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Der Graf und die Diebin

Der Graf und die Diebin

Titel: Der Graf und die Diebin
Autoren: Patricia Amber
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rief Jeanne und riss den Schlag auf. „Meine kleine Nadine!“
    Ungläubig sah Christian zu, wie die beiden Frauen sich in die Arme fielen.
    „Oh, ich habe gewusst, dass der Comte Euch retten würde“, sagte Nadine, die vor Aufregung und Kälte rote Wangen hatte. „Ich habe vor seinem Haus in der Kutsche gewartet und bin ihm bis zur Bastille gefolgt. Oh, Mademoiselle! Es ist doch so gekommen, wie ich gesagt habe!“
    Man setzte den Weg fort. Die beiden Kutschen fuhren dicht hintereinander über die gefrorenen Wege, durch kleine Dörfer, die geduckt im Schneetreiben lagen, und von deren Dächern schmale, weiße Rauchfäden in den Winterhimmel stiegen. Christian hatte neben Jeanne Platz genommen und hielt sie fest umschlungen. „Ich wünschte, ich könnte bald diese scheußlichen Kleider loswerden“, seufzte sie. „Dieses Wams riecht muffig und die Hose kratzt fürchterlich.“
    Er schob die Hände unter ihr Wams, spürte die weichen Rundungen ihrer Brüste und konnte sich kaum noch beherrschen. „Ich werde sie dir schon ausziehen“, murmelte er. „Heute Nacht, wenn wir in einer Herberge unterkommen, werde ich dafür sorgen, dass du gebadet wirst, meine Süße. Und da ich mich ebenfalls etwas staubig fühle, werden wir gemeinsam baden.“
    „Und was ziehe ich dann an? Auf keinen Fall wieder dieses widerliche Zeug.“
    Er lachte und zog ihr das Hemd aus der Hose, um ihre Haut zu berühren. Zärtlich suchten seine Lippen nach ihrem Nabel und kitzelten ihn mit der Zunge, bis sie aufschrie. Dann fand er ihre Brüste und umschloss die Spitzen eine nach der anderen zärtlich mit seinem Mund. „Gar nichts wirst du anziehen, mein Schatz“, murmelte er. „Ich werde dich in meinen Mantel hüllen und nackt – wie du erschaffen wurdest – in mein Schloss tragen. Wie gefällt dir das?“
    Sie stöhnte leise, als seine Hände tiefer glitten, und sie seine geschmeidigen Finger dort spürte, wo sie am meisten erregbar war. „Du wärest imstande, das zu tun“, flüsterte sie und biss ihm liebevoll ins Ohr. „Oh, Christian, ich liebe dich. Ich liebe dich so....“
    „Und ich liebe dich, meine süße, verführerische Wildkatze....“
    Das Blut rauschte in ihren Ohren, und während er ihr nun doch alle Kleider auszog, und sie sich seinen Zärtlichkeiten hingab, glaubte sie, die Kutsche würde auf den Wellen eines riesigen Ozeans schwimmen, in dessen blauer Tiefe die seidig schimmernden rosigen Muscheln lockten.
     
    René war der erste, der auf die Karossen zustürzte, die über die verschneite Auffahrt zum Schloss hinauffuhren. Er trug ein dickes Wams gegen die Kälte, warf während des Laufens seine Fellhandschuhe von sich, die ihn gehindert hätten, die Kutschenschläge zu öffnen, und stieß einen wilden Freudenschrei aus, der an das Gebrüll eines Stieres erinnerte.
    „Ich.... ich glaub’s nicht“, stammelte er, als Christian mit der immer noch als Mann verkleideten Jeanne aus der Kutsche stieg. Christian umarmte den Freund, und der weiße Winteratem von beiden vermischte sich.
    „René – altes Haus! Jetzt haben wir euch aber ganz schön aus dem Winterschlaf geschüttelt, wie?“
    „Wenn’s das nur ist“, strahlte René und erlaubte sich, Jeannes Hand zu küssen. „So ein Gerüttel hätte ich mir alle Tage gewünscht. Du ahnst nicht, wie traurig und einsam es hier war ohne euch. He! Marie! Claude! Heraus mit euch. Der Comte ist da!“
    Ein Fenster wurde geöffnet, und für einige Sekunden war Claudes dunkelhaariger Schädel zu sehen, dann lugte das rosige Gesicht von Marie heraus. Christian stellte voller Erstaunen fest, dass Marie keine Haube trug und auch die Schulter, die er für kurze Zeit zu sehen bekam, völlig nackt gewesen war.
    „Ach, das wisst ihr noch gar nicht“, erklärte René und kratzte sich verlegen am Kopf. „Claude und Marie sind seit ein paar Monaten verheiratet. Und Nachwuchs ist auch schon unterwegs.“ Jeanne und Christian sahen sich an und schmunzelten.
    „Das ist eine großartige Nachricht“, meinte Jeanne. „Wo eine Hochzeit ist, da können leicht andere folgen.“
    Christan legte zärtlich den Arm um ihre Schultern und küsste sie auf die Wange. Was er ihr ins Ohr flüsterte, musste sehr erheiternd sein, denn sie begann fröhlich zu lachen. Währenddessen war René zu der zweiten Kutsche getreten und öffnete mit zittriger Hand den Schlag.
    „Nadine“, sagte er leise. „Ich habe schon gefürchtet, du wärest in Paris geblieben.“
    Sie machte ein hochmütiges Gesicht
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