versperrt er dem schwarzen Ritter den Weg und stößt einen kräftigen Feuerstoß aus. Das Pferd scheut und wirft den Ritter ab. Eine große Drachenhand packt ihn am Ohr und
schüttelt ihn so, dass die Rüstung scheppert und klappert.
    »Na, du kleine Blechbüchse!«, herrscht Onkel Ingmar den Ritter an. »Von jetzt an träufelst du kein Schlafmittel mehr in den Honig, versprochen?«

    Zitternd antwortet der Ritter: »In Ordnung, mach ich nie wieder!«
    »Und deine Drachenfallen, die schaufelst du alle eigenhändig wieder zu!«
    »Versprochen!«
    »Und danach backst du uns einen schönen großen Apfelkuchen, aber mit viel Sahne!«
    »Äh, was?«
    »Bist du schwerhörig oder soll ich dir deinen Hintern verkohlen?!«
    »Äh, alles klar, kein Problem, Apfelkuchen mit Sahne, mach ich!«, stottert Franz.
    Da setzt Onkel Ingmar den schwarzen Ritter wieder auf das rabenschwarze Pferd. Der Ritter gibt seinem Ross die Sporen und galoppiert so schnell davon, als sei ein ganzer Bienenschwarm hinter ihm her.

Wer ist stärker als ein Drache?
    S o!«, ruft Onkel Ingmar grimmig und bläst einen mächtigen Feuerstrahl in die Luft. »Und jetzt bin ich richtig sauer! So sauer, dass ich am liebsten die ganze Burg auffressen würde!«
    Erschrocken zucken Bruno und Bruniberta und alle anderen Burgbewohner zusammen.
    Da stößt Kokosnuss Walther heimlich an und flüstert: »Jetzt kommt dein Auftritt!«

    Walther stolpert ein paar Schritte in Onkel Ingmars Richtung, schwingt seine kleinen Fäuste und ruft: »Wehe, du machst hier irgendwas kaputt, du Riesenklops! Dann kriegst du es aber mit mir zu tun!«
    Onkel Ingmar blickt hinab zu dem schmächtigen Minnesänger: »Was?! Du kleines Gürkchen willst gegen mich kämpfen? Aus dir mache ich Apfelmus mit Petersilie!«
    »Dann komm
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