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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)
Autoren: Moritz von Lech
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endlich wieder Ruhe in Rom eingekehrt. Die Gesetze seiner Ve r bündeten waren für ungültig erklärt worden, der Senat war zur alten Ordnung zurückgekehrt. Die Popularen waren durch die von ihnen verursachten Wi r ren schwer angeschlagen und die große Helde n tat des Feldherrn Marius, die Vernichtung der Ba r baren, war schon fast vergessen. Lucius allerdings hatte es seinem ehemaligen Kommandeur nicht vergessen, dass er ihn damals einmal mehr um die öffentliche A n erkennung seiner Verdienste gebracht hatte. Marius stand in den Listen, die er im Geiste führte, ganz oben.
    Nach kurzem Fußweg gelangte er zu der Villa, die er einst von seiner Geliebten, der Hure Nikopolis, geerbt hatte, die jedoch heute keine Spuren ihrer einstigen B e wo h nerin mehr aufwies. Er befahl seinem Sklaven, ihm noch eine Schüssel frisches Wasser und einen Becher gemischten Wein zu bringen bevor er in sein Schlafg e mach ging. Erleichtert goss er sich das kalte Wa s ser über die Brust. Nur für einen kurzen M o ment empfand er dankbar die Erlösung, die die Kälte ihm von seinem le i digen Juckreiz verschaffte. Seit er wieder in Rom war, hatte seine Haut wieder jenen trockenen Ausschlag g e bildet, der ihn besonders an schwülen Tagen bis aufs Blut peinigte. Manchmal kostete es ihn seine gesamte B e herrschung, sich nicht in Gegenwart eines Besuchers die Haut zu zerkratzen. Lediglich kaltes Wasser half für eine kurze Zeit. Auch wenn er einmal die Gelegenheit fand, sich im Innenhof für ein paar Stunden die pralle Sonne auf den nackten Körper brennen zu lassen, brac h te ihm das für einige Tage immerhin ein wenig Erleicht e rung. Ohne sich abzutrocknen, warf er sich auf sein Bett und fiel schnell in tiefen Schlaf.
     
    Langsam hob er den rechten Arm, um jemanden abz u wehren, der sich schon seit geraumer Zeit an seinem Kopf zu schaffen machte. Anfangs war es ihm gelungen, das schmerzhafte Zerren zu ignorieren, aber die Proz e dur wollte kein Ende nehmen. Nach langer Überlegung hatte er sich schließlich dazu durchgerungen, den Arm zu heben, um die Angelegenheit durch einen Schlag abz u kürzen. Der Arm war ausgesprochen schwer, und als derjenige, der sich so ausdauernd mit seinem Haar b e schäftigte, ihn zur Seite stieß, konnte er den Schwung nicht abbremsen, so dass seine Hand schmerzhaft auf der Kante der Pritsche aufschlug. Vorsichtig zog er den Arm wieder an seinen Kö r per, doch der Schmerz wollte nicht aufhören, sondern störte ihn in seinem Dösen. Unang e nehme r weise spürte er nun nicht mehr nur das Pochen in der Hand, sondern auch im Kopf. Kurz darauf war der ganze Körper von Schmerzen überflutet. Er stöhnte und öffnete die Augen. Was er sah, half ihm nur wenig weiter, denn er konnte von seiner Umg e bung nur ein graues Flimmern wahrnehmen. I m mer lauter jedoch drangen die Stimmen zweier Männer an sein Ohr. Die Sprache, in der sich die beiden unterhielten, kam ihm bekannt vor, doch kostete es ihn viel zu viel Mühe, sich auf die Worte zu konze n trieren. Schnell schloss er die Augen wieder, aber es gelang ihm nicht mehr, in seinen Schlummer zurüc k zufinden. Die Schmerzen, die so jäh aufg e flammt waren beruhigten sich langsam wieder zu jenem Grundschmerz, den er nun schon fast gewohnt war. Obwohl er das G e fühl hatte, sein ganzes Leben mit di e ser Pein verbracht zu haben, ve r suchte er nun doch, in seinen Gedanken etwas anderes zu fi n den. Irgendetwas, das ihn ablenken würde und ihm beim Einschlafen helfen konnte. Mü h sam versuchte er eine Erinnerung hervorz u kramen, einen beruhigenden Gedanken oder etwas Angenehmes. Doch statt auf e t was zu stoßen, das ihm hilfreich sein konnte, begann er nervös zu werden. Er war sich s i cher, dass da irgendetwas sein musste. Er wusste nicht, was oder wie viel, doch da war nichts. Nichts, was ihm einen Halt g e ben konnte, nichts, was ihm bei der Einschätzung de s sen, was hier mit ihm passierte, einen Anhaltspunkt g e ben konnte. Er spürte, wie seine Achselhöhlen feucht wurden und sein Herz in b e ginnender Panik schneller schlug. Mühsam beruhigte er sich und versuchte noc h mals von vorne zu beginnen: Augen auf, wieder konnte er nur das graue Geriesel s e hen. Augen wieder zu, und nun musste irgendetwas kommen. Er klammerte sich an einen dünnen N e bel, der sich hell in den dunklen Weiten seines Bewusstseins a b zeichnete. Als er versuchte, sich dem Streifen zu nähern und eine Gestalt in ihm zu e r kennen, fiel er vor Anstre n gung in Ohnmacht.
    Erst
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