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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso
Autoren: Carin Bartosch Edström
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umzubringen, um an das Erbe zu kommen? Aus Rache? Für so kalt und berechnend halte ich Helena nicht. Vergiss nicht, dass Helena ohne Vater aufgewachsen ist und dass das tiefe Spuren hinterlassen hat. Sie will nicht, dass David das ebenfalls erlebt. Außerdem ist sie wohlhabend genug. Sie hat zwar keine hundert Millionen, aber Not leidet sie auch nicht.«
    Pontus lehnte sich zurück.
    »Und du?«
    Er betrachtete sie auf eine Weise, die sie wünschenswert fand und dann auch wieder nicht.
    »W as hättest du gewählt, Ebba? Das Geld oder den Liebhaber?«
    Ebba schob sich eine Locke hinters Ohr und schaute auf die Tischplatte. »T ja, Pontus … was hätte ich gewählt? Das versteht sich doch von selbst.«
    Pontus harrte der Antwort, und Ebba ließ ihn warten. Mit einem Kribbeln im Magen trank sie den letzten Champagner, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und nahm dann ihre Handtasche vom Fußboden.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte er. Sie drehte ihren Kopf und sah ihm ins Gesicht. Keine sarkastische Miene. Einen Augenblick sahen sie sich in die Augen. Dann lächelten beide etwas verlegen. Pontus schluckte und räusperte sich.
    »Okay. Wir haben also beide gleich viel Mumm.«
    »Daran werde ich dich bei der nächsten Gehaltsverhandlung erinnern«, erwiderte Ebba und zog zufrieden die Brauen hoch.
    Vor dem Grand Hôtel warteten einige Taxis. Ein leichter Herbstregen fiel, der wie ein Nebel über dem Nybroviken lag. Pontus winkte zwei Taxis herbei.
    »Ich lasse deinen Mercedes morgen abholen, Ebba«, sagte er, »und zerreiße eventuelle Strafzettel.«
    Sie nickte und reichte ihm die Autoschlüssel. Der Taxifahrer öffnete ihr die Tür. Bevor sie einstieg, wandte sie sich noch einmal mit amüsierter Miene an Pontus.
    »Schubert?«
    Etwas verlegen und geheimnisvoll verzog er die Mundwinkel. Dann begann er leise zu singen.
    »W ir saßen so traulich zusammen im kühlen Erlendach, wir schauten so traulich zusammen hinab in den rieselnden Bach. Der Mond war auch gekommen, die Sternlein hinterdrein, und schauten so traulich zusammen in den silbernen Spiegel hinein.«
    Mit ausgestreckter Hand forderte er Ebba auf, einzustimmen. Diese schüttelte jedoch verlegen den Kopf und strich sich mit einem Finger über die Unterlippe.
    »Meine Güte, den Text habe ich vergessen, es ist so lange her … «, sagte sie und versuchte fieberhaft, sich die Fortsetzung in Erinnerung zu rufen.
    »T ränenregen«, sagte Pontus und trat einen Schritt näher. »Da gingen die Augen mir über … «
    Da stimmte Ebba ein: »… da ward es im Spiegel so kraus; sie sprach: es kommt ein Regen, ade! ich geh nach Haus!«
    Mit klopfendem Herzen stieg sie rasch in das Taxi. Ohne ihn anzusehen schloss sie die Tür und nickte dem Fahrer zu loszufahren. Schwer lehnte sie den Kopf zurück und schloss die Augen, während das Taxi durch die regenglänzenden Straßen Stockholms fuhr.
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