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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
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Plätze. Wenn der Wirt nicht doppelt belegt. Kommt in der Hochsaison auch mal vor.«
    Hinter ihnen räumte der Wirt herum. Er bekam die Diskussion des ungleichen Paares mit. »Mach ich aber nur ungern! Das gibt ja nur Unfrieden. Aber heute könnt es schon eng werden, die wollen alle morgen in der Früh den Jubiläumsgrat gehen.«
    »Dann will ich in diesem Hotel schlafen, da gibt es doch eines hier heroben!«, sagte Stephanie Gärtner bestimmt.
    »Gnädiges Frollein, da kommen Sie leider 20 Jahre zu spät. Das wurde 1992 zugesperrt. Ist jetzt eine Forschungsstation.« Der Wirt zog sich wieder in das Innere seiner schindelverkleideten Hütte zurück und grinste sich eins.
    »Jetzt schauen Sie sich das Matratzenlager erst einmal an, Frau Gärtner. Wir warten sowieso bis zur Hüttenruhe um 22 Uhr. Und bis dahin kommt der Spindler. Und dann nehmen wir den fest und veranlassen eine Sonderfahrt mit der Seilbahn auf Steuerzahlers Kosten.« Die letzten Worte hatte Anselm Plank ihr zugeflüstert. Es musste nicht jeder wissen, dass hier gerade eine Fahndung im Gange war.
    Der Wirt kam wieder an ihnen vorbei. »Und ich kann Sie beruhigen: Die sanitären Einrichtungen da heroben sind mittlerweile eins a.«
    »Das war zu meiner Jugendzeit noch anders. Da konnten Sie direkt vom Donnerbalken ins Tal schauen.«
    »Keine weiteren Details, Herr Plank, ich weiß jetzt schon mehr, als ich jemals wissen wollte. Das war Absicht von Ihnen. Blanke Absicht!«
    »Planke Absicht, wenn schon, Frau Gärtner, mit hartem B.«
    Hochkopfhütte 20.00 Uhr
    Aventiure 15 des Codex lag aufgeschlagen auf dem Tisch: »Wie Sifrit verraten wart«. Die Seiten trugen allerlei handschriftliche Randnotizen. Spindler kannte sie alle. Mönche in den Skriptorien des Mittelalters, Bibliothekare und Händler, die das Werk nach der Auflösung der Klosterbibliotheken verramschten, alle hatten ihre Spuren hinterlassen. Hatte er auch in sein Lieblingsbuch hineingekritzelt? Fest stand, dass die Sekretärin eine geheime Botschaft eingetragen hatte. Seine letzte, sein Vermächtnis. Oder jedenfalls, wo das Vermächtnis zu finden war. Um an das zu kommen, das war Spindler klar, würden dunkle Mächte dieser Welt Himmel und Hölle in Bewegung setzen. Doch bislang hatte keiner das Rätsel komplett gelöst. Dabei lag es ja offen zutage, seit die Handschrift digitalisiert im Internet durchzublättern war. Im Vor-Internet-Zeitalter gab es natürlich Faksimiles. Vielleicht, vielleicht, so hoffte Spindler, war das Rätsel in 2D nicht zu lösen. Er hatte es jedenfalls in all den Jahren nicht knacken können und offenbar auch niemand anders. Vielleicht brauchte man dazu die 3D-Version: das Werk selbst. Nun konnte er es schaffen. Die Zeit drängte. Die anderen würden alles versuchen, um ihm das Werk abzujagen. Ganz allein gegen diese Bande? Ein Sekundant auf seiner Fährte, wenn auch ein paar Stunden zurück, konnte nicht schaden.
    Zum ersten Mal in seinem Leben hoffte er, dass Plank ihm, nicht zu rasch natürlich, auf die Schliche kam.
    Im Münchner Haus, 20.45 Uhr
    »Ich hoffe ja nur, dass die Bergsteiger, die da heute Nacht neben uns liegen, sich vor dem Zubettgehen noch waschen«, graute es Stephanie Gärtner. Sie saß am Ecktisch neben Anselm Plank und hatte sich in ihr Schicksal ergeben. Das Matratzenlager war sehr sauber, wie sie sich überzeugt hatte, und jeder Gast bekam eine frisch gewaschene Decke. Man konnte die Nacht sicher überstehen.
    Natürlich war Stephanie Gärtner die Attraktion schlechthin in der Hütte. Mit ihren engen Röhrenjeans, dem kurzen Tanktop und der knappen rotglänzenen Lederjacke war sie eine Augenweide nicht nur für Männer, die sich seit einer Woche auf Bergtour befanden. Immer wenn sie aufstand, um auf die Toilette zu gehen oder um sich ein neues Getränk an der Ausgabe zu holen, konnte sie sich der Aufmerksamkeit der gesamten Hüttenbesatzung sicher sein. Das waren eindeutig die höchsten und schmalsten Absätze, die in der über einhundertjährigen Geschichte des Münchner Hauses über den Boden des Gastraumes geklackert waren. Normalerweise war der schwere Bergschuhe und ausgelatschte Hüttenpantoffeln gewohnt.
    Der Wirt setzte sich zu ihnen an den Tisch. »Jetzt müssts ihr mir schon amal eure Kombination erklären. Verwandt seids ihr ned. Ihr siezt euch ja.«
    »Im Vertrauen«, und Anselm Plank senkte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern, »wir suchen einen Kollegen. Der ist gestern aus dem Büro auf und davon und hat nur ein
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