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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon
Autoren: Jason Dark
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ist ein gefährlicher Dämon gewesen, der Blut trinkt. Ein Lava-Vampir, aber das ist schon sehr lange her. Leider starb er nie, und das letzte Beben soll seine Höhle freigelegt haben.«
    »So sah es auch aus.«
    Sie nickte nachdenklich. »Ich schickte mal meine Söhne hoch, aber auch sie trauten sich nicht in die Höhle hinein, denn sie hörten ihn fauchen und lachen. Es liegt schon ein Jahr zurück. Ich kann nicht an seinen Tod glauben, trotz der Asche.«
    »Wenn Sie das sagen, glauben wir es Ihnen. Aber ich habe eine andere Frage. Wer oder was war dieser Damiano Fulgera?«
    Sie überlegte einen Moment und trank dabei einen Schluck Wein. »Man kann ihn als einen Adeligen bezeichnen. Ja, er war ein Graf, und er hatte sehr viel Einfluß. Die Menschen hier in der Gegend fürchteten ihn. Er war ihnen zu brutal. Des Nachts kam er geritten, um sich Mädchen zu holen, so erzählt es die Geschichte, und er lebte auf einem alten Schloß in den Bergen.«
    »Existiert das Schloß noch?«
    »Ja, man hat es restauriert und für Führungen freigegeben. Es ist so etwas wie ein Museum geworden.«
    »Sind schon Unglücke passiert?«
    »Nein, das hätte ich gehört. Keinem Besucher wurde das Blut ausgesaugt. Wie ich schon sagte, alles beruht auf Märchen oder Legenden. Einen Beweis hat man nicht.«
    Ich war trotzdem mißtrauisch. Diesem komischen Grafen traute ich nicht über den Weg. Auch ein offener, mit Asche gefüllter Sarg macht mich stets mißtrauisch, und ich fragte die Frau, wo sich Fulgera wohl versteckt halten könnte, falls er nicht gestorben war.
    »Das weiß ich nicht.«
    Auch ihre am Tisch sitzenden Söhne schüttelten die Köpfe. Ich leerte meinen Becher. Viel würde ich nicht mehr erfahren, das stand fest. Auch Suko dachte ähnlich, denn er traf Anstalten, sich zu erheben. Ich fragte trotzdem noch. »Gibt es nicht doch irgendeine Spur, die uns zu ihm bringen könnte?«
    Die Signora schaute mich für einen Moment nachdenklich an. »Eine Spur?« wiederholte sie. »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Hatte der Graf Verwandte?«
    »Nur seine Mutter.«
    »Sie überlebte ihn?«
    »Das ist möglich, doch so genau weiß ich nicht Bescheid. Und auch nicht, ob sie eine Blutsaugerin war. Das müßten Sie schon allein herausbekommen, wenn Sie ihn jagen wollen.«
    Ich stand auf. »Wir bedanken uns sehr herzlich für die Gastfreundschaft und die Informationen.«
    »Ich tat es gern.« Auch die Frau erhob sich. »Wissen Sie, man möchte hier Ruhe haben.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Zu dritt begleiteten sie uns zur Tür. Wir traten hinaus und sahen den Himmel dunkler werden. Am Horizont, wo die Sonne stand, flammte er noch in einem dunklen Rot auf, das mich an Blut erinnerte. Ich hoffte, daß dies kein Omen war. Diesmal gingen wir in die andere Richtung, und Suko fragte leise: »Na, bist du jetzt schlauer geworden?«
    »Kaum.«
    »Ich auch nicht.«
    »Und die Burg, von der die Signora erzählt hat?«
    »Willst du sie besuchen?«
    Ich bekam die Antwort erst, als wir den Ritmo erreicht hatten. An der Beifahrerseite blieb Suko stehen. »Nicht unbedingt. Wenn sie zu einem Museum geworden ist und dort noch nichts passierte, ist ja eigentlich alles in Butter.«
    »Das kann man sagen.« Ich öffnete die Fahrertür. Ein gewaltiger Hitzeschwall drang mir entgegen. Das Innere hatte sich aufgeheizt. Wir sorgten für Durchzug und setzten uns erst einige Minuten später in den kleinen Wagen.
    Suko kannte mich gut. Da ich sehr nachdenklich wirkte, hatte er noch Fragen. »John, was ist los?«
    »Ich bin nicht zufrieden.«
    »Also doch zur Burg?«
    »Nein.«
    »Wohin dann?«
    »Zu den italienischen Kollegen. Vielleicht wissen die mehr über eine Familie Damiano…«
    ***
    Am folgenden Tag begannen wir mit unseren Erkundigungen. Urlaub good bye, konnte man sagen.
    Wir wurden fast wie alte Freunde begrüßt, man war sehr hilfreich und kam auch zu einem Ergebnis.
    Die Familie Damiano hatte zwar in der Nähe von Neapel gewohnt, war aber nicht auf einem der Friedhöfe dieser Stadt beerdigt worden, sondern weiter südlich auf dem Land.
    Der Ort hieß Tibano.
    Ein kleines Dorf am Fuß der Berge, auch nicht weit vom Schloß der Damianos entfernt, ungefähr 50 Kilometer südlich von Neapel. Dort wollten wir hinfahren.
    Es war wieder ein heißer Tag geworden. Die südliche Sonne knallte auf das kleine Autodach.
    Ein Vergnügen war die Fahrt nicht. Keiner von uns beschwerte sich, wir hatten es freiwillig getan. Den Ort Tibano fanden wir erst nach einigem
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