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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger
Autoren: Bill Fitzhugh
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guten wie in schlechten Tagen, in Gesundheit und in Krankheit, solange ich lebe und das ganze Zeugs. Zwei zu eins für Bob. «Beebe Avenue!»
    Doch ihm war klar, es war leichter, eine abstrakte Idee zu unterstützen, als sich hinter die Sache zu stellen, wenn die Zeit gekommen war, sie in die Tat umzusetzen, vor allem wenn die Zeit jetzt war. Zwei zu zwei unentschieden.
    «Broadway!»
    Bob befürchtete, Mary würde eher die finanziellen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit betonen als die Tatsache, daß er jetzt frei war, seinen Traum zu verfolgen. Drei zu zwei für Mary.
    «30th Avenue!»
    «Was sol1's», dachte er. «Ich sag ihr einfach die Wahrheit und hoffe, daß sie Verständnis hat.»
    «Astoria Boulevard!» Bobs Station.
    Mehr als es versuchen konnte er nicht. Und so riß er sich zusammen und trat in die Nachmittagssonne hinaus, arbeitslos, aber von seinem Traum beflügelt.
     
     
    2
     
    In einer luxuriösen Bürosuite an den Champs-Elysees unweit des Triumphbogens saß ein großer Mann, der es irgendwie schaffte, kryptisch dreinzuschauen, auf einem weichen italienischen Ledersofa. Er trug einen kohlegrauen Fünftausend-Dollar-Anzug und eine teure Krawatte, die den Schluß nahelegten, daß sich Dummköpfe in Frankreich ebenso leicht von ihrem Geld trennen lassen wie überall sonst auch.
    Sein Name war Marcel, und die Tatsache ließ sich nicht übersehen, daß er eine Schwäche für Sahnesoßen hatte. Er war ein wuchtiger Mann mit ausgeprägt birnenförmigem Körper und hatte etwas Altmodisches an sich.
    Marcel war ein Mittelsmann, das Verbindungsglied zwischen Leuten mit einem nicht ganz gesetzeskonformen Wunsch auf der einen Seite und den Personen mit der erforderlichen Expertise, solche Wünsche zu erfüllen, auf der anderen Seite.
    Sein junger Assistent, Jean, stand stumm neben Monets «Ter-' rasse bei Le Havre», das die hintere Wand schmückte. In seinem einreihigen klassischen Shetland-Sportmantel aus feiner Woll-Lammwoll-Mischung mit Klapptaschen sah er wirklich eindrucksvoll aus. Die glatten Linien des Mantels wurden nur leicht durch die zarte Wölbung gestört, die seine kleine Handfeuerwaffe verursachte.
    Die restlichen Winde des Büros waren mit Manets und JerryLewis-Postern geschmückt. Vom Fenster hatte man einen schönen Blick auf den stramm erigierten Eiffelturm.
    . Sein beträchtliches Gewicht nach vorn bewegend, legte Marcel einen großen Koffer auf den Glas-und-Chrom-Couchtisch vor seinen Gast, der gerade eben aus einem bestimmten chaotischen afrikanischen Staat eingeflogen war. Klaus öffnete den Koffer und ließ den Anblick von Reihen über Reihen von gebündelten Hundert-Dollar-Scheinen auf sich wirken.
    Von den dankbaren Menschen der neugebildeten Afrikanischen Demokratischen Republik», sagte Marcel.
    Klaus ließ den Kofferdeckel zuschnappen. «Wollen Sie es nicht zählen?» fragte Marcel.
    «Das würde nur dazu dienen, Sie zu beleidigen», erwiderte Klaus.
    «Ganz und gar nicht, ich wäre nicht im geringsten beleidigt.» «Sollten Sie aber, weil es implizieren würde, daß ich glaube, Sie wären dumm genug, mich übers Ohr zu hauen.»
    Jean zog eine Augenbraue hoch und glättete die Falten in seiner Hose, wobei er die etwas vollere Silhouette begutachtete, die der gerade Schnitt der Hosenbeine bewirkte.
    Marcel grinste. «Natürlich, Sie haben recht. Es ist alles da.» Er lehnte sich in die Tiefen des Sofas zurück.
    «Dann sind wir fertig.» Abrupt erhob sich Klaus und steuerte auf die Tür zu. Auf ihn wartete eine Chartermaschine, die ihn nach Monte Carlo fliegen sollte.
    «Warten Sie», sagte Marcel. «Ich habe noch einen Job für Sie.» Klaus hielt inne, drehte sich dann um, nicht ahnend, daß Jean mit seinem Schneider zufrieden war.
    Marcel warf eine Aktenmappe auf den Tisch. Klaus überlegte kurz, ging dann zum Tisch und nahm die Mappe, was Marcel zu einem selbstzufriedenen Lächeln veranlaßte.
    Die Mappe enthielt detaillierte biographische Informationen und die Fotografie eines sonnengebräunten, silberhaarigen Mannes in den Fünfzigern.
    «Hans Huweiler», erklärte Marcel. «Ihm gehören die Amaron Laboratories. Seine liebevolle Familie möchte gerne, daß er ... ,in den Ruhestand geht>, wodurch sie die Kontrolle über das Unternehmen und sein Vermögen von fünfhundert Millionen Dollar bekäme.»
    Ohne einen weiteren Blick darauf warf Klaus die Mappe auf den Tisch zurück, wobei der Inhalt wie ein Kartenspiel auseinanderfächerte.
    "Ich passe», meinte er brüsk.
    "Monsieur»,
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