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Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Titel: Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons
Autoren: Verschiedene
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die Fähigkeit bewahrt, selbständig zu denken.
    Es ist unmöglich, von außen etwas gegen ES zu unternehmen, fuhr Bredshaw fort. Ich habe meinen Frevel bitter büßen müssen, aber es gelang der Kreatur nie, wirkliche Macht über mich zu erlangen.
    Du hast verhindert, daß ES uns schon im Stollen angegriffen hat, sprach ich meine Vermutung aus. Und du hast ES erst meinen Begleiter angreifen lassen, aber seinen Tod so verlangsamt, daß ich ihn befreien konnte.
    Das ist richtig. Ich habe nie aufgehört gegen ES anzukämpfen, denn es gelang mir, meinen freien Willen zu behalten, so wie es auch bei dir der Fall ist. Aber allein, umgeben von Wahnsinn und abgrundtiefer Bosheit, war ich zu schwach, um ES wirklich gefährlich zu werden. Ich brauche Hilfe. Deine Hilfe.
    Noch während ich seinen Worten lauschte, begann ich, die Bereiche von ES zu erforschen, die in meiner unmittelbaren Nähe lagen. Die Zellstruktur des monströsen Körpers war nicht mehr als Labyrinth zu bezeichnen; sie war um ein Vielfaches größer und verworrener als alles, was die menschliche Phantasie ersinnen konnte. Meine Gedanken waren winzige Zellbestandteile und nahmen eine massive Form an, die ich nach meinem Willen durch den Körper wandern lassen konnte.
    Als Bestandteil des Gehirns von ES nahm ich auch an seinem Nervensystem teil. Ich blickte durch sein einzelnes Auge wie durch eine Spirale, die in die Unendlichkeit zu reichen schien. Die Art der Wahrnehmung, die sie ermöglichte, war eine grundsätzlich andere als das menschliche Sehen. Sie war nicht einmal mit der von Insekten vergleichbar, deren Facettenaugen ein Bild in Hunderte oder gar Tausende kleiner Ausschnitte zerlegten.
    Unterschieden wurde lediglich nach lebendig und tot. Das leblose Gestein bildete ein symmetrisches System, in dem das einzige Lebewesen, Jeff Conroy, noch auf die Entfernung von fast einer halben Meile eine Störung darstellte. Eine Störung, die vernichtet werden mußte!
    ES setzte sieh in Bewegung, schwerfällig, wie mir erst schien, doch dann erkannte ich, daß dies nur eine Einbildung war. Der Körper besaß keine eigentliche feste Gestalt. ES hatte sich die Gänge so errichtet, daß ES sie mit einem Minimum an Kraftaufwand durchqueren konnte. Sein – und damit auch mein – Körper war zu einer Kugel geworden, die sich nun hinter Jeff herbewegte.
    Was können wir unternehmen? dachte ich verzweifelt.
    Es hat lange gedauert, bis ich eine Antwort auf diese Frage fand, aber ich hatte ja auch wahrlich Zeit genug, erwiderte Bredshaw. Es gibt eine Art Nervenzentrum. Von dort bezieht ES seine Kraft. Wenn wir es zerstören können, zerfällt der Bund an Bewußtseinen. ES wird seine Gestalt nicht mehr beibehalten können.
    Wo ist es? wollte ich wissen. Dem Jungen darf nichts geschehen!
    Er würde nicht im eigentlichen Sinn sterben, belehrte mich Bredshaw. Aber er wird nicht die Kraft haben, sein Bewußtsein innerhalb von ES zu erhalten. Er würde ein weiteres hirnloses Bestandteil werden.
    Wo ist das Nervenzentrum?
    Bredshaw führte mich durch das Labyrinth von ineinander verflochtenen Gehirnwindungen. Es gab keine Hindernisse für uns. Wir kämpften uns durch den Schlamm vorwärts, folgten den Linien, die Bredshaw in der Skizze angedeutet hatte.
    Wie ist es dir gelungen, die Reliefs anzufertigen? erkundigte ich mich. Was daraufhin in meinen Gedanken aufklang, war etwas, das ich nur schwerlich als Lachen identifizieren konnte.
    Ich habe gelernt, bestimmte Körperfunktionen zu beherrschen. Du hast selbst gemerkt, daß ich den Angriff auf euch hinauszögern konnte. ES erkannte keinen Sinn und schon gar keine Gefahr in meinem Tun, so konnte ich die Bilder in die Wand brennen. Ich konnte nur darauf hoffen, daß jemand darauf stoßen würde, der ihren Sinn entschlüsselte. Jemand, der zugleich die nötige Kraft besitzen würde, sich in dem Bewußtseinsverband zu behaupten.
    Der Shoggotenstern hat mich geschützt, vermutete ich, während wir weiter durch die schlammigen Windungen des alptraumhaften Körpers glitten.
    Nicht nur er allein. Er gibt dir zusätzliche Kraft... aber halt. Wir haben unser Ziel erreicht.
    Vor uns befand sich ein Gewirr von schillernden Strängen, die sich in unablässiger Bewegung befanden, hin und her zuckten, sich ausdehnten und wieder zusammenschrumpften.
    Das Stammhirn und Nervenzentrum von ES, erklärte Bredshaw. Sofern man die Bezeichnung menschlicher Körperteile überhaupt auf diese Kreatur übertragen kann. Wir müssen die Stränge
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