Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2
Autoren: A. R. R. R. Roberts
Vom Netzwerk:
und versuchte, so laut zu sprechen, dass mich alle hören konnten. Unglücklicherweise war jedoch schon eine Silbe genug, um meine rauchgeschädigten Lungen zu einem längeren Hustenanfall zu verleiten. Eigentlich wollte ich » BÜRGER !« rufen. Stattdessen sagte ich »Bür…« und brach in heftigen Husten aus. Als er schließlich abklang, blickte ich auf und sah, dass sich die versammelte Menge auf den Boden gesetzt hatte.
    Mir wurde klar, dass die verängstigten, unsicheren Hobbnixe vor mir beeinflussbarer, ja formbarer waren, als ich bisher gedacht hatte.
    »Hört mir zu«, sagte ich.
    »Lauter!«, rief jemand in den hinteren Reihen.
    »Hört mir zu«, sagte ich lauter und ignorierte den Schmerz in Rippen und Lunge. »Ihr kennt mich: Bingo Beutlgrabscher. Bis gestern war ich im Käfig eingesperrt, weil man mich des Mordes beschuldigte, aber jetzt könnt ihr sehen, wer hier wirklich gemordet hat – die Pflanzen!«
    »Die Pflanzen sind lebendig«, rief jemand.
    Jemand anderes – eine weibliche Stimme – erwiderte: »Sie waren schon immer lebendig, du Idiot!«
    »Mein Rosenbusch hat mich zuvor noch nie mit seinen Dornen attackiert«, wandte ein Dritter ein.
    »Möglicherweise waren sie schon immer lebendig«, sagte ein Vierter. »Aber jetzt sind sie noch mehr lebendig.«
    »Ja«, rief die erste Stimme. »Das ist genau, was ich vorher meinte.«
    Ich hob die Hände. »Hört mir zu! Vor langer Zeit waren alle Pflanzen der Welt imstande, sich zu bewegen, und …« Wie ging die Geschichte noch? »… da gab es einen Krieg oder so ähnlich. Jedenfalls, ein mächtiger Zauberer belegte die Pflanzen mit einem Zauberbann, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnten. Und seither leben wir alle im Schutz dieses Bannes. Ja, wir haben so lange in seinem Schutz gelebt, dass wir vergessen haben, dass es ihn überhaupt gibt. Wir glauben, Pflanzen sind dumm, festgewurzelt und harmlos. Aber das sind sie nicht! Nun wird der Bann immer schwächer – und die Pflanzen erheben sich gegen uns!«
    »Dann soll der Zauberer den Bann eben wieder reparieren«, rief jemand aus der Menge.
    »Kennen wir ihn?«, fragte ein anderer.
    »Graham«, sagte ich.
    »Wie? Der alte Penner, der immer auf der Hauptstraße herumlungert und Gas inhaliert?«
    »Du meinst Gras«, korrigierte die weibliche Stimme von vorher. »Er raucht Gras.«
    »Hab ich doch gesagt«, grummelte die erste Stimme.
    »Graham der Gärtner ?«, rief Inspektor Barnabas. »Sind Sie sicher?«
    »Ja«, sagte ich. »Genau der.«
    »Aber er ist nur ein Landstreicher«, rief eine Stimme.
    Barnabas nickte. »Ja. Ich habe ihn schon mehrere Male wegen Landstreicherei verhaftet. Er ist keiner von den Guten.«
    »Doch«, rief ich. »Ist er.«
    Die Menge verdaute diese Information einen Moment lang. Dann rief ein dicker Hobbnix, dessen Gesicht ganz zerkratzt war: »Holen wir ihn schnell her, damit er den Bann erneuern kann!«
    »Äh«, sagte ich. »Da gibt es nur ein klitzekleines Problem. Er ist tot.«
    »Oh«, machte die Menge.
    »Warum geschieht das alles?«, rief Barnabas. »Warum jetzt? Warum hier?«
    »Ah! Darauf weiß ich sogar die Antwort«, erwiderte ich. »Da gibt es ein magisches Feuer. Es brannte in meinem Kamin, und jetzt … äh, jetzt brennt es in meiner ganzen Höhle. Und es brennt Löcher in den Bann, der uns so lange vor den Pflanzen geschützt hat.«
    »Dann müssen wir es löschen«, erklärte Barnabas. »Es ersticken.«
    »Leichter gesagt als getan …«, begann ich, doch in diesem Moment stand ein bulliger junger Hobbnix auf. Er hatte ein Feuer in der Hand, um genau zu sein: eine Pechfackel, die fröhlich im Licht der Nachmittagssonne flackerte.
    »Feuer!«, dröhnte der Hobbnix. Jetzt erkannte ich ihn: Es war Wotsupdoc Doppelbock aus Schussensock. »Wir brauchen Feuer! Lasst uns diese Pflanzen einfach verbrennen! Wer macht mit?«
    Die Menge der sitzenden Hobbnixe brach in heftigen Jubel aus. »Ja!«, riefen sie. »Ja!«
    »Die Pflanzen wollen sich erheben?«, rief Doppelbock. »Ich sage, wir brennen sie wieder dorthin zurück, wo sie hingehören!«
    »Ja!«, rief die Menge. »Wir verbrennen sie!«
    Es begann leicht zu nieseln, und innerhalb von zwanzig Sekunden oder so wurde daraus ein richtiger Regen. Doppelbocks Fackel zischte, dann verlosch sie. Er blieb noch für eine Weile stehen, dann setzte er sich wieder hin.
    »Ihr müsst das positiv sehen«, rief Barnabas in die bedrückte Stille hinein. »Dieser Regen wird auch das Feuer in Grabsch-End löschen.«
    »Äh«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher