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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes
Autoren: Duncan Lay
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verschwunden, und Barrett führte sie zu den Pferden. Karia und die Königin bestiegen Tomon, Barrett setzte sich samt den Taschen mit den Edelsteinen auf sein Pferd. Martil und Conal gingen zu Fuß und gaben sich Mühe, so schnell wie möglich zu laufen, ohne aufzufallen.
    Es fühlte sich an, als würde jeder sie beobachten, aber es waren nur wenige Leute auf der Straße, und niemand schrie beim Anblick von Königin Merren auf. Gerade als Martil sich dem Gefühl hinzugeben wagte, sie hätten die Flucht auf vollkommene Weise ins Werk gesetzt, begannen die Kirchenglocken zu läuten – und jeder wusste, dass das die traditionelle Art und Weise war, Alarm zu schlagen.
    »Der Bastard!«, rief Martil. »Wir hätten ihm seinen verdammten Kopf abschneiden sollen!«
    »Wir müssen uns beeilen!« Die Königin war etwas blass geworden, aber ihre Stimme war voller Entschlossenheit.
    Sie hatten Barretts Haus fast erreicht, als sie einen Schrei hörten. Ein Trupp Panzerreiter kam in gestrecktem Galopp mit gesenkten Lanzen auf sie zu.
    »Die Zeit wird zu knapp!«, rief Martil eindringlich. »Sie werden uns erreichen, bevor Barrett uns durch diesen Baum gebracht hat! Wirf ein paar von ihren Pferden, ich kümmere mich dann um den Rest!«
    »Nein! Ich brauche meine Kraft! Meine Fallen werden sie aufhalten«, erwiderte Barrett.
    »Tu, was Barrett sagt!«, befahl die Königin, und Martil knirschte mit den Zähnen.
    Sie eilten um das Haus; Martil und Conal hielten sich an den Steigbügeln der Pferde fest, um Schritt halten zu können. Die Panzerreiter kamen jedoch rasch näher. Martil warf einen Blick über die Schulter, als das Stampfen der Hufe in der Einfahrt lauter wurde. Aber es waren nicht die Pferde, die ihm Sorge machten – es waren die langen Lanzen mit den großen, rautenförmigen Klingen.
    Sie hatten die Rückseite des Hauses erreicht, und Barrett winkte kurz zu dem Stapel von Stöcken, über den Conal sich bei ihrer Ankunft hier lustig gemacht hatte. Die Stöcke flogen durch die Luft und verteilten sich auf dem Boden.
    »Das wird uns retten!«, sagte er selbstgefällig zur Königin.
    Martil warf einen Blick auf die dünnen Stöcke und dann auf die Panzerreiter. Sie trugen stählerne Brustpanzer, Kettenhemden und glänzende Stahlhelme. Ihre Pferde waren kräftig, und sie hatten Lanzen und Schwerter.
    Gerade als er von Barrett verlangen wollte, etwas Eindrucksvolleres zu unternehmen, galoppierten die Pferde über die Stöcke. Sofort wurde das Holz lebendig, schlang sich um die Beine der Pferde und band sogar Beine von verschiedenen Pferden aneinander. Aus dem stolzen, siegessicheren Angriff wurde sofort ein Durcheinander. Die Pferde bäumten sich auf und stürzten. Unter Gewieher und Geschrei wurden die Männer in alle Richtungen abgeworfen. Stahl schlug auf den Steinboden, und Männer wie Pferde starben.
    Martil ließ vor Erstaunen Tomons Steigbügel los, und Barrett brach in Siegesjubel aus.
    »Siehst du? Magie ist alles, was man braucht!«, rief der Zauberer lachend.
    Einen Herzschlag lang hatte er recht. Aber aus dem Durcheinander, zu dem der Angriff geworden war, hatten sich vier Soldaten unverletzt befreien können – und diese vier standen wieder und kamen jetzt mit gezogenen Schwertern auf sie zu.
    »Was jetzt, Barrett?«, fragte die Königin.
    Aber Barrett zögerte. Diese vier Männer aufzuhalten, würde ihm kostbare Kraft rauben. Martil erkannte seine Möglichkeit, der Königin zu zeigen, wer ihr von größerem Nutzen war.
    »Überlass sie mir. Ich erledige sie, und dann können wir gefahrlos fliehen«, verkündete er.
    Die Königin sah ihn skeptisch an. »Sie tragen alle schwere Rüstung! Wie willst du sie allein bezwingen?«
    »Das habe ich den Großteil meines Lebens getan«, sagte Martil zuversichtlich. Und schließlich waren die Männer von ihrem Sturz zu Boden noch ein wenig angeschlagen.
    »Du da, hilf ihm!«
    Conal gehorchte ihrem Befehl und trat an Martils Seite; sie standen zwischen zwei Kräuterbeeten. Barrett, Karia und die Königin zogen sich weiter in den Garten zurück.
    »Geh! Ich schaffe das allein«, sagte Martil zu Conal.
    »Scheiß drauf. Ich kann nicht mehr weiterrennen, und ich möchte mir meinen Anteil an der Belohnung verdienen«, schnaufte Conal.
    »Halte Abstand zu mir. Die werden sich hier gegenseitig in die Quere kommen. Halte du nur diejenigen auf, die an mir vorbeizukommen versuchen.«
    Er zog seine beiden Schwerter und lockerte seine Schultern und Handgelenke. Das Drachenschwert sah
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