Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition)
Autoren: Wolfgang Schweiger
Vom Netzwerk:
...“
    „Und wie alt waren Sie da?“
    „Sie haben keine Ahnung, wann Hendrix gestorben ist, wie?“
    Bischoff zuckte mit den Schultern. „Nicht meine Musik, offen gesagt.“
    Sie nahmen ihren Kaffee in Empfang. Gruber warf ein paar Zuckerwürfel in seine Tasse und unterdrückte ein Gähnen.
    Bischoff warf ihm einen besorgten Blick zu.
    „Alles in Ordnung mit Ihnen. Sie sehen wirklich nicht gut aus ...“
    Gruber winkte ab.

7
     
    Der Verkehr auf der Autobahn war weiterhin kaum der Rede wert, und so dauerte es keine halbe Stunde, bis sie die Discothek erreicht hatten; einen massiven, mehrstöckigen Klotz in einem Industriegebiet im Südosten Rosenheims. Bischoff drehte im Schritttempo eine Runde über den weitläufigen, knapp zur Hälfte belegten Park platz, und blickte sich dabei prüfend um. Gruber gähnte eine Runde.
    „Ich glaube, in dem Jeep da drüben läuft was“, sagte sie, nachdem sie nicht weit vom Eingang entfernt gestoppt hatte.
    Gruber starrte trübsinnig zu dem Wagen. Ein dunkelgrüner Range Rover mit eingeschalteter Innenbeleuchtung, in dem ein paar Köpfe zusammensteckten. Ganz schön unverfroren, fand er.
    „Lassen Sie’s laufen“, erwiderte er.
    Bischoff stellte den Motor ab und sie stiegen aus. Vor dem Eingang staute sich eine Traube junger, nachlässig gekleideter Männer, verwickelt in einen Disput mit dem Türsteher, einem Zweimeterschrank von Kerl. Gruber drängelte sich durch, dicht gefolgt von Bischoff.
    Der Türsteher war ein Trottel. „Verlaufen, Paps?“, rief er zur Freude der Umstehenden.
    Gruber hielt dem Mann seinen Ausweis unter die Nase.
    „Wenn du jemandem da drinnen mitteilst, dass wir im Anmarsch sind, komme ich wieder und reiß dir den Kopf ab. Haben wir uns verstanden?“
    „Alles klar, Mann. War nicht persönlich gemeint.“
    „Es ist immer persönlich gemeint, du Pfeife, merk dir das.“
    Sie stiegen die Metalltreppe hoch, die in die Tanzhalle führte, einem riesigen Raum mit mehreren Tanzflächen auf verschiedenen Ebenen. Dort war es höllisch laut und relativ voll, doch niemand schenkte ihnen groß Beachtung. Lediglich Gruber fing sich ein paar amüsierte Blicke ein. Sie kämpften sich durch die Menge, bis Gruber an einer Tür im rückwärtigen Teil mit der Aufschrift „Privat“ Halt machte. Einer Tür, die im nächsten Augenblick von innen aufgerissen wurde; sichtbar wurde ein blonder, kompakt gebauter Mann von Ende dreißig mit einer Narbe an der Stirn, der die Beamten verdutzt anstarrte.
    „Wollen Sie irgendwohin, Herr Eckstein?“, fragte Gruber.
    Der Blonde schüttelte verwirrt den Kopf und spähte über Grubers Schulter in die Tiefe des Raums. Dann trat er beiseite und winkte sie insein Büro. „Kommen Sie schon rein. Muss ja nicht jeder mitkriegen, dass Sie schon wieder hier sind.“
    Eckstein drückte hinter Gruber und Bischoff die Tür zu und deutete auf die zwei Stühle, die vor einem Schreibtisch platziert waren. Ansonsten glich der Raum einem schlampig geführten Büro, das zugleich als eine Art Wohnzimmer diente. Überall standen leere Tassen und Flaschen umher, im Mülleimer in der Ecke häuften sich Schnellimbissverpackungen.
    „Haben Sie eigentlich nichts Besseres zu tun, als mir ständig auf den Sack zu gehen?“, fragte Eckstein „Soviel ich weiß, läuft da draußen immer noch ein Mädchenmörder frei herum. Wär’s da nicht besser, Sie würden Ihre Energien auf diesen Fall konzentrieren, statt mitten in der Nacht harmlose Bürger zu belästigen?“
    „Es gibt keine harmlosen Bürger“, erwiderte Gruber. „Es gibt nur Leute, die wir noch nicht erwischt haben. Leute wie Sie zum Beispiel ...“
    „Herrgott, Sie sind vielleicht nachtragend.“
    „Ich bin überhaupt nicht nachtragend. Es fällt mir nur schwer, irgendwelche Schweinereien ad acta zu legen, nur weil mir die Beweise fehlen.“
    „Tja, wie heißt es so schön: Nur in einem Polizeistaat ist die Polizeiarbeit einfach ...“
    Eckstein warf sich in seinen überdimensionierten Schreibtischstuhl, steckte sich eine Zigarette an und spielte den Gelangweilten. Gruber nahm ebenfalls Platz. Bischoff blieb an die Tür gelehnt stehen.
    „Also, dürfte ich dann gnädigerweise erfahren, um was es dieses Mal geht, bevor ich meinen Anwalt verständige?“, fragte Eckstein.
    „Selbstverständlich. Aber erst erzählen Sie uns ein bisschen was von Gerhard Hauser ...“
    „Gerhard Hauser? Kenne ich nicht.“
    Gruber stieß einen Seufzer aus. „Hören Sie, es ist spät und ich bin müde.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher