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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker
Autoren: A. E. van Vogt
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verzweifelt zurück. Er hatte Angst, um Hilfe zu rufen, hoffte aber, daß der Professor und Pat ihnen auch so folgen würden.
    Aber sie kümmerten sich gar nicht um ihn, so sehr waren sie noch mit der Rückwand beschäftigt.
    Hanardy fragte sich, was sie wohl denken würden, wenn sie erst feststellten, daß es ihn nicht mehr gab – daß er tot war.
    Madro zog ihn in einen Raum im Seitengang und schloß die Tür. Hanardy wehrte sich immer noch nicht.
    Der andere baute sich vor ihm auf, groß, hager und lächelnd.
    »Nun werden wir es ein für allemal klären«, sagte er sanft. »Ich gegen Ihre Fähigkeiten – mit welchen man Sie auch immer ausgestattet hat.«
    Und weil Hanardy inzwischen ein wenig Hoffnung genährt hatte, es sei vielleicht doch wahr, daß ein winziges bißchen von Leighs Größe auf ihn abgefärbt hatte – wie Professor Ungarn andeutete –, wartete er tatsächlich ein paar Sekunden darauf, daß irgend etwas in seinem Innern übernehmen und sich als Herr über die Situation erweisen möge.
    Das war alles, was ihm blieb – Sekunden. Die Geschwindigkeit von Madros Angriff und die erbarmungslose Härte zerstörten seine Hoffnung.
    Ohne jegliche Anstrengung packte Madro ihn bei einem Fuß, hob ihn hoch wie eine Puppe, und war im Begriff, Hanardys Kopf gegen die Wand zu schwingen – als Hanardy mit der Kraft der Verzweiflung seinen anderen Fuß auf das Gelenk der ihn haltenden Hand stieß.
    Madro ließ ihn los, und Hanardy fiel in der geringen Schwerkraft langsam zu Boden. Viel zu langsam für die Geschwindigkeit von Madros zweitem Angriff.
    Nur eines von Hanardys Beinen erreichte tatsächlich den Boden.
    Im nächsten Augenblick umklammerten Madros eisenharte Finger schon wieder seinen Körper und seine Kleidung.
    Nun zweifelte Hanardy nicht länger. Er verfügte über absolut keine besonderen Fähigkeiten, mit denen er sich gegen den tödlichen Angriff des Dreegh zur Wehr zu setzen vermochte.
    Er hatte keine inneren Kräfte. Keine Eingebung. Er war hilflos. Seine harten Muskeln waren wie Wachs in der stählernen Umklammerung des Mannes, dessen Kraft die seine weit übertraf.
    Hanardy gab auf, sich zu wehren. In letzter Verzweiflung schrie er: »Warum dieses Abschlachten, wenn doch sowieso nur noch fünf Dreeghfrauen und vier Dreeghmänner übrig sind! Warum ändert ihr Dreeghs euch denn nicht und versucht noch einmal normal zu werden?«
     
    Die Gewalttätigkeit endete so schnell, wie sie begonnen hatte.
    Madro nahm seine Hände von ihm und starrte ihn an. »Eine Nachricht!« murmelte er. »Das also ist deine Rolle.«
    Es dauerte eine Weile, bis Hanardy einsah, daß ihm im Moment keine Gefahr mehr drohte. Er war auf allen vieren auf dem Boden gelandet und aus dieser erniedrigenden Stellung fuhr er fort, an die Vernunft des anderen zu appellieren. »Sie brauchen mich nicht zu töten! Ich werden meinen Mund halten. Wer würde mir auch glauben?«
    »Was ist normal?« fragte der Dreegh eisig. Die Aura von Unsauberkeit, die von ihm ausströmte, war nun stärker.
    »Ich«, erklärte Hanardy.
    »Du?« sagte Madro geringschätzig.
    »Ja, ich.« Hanardys Stimme wurde beschwörend. »Ich bin ungebildet und habe es nicht weit gebracht, das macht mir zu schaffen. Aber ich bin völlig normal. Ausgeglichen – das ist der Schlüssel. Ich gönne mir einen Drink, aber nicht, weil ich ein unstillbares Bedürfnis danach habe. Er hat auch keine besondere Wirkung auf mich. Als Jugendlicher hab’ ich sogar Drogen ausprobiert. Aber mein Körper konnte damit nichts anfangen. Kam alles wieder ’raus. Das ist normal. Aber so wie ihr seid, könnt ihr das nicht.«
    »Was ist normal?« wiederholte Madro unbewegt.
    »Ihr seid krank«, erklärte Hanardy. »All das viele Blut und die Lebensenergie. Das ist abnormal. Nicht wirklich notwendig. Ihr könnt geheilt werden.«
    Als Hanardy gesprochen hatte, erkannte er erst, wie ungewöhnlich seine Worte gewesen waren. Er blinzelte. »Ich wußte nicht, daß ich so etwas sagen würde«, murmelte er.
    Der Gesichtsausdruck des Dreegh änderte sich während des Zuhörens. Plötzlich nickte er und sagte: »Ich glaube, das ist tatsächlich eine Botschaft des Großen Galaktikers. Ein Angebot in letzter Minute.«
    »Was haben Sie mit mir vor?« erkundigte Hanardy sich vorsichtig.
    »Die Frage ist«, kam die ungerührte Antwort, »wie bist du am besten zu neutralisieren? Das dürfte der günstigste Weg sein.«
    Ein metallenes Etwas erschien in der Hand des Dreegh. Aus dem Lauf drang ein greller
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