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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln
Autoren: Adam Frank
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sie im Frieden gern wiederholen würden. Das verdanken wir Ihrer Gastfreundschaft. Wir wünschen Ihnen für Ihren Dienst im Mittelmeergeschwader alles Gute und viel Erfolg!«
    Sie schüttelten viele Hände. Auch Christina und Charles hatten Anklang gefunden, und dieser und jener hob sie noch einmal hoch. Die Midshipmen hatten für eine Puppe und ein kleines Schiff gesammelt, die Matrosen geschnitzt hatten. David und Britta verabredeten, wann sie sich am Abend treffen wollten.
    »Ist es dir recht, David, wenn ich dir um acht Uhr eine Kutsche an den Kai schicke? Ich weiß ja noch gar nichts über das Haus, das uns der dänische Konsul auf Bitten meines Vaters mieten sollte. Aber mein Vater kennt den Konsul gut und hat volles Vertrauen zu ihm. Es wird uns schon gefallen.«
    David war mit seinen Gedanken schon beim neuen Schiff und antwortete einsilbig. Britta lächelte. »Victoria und ich kümmern uns jetzt um die Kinder, und du kannst mit Gregor auf dein neues Schiff. Ich wünsche dir, daß du alles gut vorfindest.«
    David drückte sie noch einmal ein wenig schuldbewußt, dann rief er Gregor die notwendigen Befehle zu und stieg in die Gig.
    Die Wache an Bord der Thunderer rief sie an, und Gregor antwortete mit dem Schiffsnamen, um mitzuteilen, daß der neue Kapitän an Bord komme. Auf dem Linienschiff hatte man sie längst beobachtet, und daher standen die Wache und die Offiziere schon bereit. David stieg die Gangway empor, und als sein Dreispitz in Höhe der Reling war, wirbelten die Trommler ihre Schlegel, und die Querpfeifer intonierten eine Melodie. ›Herzen aus Eiche‹ hieß die volkstümliche Weise, wie sogar der unmusikalische David erkannte.
    Ein hagerer Offizier mit auffälliger Hakennase trat auf David zu und stellte sich vor. »Ellis Watt, Sir. Erster Leutnant, Sir. Herzlich willkommen an Bord! Darf ich Ihnen die Offiziere vorstellen, Sir David?«
    »Vielen Dank für die Begrüßung, Mr. Watt. Bitte stellen Sie mir die Herren vor!«
    Ein mittelgroßer Offizier mit kräftigem Brustkorb und blauen Augen hob die Hand an den Hut, und Mr. Watt sagte: »Mr. Robert Everett, Sir, Dritter Leutnant.«
    David reichte Mr. Everett die Hand, die dieser kräftig drückte, und sagte: »Auf gute Zusammenarbeit, Mr. Everett.«
    Die Szene wiederholte sich beim Vierten Leutnant, einem kleinen, schmächtigen Mann mit dunklen Haaren und braunem Teint, der John Faulkner hieß. Dann stand noch ein großer, kräftiger Leutnant in der Reihe. Mr. Watt sagte: »Außerplanmäßig ist bis zur Admiralität in Palermo noch Mr. Richard Rossano an Bord, Sir.«
    David blieb vor Erstaunen fast der Mund offen stehen. Er fing sich gerade noch, bevor es auffiel und sagte. »Wie war Ihr Name?«
    »Rossano, Sir.«
    David wiederholte den Namen akzentuiert. »Ich kannte einmal einen Leutnant Edmund Roskano und dachte erst, ein Verwandter reise nun mit uns. Ich hoffe, wir haben eine gute Fahrt.«
    Dann begrüßte er die beiden Leutnants der Seesoldaten, George Thomson und John Campbell, und sagte ihnen, daß ihr Hauptmann wohl bald an Bord kommen werde.
    Der nächste in der Reihe war der Master, Charles Douglas. David schüttelte die Hand des schon etwa vierzigjährigen Mannes und sagte: »Ich hoffe, wir können noch manches navigatorische Problem gemeinsam lösen.«
    Eine Überraschung war der nächste Mann im dunkelblauen Jackett ohne Rangabzeichen. »Reverend Dudley Pater«, stellte der Erste vor.
    David bekannte, daß er noch nie auf einem britischen Schiff einen Pfarrer an Bord gehabt habe. »Nur in der baltischen Flotte war auf meinem Vierundsiebziger ein Pope an Bord, ein begeisterter Kämpfer.«
    Reverend Pater bekannte, daß er mehr ein Mann des Wortes sei. Leutnant Watt ergänzte: »Und ein sehr aufopferungsvoller und kompetenter Pfleger im Krankenrevier.«
    Den Zahlmeister begrüßte David noch. Zu der Gruppe von etwa acht Midshipmen sagte David: »Zu Ihnen komme ich etwas später, meine Herren. Erst werde ich mich ›einlesen‹.«
    Er trat an die Brüstung des Achterdecks, schaute auf die in der Kühl und auf dem Vorschiff versammelte Mannschaft hinunter, zog seine Bestallung aus der Manschette und las mit lauter Stimme, daß ihn die Lords der Admiralität zum Kommandanten seiner Majestät Schiff Thunderer ernannt hätten und daß er dieses Kommando mit allen Rechten und Pflichten antrete. Nun erst war er im Besitz der Befehlsgewalt. Er sagte noch einige Worte zur Mannschaft und bat dann den Ersten Leutnant: »Bitte lassen Sie
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