Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der kleine Drache Kokosnuss und die wilden Piraten - Siegner, I: Kleine Drache Kokosnuss/wilden Piraten

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss und die wilden Piraten - Siegner, I: Kleine Drache Kokosnuss/wilden Piraten
Autoren: Ingo Siegner
Vom Netzwerk:
tatsächlich: Er hat ein Holzbein. Sein breites Grinsen entblößt eine Reihe fauliger Zähne, zwischen denen ein paar Goldzähne aufblitzen: »Herzlich willkommen an Bord! Wir freuen uns immer über Besuch!«
    Plötzlich hören Kokosnuss und Matilda ein klickendes Geräusch. Da klappt unter ihnen eine Falltür auf und sie stürzen in die Tiefe. Der kleine Drache schlägt mit den Flügeln und speit Feuer, doch zu spät – die Falltür ist schon wieder zugeschlagen. Jetzt sitzen die beiden gefangen im Verlies.
    Durch ein Gitter blickt der Schlimme Jim zu ihnen hinab und höhnt: »Hahaha, wie kann man nur so blöd sein!« Dann befiehlt er seinen Männern: »Kettet den Drachen an! Und gebt ihnen Schrubber und Schmierseife. Die können gleich mal Klarschiff machen und das Deck schrubben!«
    »Wenn du glaubst, ich lasse mich anketten und schrubbe dein Deck«, ruft Kokosnuss empört hinauf, »dann irrst du dich aber gewaltig! Wer mir zu nahe kommt, wird verkohlt!«
    »Na gut, dann lasse ich euch da unten eben verdursten. Ist mir auch recht!«
    Mit diesen Worten humpelt der Schlimme Jim auf die Schiffsbrücke 3 .
     
    »Das hat ja prima geklappt!«, sagt Matilda.
    »Ferien bei den Piraten. Na toll!«
    »Konnte ja keiner ahnen, dass die uns in eine Falle locken!«, verteidigt sich Kokosnuss.
    »Piraten fangen andauernd Leute und rauben sie aus«, erwidert Matilda. »Das ist doch ihr Beruf. Wir waren viel zu leichtsinnig!«
    »Hmpf«, brummt Kokosnuss. »Das hilft uns jetzt aber auch nicht weiter.«

    Bald bricht die Nacht herein. Im Verlies ist es heiß und stickig. Die beiden haben schrecklichen Durst. Aber angekettet sein und das Deck schrubben? Auf keinen Fall!
    Sie halten die Nacht durch und auch noch den nächsten Tag bis in den Abend hinein. Dann aber flüstert Matilda: »Kokosnuss.«
    »Ja?«
    »Wollen wir nicht doch lieber das Deck schrubben? Ich habe so einen Durst! Ich würde sogar Seifenwasser trinken. Hm, leckeres, flüssiges Seifenwasser!«
    »Hör auf, hör auf«, stöhnt der kleine Drache.
    »Also gut, einverstanden.«

    So kommt es, dass die beiden am nächsten Tag das Schiffsdeck schrubben – mit bester Schmierseife, die der Schlimme Jim auf einem seiner Raubzüge erbeutet hat. Den Fuß des kleinen Drachen hat der Piratenkapitän an eine schwere Eisenkugel ketten lassen.
    »Damit du mir nicht davonfliegst«, hat er gesagt.

Meuterei
    Den ganzen Tag über schrubben Kokosnuss und
    Matilda das Deck, während die Piraten faul in ihren Hängematten schaukeln. Immerhin bekommen die beiden Gefangenen jetzt genug zu essen und zu trinken.
     
    Am Abend ankert die Flotte Berta vor einer einsamen Insel und der Schlimme Jim ruft: »Genug gefaulenzt! Jetzt wird gegraben!«
    Da meldet sich Haifisch-Erik, ein erfahrener Pirat: »Erlauben Sie, Herr Kapitän, ein Pirat ist nicht zum Graben geboren, sondern um fette Beute zu machen!«
    »Wir werden fette Beute machen«, grinst der Schlimme Jim und zieht eine alte, vergilbte Schatzkarte hervor. »Und wenn du meinem Befehl nicht gehorchst, werde ich dich auf einer einsamen Insel aussetzen lassen!«
    Haifisch-Erik wirft seinem Kapitän einen feindseligen Blick zu, doch dann nimmt er eine Schaufel und folgt den anderen.
    Auf der Insel lässt Jim seine Piraten und die beiden Gefangenen tiefe Erdlöcher graben.
    »Der mit seiner dämlichen Schatzsuche«, brummt Haifisch-Erik.
    »Ach!«, seufzt Kabeljau-Kurt. »Wie gerne würde ich mal wieder in eine Taverne einkehren!«
    »Ich weiß gar nicht mehr, wie eine Taverne aussieht«, brummt Makrelen-Moni.

    »Stellt euch mal vor«, meldet sich Krätze-Luigi,
    »jeder bekäme ein ganzes Fass Rum!«
    »Nach was suchen wir hier eigentlich?«, fragt Kokosnuss dazwischen.
    »Nach irgendeinem Schatz«, antwortet Sardinen-Susi. »Seit Wochen graben wir in dieser Gegend jede Insel um.«
    »Aber gefunden haben wir nicht ein müdes Goldstück!«, brummt Haifisch-Erik.
    Der Schlimme Jim schaut von seiner Karte auf und brüllt: »Beim Graben wird nicht gequasselt!« Und da sie nicht reden dürfen, beginnen die
    Piraten zu singen:

    Auf dem Aug’ne Klappe,
das eine Bein aus Holz,
die Muskeln nicht von Pappe,
ein Herz aus purem Stolz.
     
    Im Gürtel zwei Pistolen,
den Säbel in der Hand,
das Schiff, das ist gestohlen,
die See ist unser Land.
     
    Es ist nicht schwer zu raten,
was wir für Leute sind.
    Wir sind die Piraten,
das weiß doch jedes Kind!

    Mehrere Tage lang kreuzt die Flotte Berta zwischen den Inseln hin und her. Auf jeder Insel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher