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Der Hobbknick (German Edition)

Der Hobbknick (German Edition)

Titel: Der Hobbknick (German Edition)
Autoren: Myk Jung
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er besiegt und fiel in den Schatten. Die kurz herauf einsetzende Terrorherrschaft der Zwei Blauen Zauberer, die sich des Furchtbarsten aller Einen bemächtigt hatten, des Einen Eherings, fand allzu schnell ein Ende – und die gesamte Mittelmäßige Welt legte für eine kleine Weile ihre Mittelmäßigkeit ab und feierte fortan die Endlose Fête.
    Im Anschluss stoßen wir zunächst auf die Übersetzung der Anhänge, die zurückgeleiten in frühe Epochen der Mittelmäßigen Welt, um uns mit ellenlangen Namensauflistungen zu irritieren.
    Im zweiten Teil »Der Herr der Ohrringe« beginnt die Fortsetzung der Abenteuer unserer Helden mit einem Paukenschlag. Denn wie die Legenden berichten, tauchte ein Bote auf, alldieweil die Endlose Fête noch tobte: und dieser bat die Freunde, ihm in eine Parallele Mittelmäßige Welt zu folgen und auch jene vom Joch der Düsternis zu befreien. Ächzend machten sich die Ohrringgefährten erneut auf eine gefahrvolle Queste. (Wobei der Saurum ihrer Welt, nunmehr vom Bösen bekehrt, des abgelebten Bollobiers Platz als Neunter Wanderer einnahm.) Und so trafen sie auf neue Antagonisten, kämpften und fluchten wacker, wunderten sich zuweilen über abweichende Parallelitäten der Parallelwelten – und am Ende besiegten sie ein weiteres Mal das Dunkle. Abermals kuschelten alle Helden frohgemut auf den Steinsofas der Stadt Vidas Tierlyth.
    An diesem Punkt der alten Geschichten steigen wir nun ein.

Vorspiel:
Wie die Gefährten der Ohrringgemeinschaft in Vidas Tierlyth das Buch Der Hobbknick fanden
    Nach den spannenden Ohrringkriegen – jenem in ihrer eigenen Mittelmäßigen Welt wie auch dem in der Parallelen Mittelmäßigen Welt – saßen die Gefährten der Ohrringgemeinschaft einmal mehr in den hohen Gemächern von Vidas Tierlyth. Und sie besprachen vieles, was inzwischen längst vergessen ist – und was sie, hätten sie geahnt, wie schnell es wieder vergessen werden würde (sogar von ihnen selber), womöglich gar nicht erst besprochen hätten.
    Sie ließen ihre Blicke wie auch ihre Gedanken schweifen, hielten Rückschau und Vorschau und saßen auf der hohen Brüstung, wenn es ihnen drinnen zu schwül, und auch, wenn es ihnen lediglich zu dumm geworden war. Und alldieweil schwärmten sie von ihren Abenteuerfahrten, wobei ein jeder von ihnen vor allem seine eigenen Taten pries, wogegen jeder andere hätte Protest einlegen können, darauf hinweisend, dass er selber der gewaltigste und pfiffigste Held im Kampf gegen das Dunkle gewesen sei – was aber keiner tat, denn nicht einer der Gefährten hörte den anderen zu, sondern jeder wartete nur auf eine kleine Atempause des jeweils Erzählenden, um sich selber wieder in den Mittelpunkt zu bugsieren. Mit anderen Worten: Die Freunde führten Unterhaltungen, wie sie durch alle Zeitalter der Mittelmäßigen Welt, und in denen ihr nachfolgenden Welten, bis zum heutigen Tage, die populärsten waren.
    Am meisten indes erzählte natürlich Ganzhalb, denn er spielte sich ja immer gern auf; und wenn er erzählte, hörten die Gefährten noch weniger zu als wenn ein anderer sprach, zumindest sofern es ihnen gelang.
    So kuschelten sie sich in einer Stunde des Sonnenuntergangs behaglich in die gemütlichen Ecken der Steinsofas, während der Graue Zauberer von Beeren und Ludien plauderte, von Edbeeren und Himbaere, vom sagenumrankten Herrscher Bingho Graujacke und dessen Gemahlin Melitta. Gerade schilderte er ausführlich einen überlieferten Dialog zwischen Schattenkönig Mordfott und dem Albernenfürsten Fingern, als ihn Marathorn unterbrach:
    »Du solltest nicht so oft das Verb ›sagen‹ benutzen, Ganzhalb. Das ist kein so guter Stil!«
    Und Pymli sagte: »Ja, vielleicht solltest du hier und da mal ein ›entgegnen‹ einbauen!«
    Und Macho sagte: »Oder ein ›ergänzen‹!«
    Und Frohdoof sagte: »Oder wie wär´s mit einem ›antworten‹ oder ›äußern‹?«
    Da sagte Samenweis: »Gut wäre vielleicht auch ein ›mitteilen‹ oder ›beteuern‹!«
    Und Bollobier sagte: »Oder ein ›entgegensteuern‹.«
    Da sagte Legospass: »Das mit dem ›entgegensteuern‹ passte jetzt nicht so gut, Bollobier!«, worauf Bollobier sagte: »Y-au, stimmt!«
    Und dann fiel allen ein, dass Bollobier ja tot war! Sie waren offenbar einer kollektiven Halluzination anheimgefallen. Da lupfte Allround, der seit Jahrhunderten als Gewitzter gepriesene Halb-Alberne, seine Bollobier-Maske und rief feixend: »Har, ein kleiner Albernen-Zauber! Solcherlei siehst du doch immer so
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