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Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Titel: Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen
Autoren: Verschiedene
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spritzte das Wasser hoch. Das Ding zuckte, sackte wie von einem Faustschlag getroffen ein Stück in die Tiefe – und schoß wie ein schwarzer Blitz auf das Ufer und die Männer zu!
    Die Soldaten begannen zu feuern. Über, neben und vor dem schwarzen Etwas explodierte die Wasseroberfläche unter dem Einschlag Dutzender von Geschossen, aber die Wirkung war gleich Null. Der Schatten kam rasend schnell näher, prallte mit einer Wucht, die ich durch den Stein hindurch spüren konnte, gegen das gemauerte Ufer, und –
    Es ging zu schnell, um Einzelheiten zu erkennen. Braunes, zähflüssiges Wasser spritzte bis unter die Gangdecke und besudelte die Soldaten, stinkender Schaum schoß wie eine Fontäne in die Höhe, und inmitten des Chaos war plötzlich etwas Dunkles, Formloses, einer riesigen schwarzen Qualle gleich und mit dünnen Ärmchen und Tentakeln das Wasser peitschend. Das Krachen der Schüsse, die entsetzten Schreie der Männer und das Klatschen und Rauschen des auseinanderspritzenden Wassers vermischten sich zu einer höllischen Melodie.
    Die Bestie war größer als ein Mensch, aber ihre Form war auch jetzt noch nicht wirklich zu erkennen. Sie ähnelte einer ins Groteske überzeichneten Kaulquappe, hatte weder Augen noch andere sichtbare Sinnesorgane, dafür aber ein Maul, an dem jeder Mörderhai seine helle Freude gehabt hätte. Ein langer, stachelbesetzter Drachenschwanz peitschte aus dem Wasser und riß vier oder fünf der Männer von den Füßen.
    Eine ganze Salve von Schüssen krachte. Trotz der großen Entfernung konnte ich sehen, wie die Kugeln in den schwammigen Balg der Bestie schlugen – und ohne Wirkung blieben!
    Das Ungeheuer fuhr mit einem zornigen, blubbernden Laut herum. Sein gewaltiges Maul klaffte auf, und ein dünner, fadenähnlicher Tentakel peitschte in die Höhe, wickelte sich wie ein Seil um den Arm eines Soldaten und riß ihn nach vorne. Der Mann fiel auf die Knie und ließ sein Gewahr fallen. Verzweifelt versuchte er sich irgendwo festzuklammern, aber so dünn der Tentakel war, so kräftig schien er zu sein. Unaufhaltsam wurde der Mann nach vorne gezogen, bis sein Oberkörper halbwegs im Wasser hing.
    Spears war mit einem Schrei bei ihm. In seinen Händen blitzte ein Messer. Ungeachtet der Gefahr, in der er sich selbst befand, riß er den Mann mit aller Gewalt zurück und ließ die Klinge auf den dünnen, ölig glänzenden Strang niedersausen.
    Sie federte zurück, als hätte er auf ein Stahlseil geschlagen, wurde ihm aus der Hand geprellt und klatschte ins Wasser. Spears fluchte, warf sich mit aller Gewalt zurück und zerrte den Soldaten dabei mit sich.
    Aber nur für einen Moment. Die Riesenqualle bäumte sich auf, schlug ärgerlich mit den kleinen verkrüppelten Händchen in die Luft und sank mit einem Klatschen zurück. Der unglückselige Soldat wurde mitgezerrt, fiel vollends ins Wasser und versank.
    Als sich Spears keuchend wieder aufrichtete, war ich neben ihm. Alles war so furchtbar schnell gegangen, daß ich noch kaum richtig begriff, was geschehen war. Seit dem Augenblick, in dem der erste Schuß gefallen war, war wenig mehr als eine Minute vergangen, und doch war – daran zweifelt niemand – jetzt einer der Männer tot, und eine Anzahl weiterer blutete aus Wunden, die sie beim Angriff des Monsters davongetragen hatten.
    Spears kam fluchend hoch und zog seine Pistole, obwohl er sehr gut wissen mußte, wie wenig die Waffe gegen den unheimlichen Angreifer nutzte.
    Ein Schrei aus einem Dutzend Kehlen warnte uns. Spears und ich fuhren herum, gerade noch zurecht, um den schwarzen Schatten erneut wie einen lebenden Torpedo durch das schlammige Wasser auf uns zuschießen zu sehen. Spears hob seine Pistole und feuerte, und gleichzeitig begannen auch seine Männer wieder zu schießen.
    Es nutzte so wenig wie beim ersten Mal. Das Ungeheuer jagte heran, bäumte sich auf und schoß mit einem grotesken Sprung aus dem Wasser.
    Direkt in meinen Degen hinein.
    Ich hatte die Waffe im gleichen Augenblick hochgerissen, in dem das Monstrum aus dem Wasser schnellte. Die Klinge durchstieß die schwarze Haut der Bestie ohne fühlbaren Widerstand, schnitt eine armlange Wunde in ihre Flanke und trennte eines der kleinen Ärmchen ab, ohne daß ich auch nur einen Ruck gefühlt hatte. Aus dem wütenden Glucksen und Schnattern des Ungeheuers wurde mit einem Male ein lautes Schmerzgebrüll. Wie ein Sack voll nassem Leder klatschte es zwischen Spears und mir auf den Stein.
    Dann starb es.
    Es ging ganz
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