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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
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Foto hinterlassen. Und damit seine Frau sich nicht so ängstigt, hat uns unser Chef hinterhergeschickt.«
    Der Wirt nickte beeindruckt. »Super Firma. Dass es so was noch gibt. Was machts ihr denn?«
    »Informationsbeschaffungs… – äh – …technik«, assistierte Stephanie Gärtner.
    »Ah, Computer und so. Und die Polizei?«, fragte der Hüttenwirt misstrauisch.
    »Die Polizei, die sucht doch keinen, wenn er irgendwohin geht. Solange kein Verbrechen bekannt ist oder vermutet wird, darf jeder erwachsene Mensch tun und lassen, was er will. Auch seine Arbeit und seine Frau im Stich lassen«, sagte Anselm Plank.
    »Vielleicht war er ja da. Und ihr warts zu spät«, meinte der Wirt. »Habts schon ins Hüttenbuch neigschaut?«
    Anselm Plank wollte dem guten Mann nicht sagen, dass das keinen Sinn hatte. Er spielte mit und ließ sich das Hüttenbuch zeigen. In langen Kolonnen standen da die Namen der Bergsteiger, die hier eingekehrt waren oder übernachtet hatten. Manche verewigten sich auch mit kleinen Zeichnungen und Gedichten. Der Wirt schlug es auf und ließ es am Tisch der beiden Ermittler liegen. Da, schauts amal nei. Ich muss jetzt a Blunzn abrösten.«
    »Er muss was?«, flüsterte Stephanie Gärtner Anselm Plank ins Ohr.
    »A Blunzn abrösten.«
    »Ah so. Ich dachte schon, eine Blunze abrösten. Aber was heißt das, Himmel noch mal?«
    »Eine Blutwurst braten.«
    »Echte Blutwurst? Wie bei uns die ›Tote Oma‹?«
    »Tote Oma?«, wunderte sich Plank.
    »Manche sagen auch ›Verkehrsunfall‹ dazu.«
    »Ja, das ist sicher das Gleiche wie eine Blunzn. Da fällt mir die Geschichte vom Arnold Vonnegut ein, die ich Ihnen auf der Herfahrt erzählen wollte.«
    »Jetzt bestelle ich mir erst eine Blunze. Das habe ich nicht mehr gegessen, seitdem ich mit siebzehn auf dem Schützenfest betrunken meine Unschuld verloren habe.«
    Das war eindeutig zu viel Information für Anselm Plank. Er blätterte im Hüttenbuch, um von seinem Erröten abzulenken. Während Stephanie Gärtner an der Durchreiche stand, um die Bestellung in der Küche loszuwerden, traf ihn beinahe der Schlag. Zwei Journalseiten im Hüttenbuch hatte er zurückgeblättert. Da stieß er auf den Eintrag:

    Anselm Plank stürmte mit dem Hüttenbuch in die Küche. »Da, das war er. Das ist sein Eintrag!« Er hielt dem Wirt das Hüttenbuch zwischen Gesicht und Pfanne.
    »Das ist ja drei Tage her. Euer Mann ist doch gestern erst abgehauen«, wunderte sich der Wirt.
    Plank zeigte ein Bild von Benno Spindler. »War der da? Erinnerst du dich?«
    »Guter Mann, wenn ich mir jedes Gesicht merken würd …«
    Plank nahm Stephanie Gärtner am Arm. Sie gingen zurück in die Stube und setzten sich wieder. »Er spielt mit uns. Dieser Grattler. Aber Sie müssen zugeben: Zugspitze war richtig.«
    »Na, toll. Leider hätten wir hier sein sollen, bevor er die Tat begeht. Solche Wunder schaffen selbst wir nicht.«
    »Und was meint er mit ›der Vierte seiner Art‹?«
    »Ich hole mal die ganze Literatur über die Hütte. Vielleicht hat er weitere Hinweise hinterlassen«, bot Stephanie Gärtner an.
    »Machen Sie. Ich muss den Wirt noch etwas fragen.« Er stürmte wieder in die Küche und wedelte mit dem Foto.
    »Das ist das Foto, das uns hierherauf geführt hat. Schau her.«
    »Ja, das ist das Wettersteinmassiv mit der Zugspitze.«
    »Dann muss er doch das als Hinweis gemeint haben. Er hat dazugeschrieben: ›Die Alpenvereinshütte liegt in der Nähe des Gipfels, und auf dem höchsten Punkt steht kein Kreuz.‹«
    Der Wirt rührte in seiner Pfanne. »Ja, das stimmt schon. Technisch gesehen ist die Plattform der Wetterwarte hier oben auf dem Münchner Haus der höchste Punkt der Zugspitze. Einen Meter höher als der Gipfel selbst, nämlich genau 2963 Meter. Weiß natürlich niemand.«
    »Dieser Sauhund. Hat er eine falsche Fährte gelegt?«, zürnte Plank.
    »Mei, es gibt doch noch mehr Alpenvereinshütten neben Gipfeln ohne Kreuz.«
    »Stimmt. Es kann auch so gemeint sein, dass der Gipfel einfach kein Kreuz hat. Ich Depp, ich!«
    »Hast dir überlegt, von wo es gemacht worden ist?«
    Anselm Plank schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. »Natürlich! – ›Hat sich in der Richtung g’irrt‹ – damit meint er die Blickrichtung. Wir müssen rausfinden, von wo er das Foto gemacht hat!«
    »Irgendwo im Karwendel, würde ich sagen.«
    »Wo der Ludwig war? Auf dem Schachen?«
    »Der Schachen ist nicht im Karwendel, der ist im Wetterstein. Das Soiernhaus, das ist im Karwendel.
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