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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes
Autoren: Duncan Lay
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klopfte Barrett lediglich mit seinem Stock gegen den Baum und bewies, dass das Holz undurchdringlich war.
    »Wir sind ein paar Kilometer außerhalb von Sendric, in der Nähe einer anderen Hütte der Königlichen Magier«, seufzte er. »Wir sollten uns dort ausruhen, bevor wir weitergehen.« Dann fiel er neben seinem Zauberstab zu Boden, keuchte und hechelte und versuchte, wieder normal zu atmen.
    Die Königin klatschte in die Hände, drehte sich auf dem Absatz um und umarmte Karia, klopfte Conal auf die Schulter, gab Barrett einen Wangenkuss und hielt vor Martil inne.
    »Wir haben viel zu besprechen. Aber ich möchte Euch für Eure Hilfe danken und werde sicherstellen, dass Norstalos Euch das nicht vergessen wird«, sagte sie feierlich.
    Martil spürte, wie er leicht rot anlief, und strengte sich an, sich auf ihre Augen zu konzentrieren, während er sie anstarrte. Sie war fast so groß wie er, und wenn er sie ansah, konnte er spüren, wie sich ihm erneut der Magen umdrehte.
    »Wir müssen verschwinden«, durchbrach Barrett mit seiner krächzenden Stimme die Stille, und sie beide sahen ihn an.
    Martil führte die Gruppe an, oder besser gesagt, er führte das Pferd, auf dem Barrett saß. Die Königin und Karia saßen auf Tomon, der direkt dahinter war. Karia, die noch mit Martils schroffer Reaktion zu kämpfen hatte, sagte kein Wort. Sie stellte nicht einmal Fragen. Martil erkannte anhand ihres Schweigens, dass sie traurig war, aber er konnte nichts daran ändern, solange er für den Zauberer verantwortlich war. Er besah sich den Mann. Der Zauberer wirkte nicht so müde wie bei ihrer ersten Baumreise, als er sie in die Hauptstadt gebracht hatte. Aber dennoch konnte er nicht einmal aufrecht sitzen, und Martil wurde den Gedanken nicht los, dass der Zauberer vielleicht etwas übertrieb, um die Königin umso mehr zu beeindrucken.
    Die Hütte war eine halbe Meile entfernt und weitaus größer als die an der Grenze zu Tetril. Es gab Zimmer für alle, eine große Küche, ein Esszimmer und einen Aufenthaltsraum. Hinter der Hütte waren Ställe. Conal versorgte die Pferde, während Barrett sich zurückzog, um neue Kraft zu schöpfen. Die Küche war voller Vorräte. Es gab Trockenfrüchte, Salz, Trockenfleisch und Haferflocken. Alles wirkte sauber, und der Duft von einigen Lavendelbündeln erfüllte den Raum.
    »Ich frage mich, wie viel es kostet, diese Orte sauber und gepflegt zu halten, damit sie dafür vorbereitet sind, dass der Königliche Magier alle paar Jahre einmal hier schläft«, stellte Conal sauer fest, nachdem er sich umgesehen hatte. »Wie viele davon gibt es, und warum wurden sie gebaut?«
    »Es gibt sie seit der Zeit König Riels, als der Königliche Magier seine Augen und Ohren überall im Land haben musste. Ich weiß nicht, wie viele es gibt, aber gewiss werde ich mich bei der nächsten Zusammenkunft des Kronrats nicht über die Kosten beschweren«, erwiderte Merren trocken.
    Martil wusch sich, zog sich um und machte sich daran, einen schlichten Eintopf aus Haferflocken und getrocknetem Fleisch zu kochen. Er brachte Karia dazu, ihm dabei zu helfen, und versuchte sie zu besänftigen, aber es war offensichtlich, dass sie noch nicht wieder glücklich war. Er seufzte und dachte, dass er auch noch andere Leute beeindrucken musste.
    »Kein besonders feierliches Abendessen«, warnte er die Königin. »Ich befürchte, wir können Euch in der ersten Nacht in Freiheit nichts Besseres bieten.«
    Die Königin lachte. »Seid versichert, dass es mir sehr gut schmecken wird, schließlich lungern Gellos Leute nicht hier herum und beobachten jede meiner Bewegungen. Gellos Gesichtsausdruck würde ich jetzt jedoch zu gern sehen!«

12
    Seine Herrschaft über Norstalos machte Herzog Gello kein Kopfzerbrechen. Diese Aufgabe war so gut wie erledigt. Zwar hatten Chelten und die übrigen handverlesenen Männer seiner Wache, die er beauftragt hatte, das Drachenschwert außer Landes zu schaffen, noch keine Nachricht geschickt, dass sie sicher in Tetril angekommen waren. Aber das hatte nichts zu sagen. Chelten hatte noch nie zuvor versagt. Hauptsache, das Drachenschwert war verschwunden, die Königin gefangen, und er erlangte von Tag zu Tag immer mehr Macht über das Land. Nein, über Norstalos brauchte er sich jetzt keine Gedanken mehr zu machen. Stattdessen hatte er Karten von Tetril und Berellia vor sich ausgebreitet und versuchte zu entscheiden, wo er zuerst angreifen würde.
    Ab und zu lief er zum Thron und ließ sich darauf nieder,
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