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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag
Autoren: Robert Ludlum
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herum, auf einen kleinen Platz zu.
    »Ich dachte, Sie seien Kesslers Bruder«, sagte Holcroft. »Der Arzt aus München.«
    »Ich weiß nichts von einem Arzt aus München.«
    »Er ist hier irgendwo. Als ich ins d’Accord kam, hat mir der Angestellte am Empfang von Tiebolts Schlüssel gegeben und mich dann gefragt, ob ich Hans Kessler sprechen wolle.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Der Angestellte wußte, daß die Kesslers und von Tiebolt zusammen in Johanns Suite zu Abend aßen. Er dachte, Kesslers Bruder sei noch dort.«
    »Warten Sie!« unterbrach ihn Yakov. »Ist der Bruder untersetzt? Sehr kräftig?«

    »Könnte sein; Kessler sagte, daß er ab und zu Fußball spielte.«
    »Er ist tot. Ihre Mutter hat es uns gesagt. Von Tiebolt hat ihn getötet. Ich glaube, Ihr Freund Ellis hat ihn verletzt; die konnten ihn nicht länger bei sich haben.«
    Noel starrte den Israeli an. »Wollen Sie sagen, daß er das mit Willie war? Der ihn umgebracht und mit dem Messer so zugerichtet hat?«
    »Das ist nur eine Vermutung.«
    »O Gott! ... Was ist mit meiner Mutter? Wo ist sie?«
    »Später.«
    »Jetzt.«
    »Dort ist ein Telefon. Ich muß das Apartment anrufen. Helden ist dort.« Ben-Gadíz lenkte den Wagen an den Randstein.
    » Jetzt , habe ich gesagt!« Holcroft richtete die Waffe auf Yakov.
    »Wenn Sie mich jetzt töten wollen«, sagte Yakov, »dann verdiene ich es, daß ich sterbe, und Sie auch. Ich würde Sie bitten, selbst anzurufen, aber für Gefühle ist jetzt keine Zeit. «
    »Wir haben so viel Zeit, wie wir brauchen«, antwortete Noel. »Die Sache mit der Bank kann man verschieben.«
    »Die Bank? La Grande Banque de Genève?«
    »Neun Uhr, heute früh.«
    »Mein Gott!« Ben-Gadíz packte Holcroft an der Schulter und senkte die Stimme. Es war nun die Stimme eines Mannes, der um mehr als nur sein Leben flehte. »Geben Sie der Alternative von Har Sha’alav eine Chance. Sie kommt nie wieder. Sie müssen mir vertrauen. Ich habe zu viele Menschen getötet, als daß ich Sie vor zwanzig Minuten nicht auch hätte töten können. Wir müssen jeden Augenblick wissen, wo wir stehen. Helden hat vielleicht etwas erfahren.«
    Noel studierte das Gesicht des Mannes neben ihm. »Rufen Sie an. Sagen Sie ihr, ich sei hier und wollte von Ihnen beiden Erklärungen.«
     
    Sie rasten die Landstraße hinunter, vorbei am Tor des Anwesens, und Fahrer und Passagier achteten nicht auf das Bellen eines zornigen Hundes, der von dem vorbeirasenden Wagen
aus dem Schlaf gerissen worden war. Die Straße bog nach links. Yakov ließ den Wagen langsam über den Seitenstreifen rollen ins Unterholz hinein.
    »Hundeohren merken es, wenn ein Motor schnell abgestoppt wird. Ein Diminuendo ist für sie viel schwieriger.«
    »Sind Sie Musiker?«
    »Ich war Geiger.«
    »Ein guter?«
    »Symphonieorchester von Tel Aviv.«
    »Was hat Sie dazu -«
    »Ich habe bessere Arbeit gefunden«, unterbrach Ben-Gadíz. »Steigen Sie schnell aus. Ziehen Sie den Mantel aus, nehmen Sie die Waffe. Drücken Sie die Tür zu; es darf kein Geräusch geben. Das Gästehaus wird noch ein ganzes Stück entfernt liegen, aber wir finden es.«
    Das Gelände war von einer dicken, oben mit Stacheldraht gesicherten Ziegelmauer umgeben. Yakov erkletterte einen Baum, um Stacheldraht und Mauer zu studieren. »Keine Alarmanlagen«, sagte er. »Die würden zu leicht von kleinen Tieren ausgelöst. Aber der Stacheldraht ist fast einen halben Meter hoch. Wir werden springen müssen.«
    Der Israeli kam wieder herunter, kauerte sich neben der Mauer nieder und machte mit den Händen eine Leiter. »Da hinauf«, befahl er Noel. Es war unmöglich, den Stacheldraht auf der Mauer zu umgehen. Er war so aufgerollt, daß er jeden Punkt sicherte.
    Holcroft spannte alle Muskeln und schaffte es, die linke Fußspitze auf die Mauerkante zu setzen. Dann sprang er hoch, über den Stacheldraht hinweg und prallte auf den Boden. Sein Jackett hatte sich im Draht verfangen, seine Knöchel waren aufgeschürft, aber er hatte es geschafft. Er stand auf, nahm nur unbestimmt wahr, daß sein Atem schwer ging, daß sein Hals und die Schürfwunden an seinem Schienbein schmerzten. Wenn der Fremde am Telefon Helden die richtigen Informationen durchgegeben hatte, war er nur ein paar hundert Meter von Althene entfernt.
    Auf der Mauerkrone ragte die Silhouette des Israeli wie die eines großen Vogels vor dem Nachthimmel auf; er flankte über die Drahtrolle und kam auf dem Boden auf. Er machte
eine Rolle, so wie Ringer das tun, um den
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