Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Titel: Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
schnell. Ausgehend von der Stelle, an der mein Degen sie berührt hatte, verlor seine Haut ihren feuchten Glanz, wurde trocken und rissig wie altes Leder und zerfiel zu grauem Staub. Ein pestilenzartiger Gestank nahm uns den Atem, und plötzlich klang ein Zischen auf, als streue man Schießpulver ins Feuer. Weniger als dreißig Sekunden nach dem Angriff war von dem Ungeheuer nur ein Häufchen grauer Asche übrig.
    Es zerstob, als Spears mit dem Fuß hineinstieß.
    »Mein Gott, Craven«, murmelte er. »Was... was war das? Was war das für eine Kreatur und was... was haben Sie getan?«
    Seine Augen wurden rund, während er abwechselnd mich, meine Waffe und den schmierigen grauen Fleck auf dem Boden anstarrte, zu dem die Bestie zerfallen war.
    Das Ding, von dem ich nun wußte, daß es nichts anderes als eine Shoggote gewesen war...
    »Es würde zu lange dauern, Ihnen alles zu erklären«, sagte ich hastig, »später, Spears. Jetzt müssen wir hier weg.«
    Spears schluckte nervös. Sein Blick huschte unstet über die quirlende Wasseroberfläche. »Sie... Sie glauben, es wären noch mehr von diesen... Dingern hier?« flüsterte er.
    Ich wollte Antworten, aber dann gewahrte ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel, fuhr herum und deutete stattdessen stumm in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
    Auch Spears hatte das Geräusch gehört. Eine Sekunde lang starrte er aus schreckgeweiteten Augen in die Schwärze des Ganges, dann bückte er sich, hob seine Lampe auf, ließ den Strahl wie eine bleiche einfingrige Hand über das Wasser tasten und richtete ihn schließlich in den Gang.
    Oder – genauer gesagt – dorthin, wo vor Augenblicken noch nichts anderes als der Abwasserkanal gewesen war.
    Natürlich war das Wasser noch immer da.
    Aber es war kaum mehr zu erkennen, zwischen der Flut braunschwarzer, augenloser Kaulquappenmonster, die sich auf uns zuwälzten wie eine lebende Lawine!
    »Um Gottes Willen!« keuchte Spears. Seine Hände begannen zu zittern, so stark, daß der Lichtstrahl über den Kanal und den Fluß zu hüpfen begann. Eine Sekunde lang sah es so aus, als würde er nun vollends die Kontrolle über sich verlieren, dann hatte er sich wieder in der Gewalt.
    »Zurück!« brüllte er. »Alles zurück. Schießen hat keinen Sinn! Lauft!«
    Sein Befehl wäre kaum mehr nötig gewesen, denn der schreckliche Anblick allein hatte gereicht, unter den Männern beinahe eine Panik ausbrechen zu lassen. Einige vereinzelte Schüsse krachten noch, und zwischen der Phalanx der heranschießenden Ungeheuer stob das Wasser hoch wie unter Faustschlägen, aber die meisten Männer taten instinktiv das einzige, was überhaupt Sinn hatte – sie liefen, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihnen her.
    Auch Spears und ich setzten uns in Bewegung, wenn auch als Letzte und in gehörigem Abstand. Der Degen in meiner Hand verlieh mir ein Gefühl trügerischer Sicherheit, wenngleich ich mir vollends darüber im klaren war, daß mich auch diese Waffe nicht gegen eine solche erdrückende Übermacht schützen würde.
    Verzweifelt sah ich mich im Laufen um. Wir rannten wie von Sinnen, aber die Bestien holten unbarmherzig auf. Trotz ihres plumpen Äußeren bewegten sie sich elegant wie Fische im Wasser. Und es waren viele; sehr viele. Ich schätzte, daß auf jeden unserer Männer gut drei oder vier der schwarzen Bestien kamen.
    Mir blieb keine Zeit, weiter über unsere Chancen nachzudenken, denn die erste Riesenquappe war bereits heran. Ein augen- und nasenloser Schädel brach schäumend aus der braunen Brühe hervor. Im Laufen versetzte ich ihm einen Hieb mit dem Degen, verlor dadurch fast den Boden unter den Füßen und nickte Spears dankbar zu, als er mich im letzten Moment zurückriß. Das Ungeheuer zerfloß unter Wasser zu einer Wolke aus grauem Schlamm, aber schon nahm ein neues seinen Platz ein; ein dünner, ölig glänzender Strang zuckte nach Spears, wickelte sich wie eine Peitschenschnur um seinen Hals und schnappte zurück, als ich ihn mit dem Degen durchtrennte. Blitzschnell wirbelte ich herum, tötete einen dritten Shoggoten mit einem raschen Hieb und brachte mich mit einem verzweifelten Sprung in Sicherheit, als eine der schwarzen Riesenkreaturen aus dem Wasser schnellte und mit einem widerlichen Platschen neben mir auf den Sims fiel.
    Sie lebte nicht lange genug, um nach mir schnappen zu können.
    Die nächsten Minuten waren die reine Hölle. Spears und ich vollführten einen wahren Veitstanz, um den schnappenden Mäulern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher