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Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Titel: Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht
Autoren: Verschiedene
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von ihrem Herrn wegzuzerren, aber die Bestie stieß sie davon, als wären sie schwache Kinder, und fuhr fort, auf den Alten einzuschlagen. Necrons Schreie wurden spitzer. Sein schwarzes Gewand war zerfetzt und färbte sich überall rot.
    Erneut griffen die Drachenkrieger an, und diesmal waren es alle sechs, die sich gleichzeitig auf das Ungeheuer stürzten.
    Das Priscylla-Ding brüllte vor Zorn und Schmerz, als der Stahl der Krummsäbel in seinen Leib biß. Mit einem fürchterlichen Kreischen richtete es sich auf, schleuderte den Körper des Alten von sich und schlug nach den Männern, die es attackierten. Die Drachenkrieger wichen blitzartig zurück. Vier von ihnen umkreisten das Ding weiter, während die beiden anderen herumfuhren und sich um Necron kümmerten.
    Es war ein bizarrer, unwirklicher Kampf. Die Drachenkrieger bewegten sich schneller, als ich es jemals bei einem Menschen beobachtet hatte, aber sie standen einem Feind gegenüber, der nicht von dieser Welt war. Immer wieder stieß das Ungeheuer blitzschnell auf sie zu, und immer wieder parierte ein irrsinnig schneller Schwerthieb die Hiebe der Bestie. Das Monster focht mit bloßen Armen gegen Schwerter, und ich sah, wie die Krummsäbel der Drachenkrieger schreckliche Wunden in seinen Leib rissen.
    Aber sie schlossen sich so schnell, wie sie entstanden, und der Schmerz schien die Wut des Ungeheuers nur noch zu steigern. Seine Schreie wurden spitzer und schriller.
    Und dann traf es einen der Krieger. Seine Krallenhand packte den Säbel des Haschischim, verdrehte und zerbrach ihn mit einer einzigen, starken Bewegung und zerrte den Krieger gleichzeitig zu sich heran. Die mörderischen Fänge, in die sich seine Hände verwandelt hatten, blitzten auf, und der Medusenkopf wurde zu einem gehörnten Knochenschädel und biß wie eine vorschnellende Kobra zu. Der Drachenkrieger sackte lautlos in sich zusammen.
    Die drei anderen wichen hastig zurück, als sich das Monster wieder aufrichtete und mit einem wütenden Zischen erneut angriff. Sie attackierten die Bestie jetzt nicht mehr, sondern beschränkten sich darauf, sie mit ihren Säbeln auf Distanz zu halten und zusammen mit den beiden anderen Drachenkriegern einen lebenden Schutzwall um ihren Meister zu bilden.
    Das Ungeheuer blieb stehen. Ein fürchterliches Fauchen kam aus seinem Rachen. Seine Krallen öffneten und schlossen sich unentwegt, als gierte es danach, irgend etwas zu packen.
    Aber es griff nicht weiter an.
    Dann hörte ich das Summen.
    Es begann als ganz hohes, dünnes Geräusch, beinahe jenseits der Hörgrenze, aber es nahm rasch an Lautstärke und Kraft zu; gleichzeitig wurde es tiefer.
    Hinter der lebenden Mauer der Drachenkrieger richtete sich eine schreckliche Gestalt auf.
    Necron! Sein Körper war zerfetzt, aber er lebte noch immer – und er war es, der diesen sonderbaren, summenden Laut ausstieß, ein Geräusch, das immer mehr und mehr an Kraft gewann und die Bestie zu lähmen schien.
    Irgendwoher nahm er die Kraft, seine Hände noch einmal zu heben und unsichtbare Figuren in die Luft zu malen, Linien und Striche aus Rauch und flirrendem graublauem Licht, die sich irgendwie dem Auf und Ab des Summens anpaßten.
    Das Monster begann zu zittern. Sein Knochenschädel wurde wieder zu einem Medusenhaupt, und ein sonderbarer, beinahe ängstlich klingender Laut drang über seine Lippen. Seine Hände griffen ziellos ins Leere.
    Necron summte immer lauter; gleichzeitig nahm der blaue Glanz, der zwischen ihm und dem Ungeheuer hing, an Intensität zu. Träge wie gefärbtes Wasser kroch das Licht durch den Raum, bildete Schlieren und vergängliche Figuren und näherte sich der Schimäre. Das Monster versuchte zurückzuweichen, aber die gleiche Kraft, die es daran gehindert hatte, Necron und seine Männer weiter anzugreifen, bannte es nun an seinem Platz.
    Dann berührte das Licht den Körper des Ungeheuers. Winzige, blauweiße Funken glommen auf, und ich spürte, welche gigantischen unsichtbaren Kräfte da aufeinanderprallten. Es dauerte nur Sekunden, aber es war ein Kampf, der mit beispielloser Härte ausgefochten wurde, ein Duell der Giganten, von dem wir nur einen winzigen Teil wirklich zu sehen bekamen.
    Die Bestie verlor.
    Necrons Summen nahm mehr und mehr zu und wurde drohender, fordernder und lauter. Und im gleichen Maße begann der Körper des Ungeheuers zu verblassen. Er verlor an Substanz, wurde reeller und durchsichtig, bis er schließlich nicht mehr war als ein bleicher Schemen. Dann verging
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