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Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge
Autoren: Verschiedene
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wenn sie bald erscheinen würden. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Das sagt der Mann, der dreizehnhundert Jahre gewartet hat, bis er unserer Feinde endlich habhaft wurde«, bemerkte Kilwidh spöttisch.
    »Reize ihn nicht, Freund«, zischte Morgaine. »Merkst du denn nicht, daß es der Dämon ist, der Corabhainn antreibt? Ronyl’ohm drängt, damit wir ihm den Weg auf die Erde freimachen. Außerdem giert er danach, sich die Seelen der beiden dort einzuverleiben.«
    Die Spannung knisterte fast hörbar bei diesen Worten. Doch noch wußte ich nicht, wie ich mir die Verstimmung zwischen den Druiden zunutze machen konnte. Noch während ich fieberhaft überlegte, stürmten Morgause und Mordred herbei. Kilwidh stieß pfeifend die Luft aus den Lungen, als er die verzerrten Gesichter der beiden bemerkte. Morgaine öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch die Überraschung ließ sie verstummen. Nicht anders erging es den meisten anderen Druiden.
    Nur Corabhainn ging den Ankömmlingen einen Schritt entgegen. »Was ist geschehen?« fragte er gepreßt.
    Morgause bedachte ihn mit einem Blick, der einen Stein hätte erstarren lassen. »Gawain ist tot!« kreischte sie und stürmte mit vorgestreckten Händen auf Nimué und mich los.
    Die Spitze des Schlangenstabes sauste durch die Luft und traf Morgauses Stirn so hart, daß ein blutiger Riß über ihren Augenbrauen entstand. »Zurück, du Närrin. Sie gehören dem Dämon!« donnerte Corabhainn sie an.
    Morgause taumelte zur Seite und wurde von Morgaine aufgefangen. Die beiden Frauen warfen Corabhainn einen derart haßerfüllten Blick zu, daß ich jeden Augenblick das Ausbrechen des Streites erwartete.
    Corabhainn hob drohend den Schlangenstab und funkelte die Schwestern zornig an. »Gehorcht, oder ihr werdet dem Dämon als Speise dienen!« Einige wenige Sekunden, die sich zu Ewigkeiten dehnten, hielten die Schwestern der Kraft des Druiden stand. Dann erlosch ihr Widerstand; sie traten mit hängenden Köpfen einige Schritte zurück und überließen Corabhainn das Feld.
    »Meinen Glückwunsch, Corabhainn. Du bist mit den beiden rascher fertig geworden, als ich es erwartet hatte«, sagte Kilwidh. Aber ganz im Gegensatz zu seinen anerkennenden Worten erschien eine steile, tief eingegrabene Falte auf seiner Stirn. »Trotzdem hast du eine Niederlage erlitten. Oder kannst du mir sagen, wie du den Ausfall Gawains und Ffiathanns ersetzen willst?«
    »Der Dämon tobt in seinem Gefängnis zwischen Raum und Zeit. Bald werden die Mauern zerbrechen, die ihn von Avalon trennen. Wenn es uns bis dahin nicht gelungen ist, ihm den Weg auf die Erde zu öffnen, wird er keine Gnade mit uns kennen!« Morgauses Stimme klang düster, aber der Haß war daraus verschwunden. Sie war nur noch mutlos. Der Tod ihres Sohnes hatte die Frau gebrochen. Doch auch die anderen Druiden strahlten jetzt mehr Verzweiflung als irgend etwas anderes aus.
    Nun, was dies anging, war ich mit der Entwicklung durchaus zufrieden, obwohl ich wußte, daß sie vielleicht meinen Tod bedeutete. Ronyl’ohm durfte niemals auf die Erde gelangen. Seine Gier nach Leben würde Millionen Menschen das Leben kosten. Nein, ein noch weit schlimmeres Schicksal. Gegen Ronyl’ohm waren sogar die GROSSEN ALTEN gnädig. Denn für Cthulhu und seine Kreaturen ging es vor allem um Macht. Sie wollten herrschen, und dazu brauchten sie die Menschen, und sei es nur als Sklaven. Ronyl’ohm jedoch hatte nur das Ziel, seine Gier zu befriedigen.
    Eine Berührung an der Schulter riß mich aus meinen Gedanken. Ich sah Nimués Gesicht seltsam groß und deutlich vor mir. »Du mußt etwas tun, Merlin«, flüsterte sie. »Jetzt ist die Gelegenheit! Sie sind vor Angst außer sich!«
    Weshalb nannte sie mich Merlin? Ich war Robert Craven. Oder...?
    Zweifel schlichen sich in mein Herz. Ich glaubte nach wie vor, Robert Craven zu sein. Aber ich hatte ganz deutlich das Gefühl, als wenn dies nicht mehr stimmte. Ich war...
    Ich war...
    Ja – wer eigentlich?

    * * *

    »Wir sind neun, Freunde, die Zahl, die wir brauchen, um den Druidenring zu schließen. Wir müssen nur Nimué und den Fremden mit einbeziehen. Es wird gehen. Ich fühle das Blut des Alten Volkes in seinen Adern.«
    Ythpadanns Worte trafen nicht nur die anderen wie ein Schlag. Auch ich starrte ihn an, als zweifelte ich an seinem Verstand. Das Alte Volk? Ich war ein Yankee, wie es waschechter gar nicht ging!
    Irgendwo in mir schien ein leises, böses Lachen zu erschallen, als ich diesen Gedanken
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