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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso
Autoren: Carin Bartosch Edström
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sogenannte Wahrheit präsentiert haben. Ein guter Versuch. Sie brauchten Zeit, Louise, genau wie Sie gesagt haben. Sie brauchten Zeit, um Caroline dazu zu überreden, die Pille danach zu schlucken, indem Sie sich ihre Angst und ihre irrige Vorstellung zunutze machten, Raoul getötet zu haben, obwohl Ihnen klar war, dass sie ihn mit den Spritzen gar nicht getötet haben konnte. Sie brauchten viel Zeit, um Carolines Einsicht hinauszuzögern, damit sie nicht in den Besitz dieser Erbschaft gelangte. Sie umsorgten sie letztendlich nur, um sie in Unwissenheit zu halten und ihren Wahnvorstellungen Nahrung zu geben, um selbst an das Geld zu kommen. Und sie war Ihnen so dankbar, weil Sie für sie solche Risiken eingingen. Sie hatten für sie ja sogar die Leiche beseitigt. Trotz aller Schmerzen, die sie Ihnen zugefügt hatte. So eine Dankbarkeit hat ihren Preis, und Caroline bezahlte pflichtschuldig ihre Schuld an Sie ab. Aber wie Sie sagen, Raoul wird davon auch nicht wieder lebendig. Die Wunden bleiben, und der Mörder ist bereits enttarnt. Und wer weiß, vielleicht war es für Caroline ja wirklich besser, dieses Kind nicht zur Welt zu bringen. Sie ist ja so zerbrechlich.«
    Ebba fuhr sich mit ihrer Serviette über den Mund, und ihre Lippen hinterließen zwei rote Striche.
    »W as halten Sie von morgen um zehn in meinem Büro?«, sagte sie dann. »Ich muss wohl kaum erwähnen, dass Sie Jonas Cronsparre mitbringen sollten.«
    Louise erhob sich und nahm ihre Handtasche. Wortlos verließ sie mit klappernden Absätzen das Grand Hôtel.
    Vendela war hinter ihrem Teller in sich zusammengesunken. Mit ruhigen Bewegungen griff sie nach ihrer Jacke und Tasche.
    »V endela … «, begann Ebba, aber diese hob abwehrend die Hände.
    »Sag nichts«, erwiderte sie. Sie stieß sich mit beiden Händen vom Tisch ab und erhob sich. »W ir sehen uns morgen bei der Arbeit.« Mit schweren Schritten verließ sie den Speisesaal.
    Pontus und Ebba blieben zurück.
    Ebba saß in Gedanken versunken da. Das Geräusch von perlendem Champagner in ihrem Glas weckte sie. Pontus goss ihnen den Rest aus der Flasche ein. Aber sie hatte nicht die Kraft, ihn anzusehen. Vorsichtig stieß er mit seinem Glas an ihres: »Ebba … «
    »Das Seltsame ist, dass sie mir irgendwie trotzdem leidtut.«
    »V endela?« Pontus versuchte spöttisch zu klingen, aber der Verlauf des Abends hatte ihn ebenfalls mitgenommen.
    »Ach was! Vendela kommt darüber hinweg.«
    Pontus lächelte schwach. »Das hatte ich nicht erwartet … aber sie hat sich eigentlich schon immer durch Hybris ausgezeichnet.«
    »V endela?«, sagte jetzt Ebba ebenfalls und lächelte müde. Pontus trank einen Schluck und betrachtete sie amüsiert durch das Champagnerglas.
    »Louise hat sich im Grunde nicht verändert, aber es erstaunt mich doch, wie kalt sie ist.«
    »Sie arbeitet hart an ihrer Karriere und schützt ihren engsten Kreis wie jeder andere Unternehmer auch«, meinte Ebba. »Aber wenn es um Geld geht, muss sie dann doch gegen ihre Prinzipien verstoßen.«
    »W ie sehr hasste sie wohl Raoul am Ende?«
    »Und Caroline?«
    Ebba schaute zu Boden, lehnte sich zurück und griff nach ihrem Glas. »Als ich mich mit Caroline heute Abend unterhalten habe, bestätigte sie mir, dass Louise versuchte, sie auf der Insel zu überreden, diese Pille zu schlucken.«
    »Und? Ist es ihr gelungen?«
    Ebba nickte. Dann schüttelte sie den Kopf. »W as weiß ich eigentlich? Vielleicht hatte sie einfach Angst vor Louise und wagte es nicht, mir etwas anderes zu sagen, weil es die Version war, die sie ihr erzählt hatte?«
    »W enn sie die Pille geschluckt hat, dann entgeht ihr jedenfalls ein riesiges Erbe. Ich frage mich, wie sich das in Zukunft auf das Verhältnis der Schwestern auswirkt.«
    »V ielleicht sollten wir Louise einen Leibwächter stellen?«, schlug Ebba vor.
    »Glaubst du, Helena wusste von dem Erbe? Wenn ja, hätte sie einen guten Grund gehabt, Raoul umzubringen. Mit einem Erbe von hundert Millionen Kronen hat David wirklich einen fantastischen Start im Leben.«
    »Raoul hatte doch vor, David anzuerkennen. Wirkt es wahrscheinlich, dass sie den Vater des Kindes umbringen wollte, als David bereits acht war, obwohl sie den Verdacht, dass Raoul der Vater sei, schon länger hegte? Schließlich hatte sie erreicht, was sie sich immer gewünscht hatte, nämlich dass Raoul sich zu der Beziehung bekannte und … um es einmal so auszudrücken, zu dem Ergebnis dieser Beziehung. Hätte es dann wirklich Sinn gemacht, ihn
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