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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
Autoren: Patrick Satters
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her, dass er solch einen Spaß gehabt hatte, und er vergaß sogar die Namen der zum Tode Verdammten niederzuschreiben. Doch jäh brach das Gelächter ab. „Was mache ich jetzt mit dir? Muss ich dich aufschlitzen, um das Ergebnis unseres Spiels zu erfahren?“ Es klang wie ein Witz. Doch es war gut möglich, dass er es ernst meinte, überlegte Azur. Womöglich war  Kerdis nicht der Einzige, der seine Neugierde stillen wollte.
    „Ein derart rohes Mittel wird nicht nötig sein, denn es gibt noch eine andere Möglichkeit, herauszufinden, was Ihr wissen wollt“, antwortete Azur.
    „Noch eine andere Möglichkeit“, murmelte der Gott des Todes misstrauisch.
    „Ich zeige sie Euch, mein Gott. Und Ihr werdet sehen, dass ich nichts als die Wahrheit sage.“
    Azur nahm die Urne, die vor ihm schwebte und hielt sie fest in seinen beiden Händen. Mit aller Kraft warf er sie auf den steinernen Boden, wo sie scheppernd zerbrach. Die schwarzen Kugeln sprangen und rollten zwischen den Scherben über den steinernen Boden, wie flüchtende Ratten vor einer Katze.
    „Sollte die Kugel, die ich verschluckt habe, wahrhaftig die weiße gewesen sein, dann dürften nur noch schwarze Kugeln vor Euch liegen.“
    Kerdis Blick schweifte über die verteilten Kugeln. Schwarz, schwarz, schwarz, und noch eine schwarze. „Schwarz! Keine Einzige von ihnen ist weiß“, schrie er überrascht.
    Ist das möglich? Sein Grinsen reichte bis zu beiden Ohren. Nicht aus Freude für Azur, sondern über die köstliche Überraschung, die er ihm bereitete. Er hatte das Unmögliche möglich gemacht und den Gott des Todes bezwungen.
    Schnaubend stapfte der Gott des Todes von seinem Thron herab. Der Boden erzitterte unter seinem Gewicht und die Kugeln rollten bei jedem Schritt hin und her. Kerdis wich ein paar Schritte zurück und zog seinen Kopf ein. Azur hingegen bewegte sich nicht von seinem Platz. Fest war sein Blick auf den Gott des Todes gerichtet.
    „Es ist unmöglich, dass du gewonnen hast!“, brüllte der Gott des Todes zornig.
    Durch seinen Schrei entstand ein starker Sog, der Azur die Luft nahm.
    „Ich habe noch nie verloren. Du hast betrogen!“
    „Mitnichten! Entweder ich habe die weiße Kugel hinunter geschluckt, oder Ihr habt mich betrogen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.“ Jegliche Angst war aus Azurs Stimme verschwunden.
    „Dieses Ergebnis werde ich nicht anerkennen.“ Es war das erste Mal, dass jemand dem Gott des Todes widersprach anstatt vor ihm zurück zu schrecken.
    „Aber ich habe ge-“
    Der Gott des Todes schnitt Azur mit donnernder Stimme das Wort ab. „Schweig! Du wagst es, mir zu widersprechen? Strapaziere meine Gutmütigkeit nicht noch weiter!“
    Stolz richtete Azur sich auf. „ Oh doch! Ich habe bereits gewonnen und ich werde euch solange widersprechen, bis Ihr mir meinen Wunsch erfüllt, denn eins ist gewiss: Da nur schwarze Kugeln auf dem Boden liegen muss ich die weiße in mir tragen. Es sei denn....“
    „Schweig!“ Wut übermannte den Gott des Todes Sein Arm schnellte nach vorne und umgriff Azurs Körper. Mit solcher Macht quetschte er ihn zusammen, dass Azurs schwarzes Blut zwischen den knochigen Fingern hindurch sickerte. „Vergiss nicht, dass du in meiner Hand liegst. Noch bist du unsterblich, doch das muss nicht so bleiben. Ich könnte  dein Leben beenden oder noch besser, ich könnte dich für alle Ewigkeit quälen. Niemand würde dich vermissen. Da fällt mir ein, ich könnte dich diesen Tag schlichtweg vergessen lassen. Gestehe, dass du es warst, der mich betrogen hat.“
    Er musterte Azur grimmig, doch keinerlei Furcht spiegelte sich in dessen Augen. Dabei waren die einzigen Wesen, die einen Gott ohne Scheu ansehen durften, seine Brüder. Götter wie er selbst, ihm ebenbürtig. Immer mehr ärgerte ihn dieser Wurm.
    Schon wieder öffnete der Todesengel sein unverschämtes Mundwerk. „Ihr könnt mich töten oder vergessen lassen, doch Ihr selbst werdet diesen Tag niemals vergessen. Ihr werdet Euch auf ewig fragen, ob Ihr jemals gegen mich gewonnen hättet. Ich würde für immer derjenige bleiben, dem Ihr nicht gewachsen wart.“
    Wie recht dieser Wurm hatte. Niemals würde der Gott des Todes diese Schmach vergessen können. Seine Hände krallten sich in seinen Thron, zogen Furchen durch die steinernen Lehnen.
    „Ich bin jedoch gewillt, Euch eine zweite Chance zu geben. Und diesmal soll es keine Zweifel daran geben, ob ich betrogen habe oder nicht“, bot Azur ihm an.
    „Nun gut, wie soll diese
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