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Der Hausgeist

Der Hausgeist

Titel: Der Hausgeist
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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spielen. Sie hatten sich für zwei Uhr mit Rampelpampel verabredet. Niederanven sollte das  erste Ziel der vier Kinder werden. Die Fahrräder standen fix und fertig in der Garage, so dass man dafür keine Vorbereitungen benötigte.

Kapitel 6
     
    Korul Batassi war ein richtiger Hüne. Er maß 201 cm und brachte stattliche 112 kg auf die Waage. Die breiten Schultern und seine muskulösen Oberarme ließen die Kraft erahnen, die er besaß. Rein äußerlich hätte man in ihm sofort einen Basketballspieler vermutet. Mit seiner dunklen Hautfarbe und den kurz geschnittenen Haaren sah er genauso aus wie die amerikanischen Spieler die in den Mannschaften von Contern und Heffingen spielten. Sein Oberkörper war nackt und glänzte ein wenig durch den Schweiß der ihm über die Brust rann. Er hatte gerade mehr als zwei Stunden an dem alten Transporter gearbeitet. Jetzt sah er wieder wie neu aus. Die Reifen waren gewechselt, der Motor gründlich überholt und die kaputte Stoßstange ersetzt  worden. Korul war vor etwa vier Wochen mit Bari Kamotschu von Merani gekommen. Sie waren nicht direkt nach Luxemburg geflogen, sondern zuerst mit einer Linienmaschine der Air France nach Kamerun und von dort mit der Swissair nach München. Eine Fokker der Lux Air hatte sie dann nach Luxemburg gebracht. Bari war ein kleiner, etwas zu dicker Mann von etwa 50 Jahren. Sein Gesicht hatte die Form eines Vollmondes. Eine kurze, breite Nase, wulstige Lippen  und Augenbrauen die denen der Weihnachtsmänner glichen, gaben ihm ein nicht gerade sehr freundliches Äußeres. Die dunkle Hautfarbe ließ ihn sogar manchmal etwas gespenstisch aussehen. Bari hatte den Auftrag übernommen den König von Merani zu töten. Der Gegenspieler des Königs, der Führer der Oppositionspartei, war schon lange nicht mit der Politik des Königs  einverstanden. Bari sollte beim Besuch von König Kawali in Luxemburg dafür sorgen, dass er nicht mehr nach Merani zurückkehren würde. Bari hatte sich bereits zu Hause überlegt, dass ein solcher Auftrag nicht ganz alleine erledigt werden könnte. Daher hatte er unter dem Vorwand einen Leibwächter zu benötigen, Korul Batassi auf der Straße angesprochen. Batassi lebte in Bujumbura der Hauptstadt von Merani. Korul war ein einfacher Fischer. Er besaß ein kleines Fischerboot mit dem er auf dem Tanganjika See hinaus fuhr um zu fischen. Auf dem Markt von Bujumbura verkaufte er dann seinen Fang. Man konnte damit zwar nicht reich werden, aber für das tägliche Leben reichte es. Korul war noch nicht verheiratet, so dass er, als Bari Kamotschu ihm den Job als sein persönlicher Leibwächter anbot, frei in seinen Entscheidungen war. Bari hatte ihn gefragt ob er etwas von Motoren verstand und ob er schon einmal eine Pistole in der Hand gehabt hätte. Motoren, das war für Korul das Höchste, da kannte er sich aus, aber eine Pistole hatte er noch nie in den Händen gehalten. Bari hatte gemeint, dass es, nicht so wichtig sei sich mit Pistolen auszukennen da Korul allein durch sein Äußeres jedem Bösewicht Angst einjagen würde. Alles sollte für ihn kostenlos sein, der Flug, das Hotel, das Essen und obendrein würde er am Ende der Reise noch 1000 US Dollar bekommen. Für Korul war die Summe beinahe schon astronomisch. Für 1000 US Dollar hätte er bestimmt 10 Jahre sparen müssen. Seine Zusage ließ daher nicht lange auf sich warten. Nun waren sie also in Luxemburg. In der Gemeinde Niederanven hatte Bari eine Wohnung angemietet um dort in Ruhe den Anschlag vorzubereiten. Bari hatte Korul von seinem Plan den König zu ermorden nichts gesagt. Auch den Sprengstoff hatte er alleine besorgt und danach die Bomben angefertigt. Bari hatte direkt am Flughafen ein Auto gemietet und war damit etliche Tage lang in der Gegend herum gefahren um einen passenden Steinbruch zu finden aus dem er Sprengstoff entwenden konnte. Danach hatte er noch Tagelang die Arbeiter beobachtet bei den Sprengarbeiten. Als er danach alle Einzelheiten wusste, hatte er sich einen Plan zurecht gelegt und den Sprengstoff gestohlen. Korul sollte die eigentliche Tat ausführen. Natürlich würde er es nicht wissen. Sein Plan war einfach, aber teuflisch. Den Lieferwagen den Korul gerade heute fertig gemacht hatte würde er mit über 100 kg Sprengstoff beladen und mit einem Fernzünder versehen. Korul würde er am Tag der Ankunft von König Kawali auf den Findel, so nannte man den Flughafen, schicken um von dort ein angeblich mit dem Flugzeug des Königs angeliefertes Paket
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