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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon
Autoren: Jason Dark
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kaum glauben, und erst als Mark seinen Kopf anhob, sie fragend anschaute, nickte sie. »Wir… wir sind gerettet. Er hat uns nicht getötet…«
    »Wer war er?«
    »Ich weiß es nicht.« Kikis Antwort besaß bei Kiki gleichzeitig so etwas wie eine Signalwirkung, denn sie stemmte sich hoch und stand auf. Mit zitternden Beinen schritt sie dorthin, wo das Papier lag, das der Unbekannte hatte fallen lassen. Kiki hob es auf.
    Es war eine Visitenkarte. Auf weißem Hintergrund stand in schwarzen Lettern gedruckt nur ein Name. DAMIANO FULGERA.
    Wir hatten das Haus ereicht, von dem Suko gesprochen hatte. Es lag nicht weit von dem Ort entfernt, wo auch unser Leihwagen stand. Man hatte es aus weißen Steinen errichtet und nur kleine Fensteröffnungen gelassen, damit nicht zuviel Hitze hineinströmte. Ich klopfte an die rotbraune Holztür. Zuerst erschien das Gesicht einer Frau am Fenster. Sie schaute sehr mißtrauisch, bevor sie ihre Frage stellte.
    »Was wollen Sie?«
    »Bitte, Signora, wir möchten mit Ihnen reden.«
    »Weshalb?«
    »Wir haben etwas gefunden.«
    »Was?«
    »Das möchten wir drinnen mit Ihnen…«
    »Nein, ich lasse niemanden hinein.«
    »Vielleicht könnten Sie dann kommen.«
    »Sicher, gern.«
    Uns überraschte die Bereitwilligkeit, den Grund dafür erkannten wir, als sie die Tür öffnete. Sie war nämlich nicht allein. Flankiert wurde sie von zwei Typen, die uns mit düsteren Blicken anschauten und die Mündungen ihrer Schrotflinten auf uns gerichtet hielten.
    »Jetzt könnt ihr sprechen«, sagte die Frau.
    Ich nickte, schaute sie an, dann die Kerle und glaubte, in den Gesichtern eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihnen erkennen zu können. Wahrscheinlich war es die Mutter mit ihren beiden Söhnen.
    »Wir waren oben zwischen den Felsen und fanden dort eine Höhle.«
    Die Frau verengte die Augen. Sie trug ein dunkles Kopftuch. Auch die übrige Kleidung war dunkel. Der Rock reichte bis zu den Knöcheln. Die faltigen Hände hatte sie in Höhe des Gürtels zusammengelegt.
    »Ja, und?«
    »Dort entdeckten wir einen offenen Sarg.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Sie kennen ihn, nicht wahr, Signora?«
    Ich bekam keine Antwort. Statt dessen trat sie zwei Schritte zurück in die Düsternis des Hauses. »Kommen Sie herein.«
    Noch immer waren die Mündungen der Schrotflinten auf uns gerichtet. Ich schaute Suko an, der kurz seine Augenbrauen anhob und dann nickte. Wir hatten einmal in den sauren Apfel gebissen, jetzt wollten wir ihn auch aufessen.
    »Laßt sie!« Der Befehl galt den beiden Söhnen. Sie zogen sich gehorsam zurück und gaben uns den Weg frei.
    Im Haus war es kühl und auch nicht so dunkel, wie es den Anschein gehabt hatte. Elektrischen Strom gab es auch. Wahrscheinlich speiste ein Generator die beiden Lampen, die aufleuchteten, als die Signora einen Schalter umlegte.
    Unter einer Lampe stand ein rechteckiger Tisch, um den sich mehrere Stühle gruppierten. Dort konnten wir uns setzen. Das Klima hatte sich völlig verändert. Einer der Söhne brachte Wein, der andere Käse. Wir bedankten uns, als der Wein aus der Karaffe in den Tonbecher floß. Dann tranken wir.
    »Vergiftet ist er nicht«, erklärte die Frau. »Wir kaufen ihn von Verwandten.«
    Er schmeckte gut und war herrlich kühl. Nach den ersten beiden Schlucken schon fühlten wir uns erfrischt. Gleichzeitig griffen Suko und ich zum Käse. Er war bereits in handliche Stücke geschnitten worden. Die Signora saß uns gegenüber und beobachtete genau. »Ihr kommt nicht aus diesem Land«, stellte sie fest.
    »Aus England«, sagte Suko.
    »Wärt ihr Einheimische, hätten wir euch vertrieben.«
    Ich wollte nicht nach den Gründen fragen und ließ die Bemerkung so stehen.
    »Hat man euch von ihm berichtet?«
    Es war klar, daß sie den Vampir damit meinte. »Ja«, sagte ich, »ein Landsmann war hier.«
    »Ich habe es gesehen.«
    »Sprachen Sie auch mit ihm?«
    »Nein, das konnte ich nicht. Er kam nicht vorbei, aber wir sahen ihn gehen.«
    »Damiano Fulgera«, sagte ich. »Wer ist das? Wir fanden einen offenen Sarg und Asche darin.«
    Die Frau lächelte schmallippig. »Seine Asche?«
    »Das weiß ich eben nicht.«
    Sie schaute uns wieder nachdenklich an. »Ja, ihr seid sehr mißtrauisch«, murmelte sie. »Das ist vielleicht gut so. Sehr gut, wie ich finde. Man soll nicht alles glauben, was man sieht.«
    »Kannten Sie ihn, Signora?«
    »Wer kennt ihn schon?« antwortete sie orakelhaft.
    »Aber Sie haben von ihm gehört?«
    »Das stimmt, wir hörten von ihm. Er
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