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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot
Autoren: Piers Anthony
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und der Ball wur­de auf ei­ner ho­ri­zon­ta­len Ach­se ge­dreht. Die Far­ben dreh­ten sich hyp­no­ti­sie­rend, und Paul wuß­te es, doch es war ihm gleich­gül­tig.
    „Du bist ver­wirrt, hung­rig, mü­de und al­lein“, be­gann die Wahr­sa­ge­rin. „Du brauchst Hil­fe, aber du weißt nicht, wie und wo du sie su­chen sollst.“
    Paul nick­te. „Pro­gram­mie­rung“, sag­te er bei ei­nem schwa­chen Auf­blit­zen sei­nes Ge­dächt­nis­ses. „De­pro­gram­mie­rung … muß flie­hen … Dro­gen …“
    Leicht zog sie die Au­gen zu­sam­men. „Gib mir dei­ne Hand.“
    Paul streck­te die Hand aus. Sie nahm die Hand­flä­che und stu­dier­te die Li­ni­en. „Ge­misch­ter Typ, un­klas­si­fi­zier­bar, aber mit An­zei­chen psy­chi­scher Ga­ben“, sag­te sie, als lä­se sie aus ei­nem Buch ab. „Lan­ge Le­bens­li­nie, aber un­ter­bro­chen …“ Sie hielt in­ne und blick­te ge­nau­er hin. „Aber da ist auch ei­ne schwa­che Mars­li­nie. Und ei­ne Ga­be­lung am un­te­ren En­de.“ Sie blick­te auf, und ih­re Au­gen tra­fen sich. „Du hast ein lan­ges Le­ben vor dir, aber bald … ge­ra­de jetzt … einen Un­fall oder ei­ne sehr schwe­re Krank­heit. Du wirst über­le­ben, aber in ver­än­der­ter Form. Dein Le­ben wird nie­mals wie­der das glei­che sein, und du wirst in ei­nem Land le­ben und ster­ben, das nicht das dei­ner Ge­burt ist.“
    „Sehr wahr­schein­lich“, stimm­te Paul zu.
    „Deut­li­che Ko­pf­li­nie, die aus dem Ju­pi­ter­hü­gel auf­steigt und zum Mond­hü­gel ab­zweigt. Du hast einen au­ßer­ge­wöhn­lich star­ken In­tel­lekt und Ehr­geiz und wirst durch Phan­ta­sie und psy­chi­sche Wahr­neh­mungs­fä­hig­keit Er­folg ha­ben.“
    „Im Mo­ment schei­ne ich nur zu ver­sa­gen“, mein­te Paul.
    „Dei­ne Hän­de wis­sen es bes­ser als dein Kopf“, ver­si­cher­te sie ihm. „Im Au­gen­blick scheinst du im Fluß zu sein, aber du hast aus­ge­zeich­ne­te Kräf­te.“ Sie wand­te sich wie­der der Hand zu. „Die Herz­li­nie steigt zwi­schen Ju­pi­ter- und Sa­turn­hü­gel auf. Du hast so­wohl die Fä­hig­keit zu idea­lis­ti­scher als auch zu lei­den­schaft­li­cher Lie­be … und die­se Lie­be ist un­ge­wöhn­lich stark.“ Wie­der sah sie ihm in die Au­gen. „Üb­ri­gens bist du ein höchst an­zie­hen­der Mann. Ich könn­te dir ein An­ge­bot ma­chen …“ Sie zuck­te die Ach­seln und ließ den Schal her­ab­glei­ten, um den Bu­sen zu zei­gen. Ama­ranth in ei­ner neu­en Rol­le spiel­te wie­der mit ih­rem Sex-Ap­pe­al.
    „Ich will ein­fach nur mei­ne Zu­kunft wis­sen“, sag­te er.
    Sie seufz­te. „Schick­sals­li­nie … sehr kurz, steigt nicht an bis zur Mit­te der Hand­flä­che, ist dann gut sicht­bar und ge­ga­belt. Du hast ei­ne ex­trem schwie­ri­ge frü­he Le­ben­s­pha­se, wirst aber durch ei­ge­ne Mü­hen Er­folg ha­ben, be­son­ders durch dei­ne Phan­ta­sie. Die Glücks­li­nie … klar und deut­lich über dem Apol­lohü­gel. Du wirst Glück ha­ben und in den spä­te­ren Le­bens­jah­ren Zu­frie­den­heit.“
    „Er­zählst du mir nur, was ich hö­ren will?“ frag­te Paul. „Ich will nicht hö­ren, was ich hö­ren möch­te! Ich mei­ne … was mei­ne ich denn ei­gent­lich?“
    „Ich sa­ge dir, was mir dei­ne Hand ver­rät“, be­harr­te sie. „Willst du ei­ne an­de­re Me­tho­de? Das Ta­rot …?“
    „Nein, nicht Ta­rot!“
    „I Ging?“
    Paul kann­te es nicht, und das in sei­nem Al­ter, da­her war er miß­trau­isch. „Nein.“
    „Dann das Oui­ja?“
    Auch da­mit ver­band Paul un­an­ge­neh­me As­so­zia­tio­nen; er be­trach­te­te es als Kin­der­spiel, das man nicht ernst neh­men konn­te. „Nein.“
    „Dann al­so Astro­lo­gie.“
    Ver­wirrt und ver­stört stand Paul auf. „Nein, ich will nicht mehr wis­sen! Ich will nur …“ Aber er konn­te nicht wei­ter­spre­chen, weil er nicht wuß­te, was er woll­te, au­ßer Be­frei­ung von … was denn? Ir­gend­ein schreck­li­ches Ge­fühl …
    „Oder Weis­sa­gung durch Träu­me“, schlug sie vor. „Oder die Tee­blät­ter. Oder auf der Stirn … du hast ei­ne sehr aus­drucks­vol­le Stirn mit gu­ten Sa­turn- und Ju­pi­ter­li­ni­en.“
    Aber Paul ging schon hin­aus, floh vor ihr. Er wuß­te, es gab Hun­der­te
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