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Der Hexer - NR03 - Cthulhu lebt!

Der Hexer - NR03 - Cthulhu lebt!

Titel: Der Hexer - NR03 - Cthulhu lebt!
Autoren: Verschiedene
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lächelte schief, stemmte sich aus eigener Kraft hoch und schluckte einen Schmerzlaut herunter, um mir zu beweisen, wie gut es ihm ging.
    »Sie sind verrückt, Gray«, sagte ich entschlossen. »Sie bleiben liegen, und ich lasse einen Arzt kommen. Auch gegen Ihren Willen, wenn es sein muß.«
    »Aber warum denn, Robert?« fragte Howard. Erstaunt blickte ich ihn an. Sein Gesicht war noch immer bleich, aber es wirkte auf die gleiche, unnatürliche Weise gefaßt wie das Grays. Irritiert stand ich auf und blickte hilflos von ihm zu Gray. Irgend etwas stimmte hier doch nicht!
    »Wenn er keinen Arzt will, ist es in Ordnung«, fuhr Howard fort. »Er ist alt genug, um zu wissen, was gut für ihn ist, nicht? Du solltest lieber einen Handwerker kommen lassen, damit so etwas wie das hier nicht noch einmal passiert«, fügte er mit veränderter Stimme hinzu.
    In seiner Stimme war eine Kälte, die mich schaudern ließ. Aber ich kam nicht dazu, irgend etwas zu sagen, denn Howard bückte sich, half Gray ziemlich grob auf die Beine und wandte sich mit einer Geste zur Treppe hin wieder an mich. »Und jetzt komm«, sagte er. »Die Diener können aufräumen und sich darum kümmern, daß der Schaden behoben wird, während wir hinaufgehen. Wir werden erwartet.«

    * * *

    Wieder war es anders als sonst gewesen.
    Selbst ihm, der es gewohnt war, Wege zwischen den Wirklichkeiten zu gehen und in den Schatten zu wandeln, war es jedesmal neu und erschreckend, das goldbeschlagene, lebende Tor zu benutzen. Necron wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war; Stunden, vielleicht auch Tage oder Wochen. Wie die Wege, die seinen Geist befähigten, losgelöst von seinem Körper die Welt zu durchstreifen, durch die Augen anderer zu sehen und mit den Händen anderer zu handeln, war auch das Tor unberechenbar.
    Necron besaß die Macht, seinen Ausgang zu bestimmen, vorherzusagen, in welchem Teil der Welt er aus den Schatten treten würde, aber seine Macht reichte nicht, die Dauer seines Aufenthaltes in der anderen Welt zu bestimmen.
    Jetzt, als er sich langsam auf die Knie erhob und darauf wartete, daß das quälende Schwindelgefühl zwischen seinen Schläfen verebbte, spürte er, daß diesmal nur wenig Zeit vergangen war. Vielleicht weniger, als wirklich verstrichen war, seit er den Schritt in die Schatten getan hatte. Manchmal lief die Zeit auch rückwärts, wenn er das Tor benutzte.
    Langsam klärte sich sein Blick. Er war in einem niedrigen, dunklen Raum von unbestimmbaren Ausmaßen und mit gewölbter Decke. Es roch nach Ratten und Moder, und von irgendwoher kam graues, flackerndes Licht. Gestalten waren um ihn herum, schlanke drohende Schatten vor der Dunkelheit des Kellergewölbes.
    Er versuchte auf die Knie zu kommen, sank kraftlos wieder zurück und griff dankbar nach der Hand, die sich helfend nach ihm ausstreckte. Necron fühlte sich schwach und ausgelaugt wie immer, wenn er das Tor benutzte, nur daß es diesmal viel, viel schlimmer gewesen war: Er hatte nicht nur für sich, sondern auch für zehn andere einen Weg durch die Schatten bahnen müssen. Selbst er, der die Zeit so viele Male betrogen hatte, spürte plötzlich das Gewicht der Jahrhunderte, die unsichtbar auf seinen Schultern lasteten.
    Einen Moment lang wurde das Schwindelgefühl so stark, daß er echte Angst empfand, sich übernommen zu haben. Er wußte, daß die Tore nicht ungefährlich waren, nicht einmal für einen so mächtigen Magier wie ihn. Schon so mancher war nicht wieder zurückgenommen aus der Welt der Alpträume und der Furcht. Und so mancher, der zurückgekommen war, war als bloßer Körper wieder aufgetaucht, als ausgebrannte, leere Hülle.
    Aber dann spürte er, wie die Schwäche und das Schwindelgefühl wichen, und wie ihn neue, finstere Energien durchströmten. Und... Sie waren nicht allein!
    Etwas war mit ihnen in dem finsteren Gewölbe, etwas, das nicht aus dieser Welt, vielleicht nicht einmal aus diesem Universum stammte. Unsichtbar, lautlos, aber mächtig.
    Und fremd. So unglaublich fremd.
    Und dann erkannte Necron es.
    Er fuhr mit einem keuchenden Schrei herum. Sein Blick bohrte sich in das wogende graue Meer der Schatten im hinteren Teil des Gewölbes.
    Und dort begannen sich die Schatten zu formen. Wirbelndes Grau und lichtschluckendes Schwarz ballten sich zu einer vielfingrigen, amorphen Faust, faserten wieder auseinander und bildeten für einen kurzen Moment einen fast menschlichen Umriß, platzten wie unter einem Hieb auseinander und formierten sich neu.
    Einer
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