Der kleine Drache Kokosnuss reist in die Steinze

habe euch gar nicht kommen hören«, brummt Mette. »Dann wascht euch mal die Pfoten. Gleich gibt es Essen!«
    Draußen funkeln die Sterne am Himmel über der Dracheninsel. Magnus, Mette, Opa Jörgen, Oma Aurelia, Matildas Eltern, Oskars Eltern und die drei Abenteurer lassen sich Grillfisch, Gemüse und Obstsalat schmecken und plappern wild durcheinander – bis Matilda ein Stück Eierschale hervorholt.

    »Das haben wir oben im Gletscher gefunden.« Magnus staunt. »Ihr wart in den Himmelskratzern? So weit?«
    »Wir können ziemlich schnell wandern«, sagt Kokosnuss.
    »Pfeilflitzeschnelle«, sagt Oskar.
    Mette betrachtet die Eierschale und murmelt: »Feuerdrachen-Ei.«

    »Zeig mal!«, sagt Magnus und prüft die Schale.
    »Da ist ja Moos dran. Hm.«
    »Meiner Meinung nach«, sagt Matilda, »ist das ein Moos, das seit Millionen von Jahren ausgestorben ist.«
    Magnus besieht sich die Pflanzenreste ganz genau. »Du hast recht.« Der große Drache kratzt sich hinterm Ohr. »Merkwürdig.«

    Da meldet sich Kokosnuss: »Vor so langer Zeit gab es die Menschen noch nicht. Die Drachen waren also früher da als die Menschen, stimmt’s?«
    »Öhm, tja, richtig«, sagt Magnus.
    Und Oma Aurelia sagt: »Dann müssen wir die Geschichte der Drachen umschreiben.«
    »Es stimmt eben nicht immer alles, was in den Büchern steht«, sagt Oskars Vater Herbert.
    »Vielleicht«, sagt Kokosnuss, »hat ja vor 100 000 Jahren ein Mensch zwei Eier im Gletscher gefunden.«
    »Und dann«, sagt Matilda, »hat er Drachenbabys aufgezogen.«
    »Und der Mensch«, sagt Oskar, »hieß Klonk.« Die Erwachsenen gucken die drei mit großen Augen an.
    »Was ihr euch immer für Geschichten ausdenkt!«, sagt Mette. »Jetzt aber Abmarsch ins Bett!«
    »Dürfen Matilda und Oskar heute bei uns übernachten?« , fragt Kokosnuss.
    »In Ordnung«, sagt Mette. »Aber nicht mehr so lange quasseln!«

    Und während die Erwachsenen am Strand über die Entstehung der Drachen nachdenken, schiebt Kokosnuss in seiner Schlafecke im hinteren Teil der Höhle den Schrank beiseite. Die Freunde staunen: An der Wand ist ihr Porträt abgebildet. Die Farben sind schon ein wenig verwittert. Aber das ist ja kein Wunder, denn schließlich ist das Bild beinahe 100 000 Jahre alt.

Ingo Siegner, 1965 in Hannover geboren, wuchs in Großburgwedel auf. Nach Schule und Zivildienst wurde er Sparkassenkaufmann, ging als Au-Pair nach Frankreich, steckte seine Nase in die Universität und landete schließlich bei Vamos, einem Hannoverschen Veranstalter für Familienreisen. Auf vielen Reisen erfand er für die Kinder fantastische Geschichten. Nebenher brachte er sich das Zeichnen bei. Mit seinen Büchern vom kleinen Drachen Kokosnuss, die in mehrere Sprachen übersetzt sind, eroberte er auf Anhieb die Herzen der jungen Leserlnnen. Ingo Siegner lebt als Autor und Illustrator in Hannover.



cbj ist der Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform.
     
    1. Auflage 2012
    © 2012 cbj, München
    Alle Rechte vorbehalten
    Umschlagbild und Innenillustrationen: Ingo Siegner
Umschlagkonzeption: Basic-Book-Design, Karl Müller-Bussdorf
hf · Herstellung: hag
    Satz und Reproduktion: Lorenz & Zeller, Inning a. A.
     
    eISBN 978-3-641-06857-8
     
     
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