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Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge
Autoren: Verschiedene
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meines Stockdegens. Dabei sah ich, daß ich die nun völlig nutzlose Fahrkarte nach London noch in meinen klammen Fingern hielt.
    Der Anblick traf mich wie ein Schock, denn mehr als alles andere bewies er, daß ich nicht in irgendeinem Hospital lag und phantasierte.
    Ich steckte das Billet mit einer Verwünschung weg und sah mir das Mädchen genauer an. Und jetzt erst spürte ich die seltsame Ausstrahlung, die von ihr ausging und die mich unangenehm berührte. Dann begriff ich.
    Die Kleine war derart mit Magie vollgestopft, daß selbst meine besondere Freundin Lyssa eine Anfängerin gegen sie gewesen wäre. Und noch während ich diese Entdeckung machte, wußte ich, daß es diese Kraft gewesen war, die mich aus London hierhergelockt hatte.
    Der zweifache Blackout, der mich wie eine ferngelenkte Puppe geleitet hatte, war ihr Werk.
    Am meisten erschreckte mich jedoch die Tatsache, daß mir das Mädchen seltsam bekannt vorkam. Nein, nicht ihre Gestalt – da war ich mir sicher, daß ich sie heute zum ersten Mal zu Gesicht bekam – sondern ihre Magie.
    Es war etwas sonderbar Vertrautes an ihr, aber es handelte sich weder um die fürchterliche und vernichtende Zauberkraft der GROSSEN ALTEN, noch um die sinnverwirrende Hexenkunst der Magier von Salem oder die fremdartige Magie eines Sitting Bull.
    Die Kraft des Mädchens war beinahe ein Spiegelbild meiner eigenen, von Roderick Andara ererbten Magie. Sie hätte eine Schwester von mir sein können...
    Natürlich war das Unsinn. Mein Name ist Robert Craven, nicht Luke Skywalker, und dieser Zufall wäre nun doch etwas zu groß gewesen. Und doch – etwas an ihr war mir vertraut, fast verwandt.
    Ich wußte nur noch nicht, ob die düstere fast-Erinnerung, die das Gefühl begleitete, nun positiver Natur war... Ganz instinktiv hatte ich beinahe Angst davor, mich näher mit der Verbindung zu beschäftigen, die unzweifelhaft zwischen dem Mädchen und mir bestand. Außerdem spürte ich mit aller Deutlichkeit, daß wir nicht mehr allein waren.
    Und diese dritte Person unterbrach unser tête-à-tête mit einem bemerkenswerten Mangel an Taktgefühl.
    »Wer du auch immer sein magst, du bist gekommen, um zu sterben!«
    Die Stimme hätte einem mißgelaunten alten Raben zur Ehre gereicht. Zumindest wäre mir ein mißgelaunter alter Rabe weitaus lieber gewesen als der komische alte Mann in seiner schäbigen Kutte, dessen wasserhelle Augen mich mit einem Blick musterten, als wäre ich ein ekliges Insekt.
    Der Kerl sah entfernt wie ein Bettelmönch aus. Mit dem einen Unterschied, daß wohl noch nie ein Wort wie Mitgefühl und Nächstenliebe über seine Lippen gekommen war und er mit Sicherheit noch kein einziges Gebet an den dreieinigen Gott gerichtet hatte. Dafür weitaus eher an die Dämonen und Geister der Hölle.
    Aber damit nicht genug – der Kerl schien außerdem noch zu jenem unangenehmen Menschenschlag zu gehören, der seine Worte sofort in die Tat umzusetzen gedachte.
    Ich sah, wie das Mädchen den Mund öffnete, und hechtete beiseite, noch bevor sie einen Laut hervorbrachte.
    Der Knotenstock pflügte sirrend durch die Luft und verfehlte meinen Kopf nur um Zollbreite. Noch bevor ich reagieren konnte, sprang der Alte wie ein durchtrainierter Karatekämpfer auf mich zu und rammte mir beide Füße in den Leib. Ich knickte wie ein Taschenmesser zusammen.
    Wie durch dichte Watte hindurch hörte ich das Mädchen schreien. Ich sah, daß sie den Alten wie eine Wildkatze ansprang, doch er schwang seinen Stab mit einer fast beiläufigen Bewegung herum und traf sie an der Schläfe. Sie sackte mit einem erstickten Laut zusammen und blieb auf dem Rücken liegen.
    Die kleine Pause hatte mir allerdings gereicht, meine Innereien wieder halbwegs zu sortieren, und als sich der Kerl mir erneut zuwandte, befanden sich zwanzig Zoll blanken Stahles zwischen ihm und mir.
    Nicht, daß ihn das irgendwie beeindruckte.
    Der Kerl betrachtete meinen Stockdegen mit einem geringschätzigen Lächeln. Trotzdem blieb er außerhalb meiner Reichweite stehen und schwang seinen Stab über dem Kopf.
    Ich spannte alle meine Muskeln an. Doch als ich seinen Angriff erwartete, trat er lachend einen Schritt zurück und stieß den Stab mit aller Kraft in die Erde.
    Der Boden unter mir wölbte sich wie der Rücken eines bockenden Mustangs. Ich schrie auf, ruderte hilflos mit den Armen und flog wie ein Gummiball durch die Luft.
    Eine massive Steinsäule bremste mich abrupt ab. Die nächsten Sekunden hatte ich genug damit zu tun,
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