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Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14

Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14

Titel: Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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erstaunt.
    „Fühlst du das auch?“, fragte sie mit zittriger Stimme.
    Er nickte. „Es fühlt sich an, als ob … als ob Mrs Fontana hier wäre.“
    „Und über uns wacht“, flüsterte Laura.
    Sternenschweif hob seinen Kopf. Der Stein hörte auf zu schimmern, und Laura fühlte, wie die Welle sich zurückzog. Das Gefühl der Wärme blieb jedoch in ihr zurück. Sie sah Sternenschweif an.

    „Auch wenn wir sie nicht sehen können, ist Mrs Fontana irgendwie bei uns.“
    „Und sie ist mit ihrem Einhorn zusammen“, sagte Sternenschweif. „Ich habe es ganz deutlich gespürt.“
    Laura erinnerte sich daran, wie Mrs Fontana in der vergangenen Nacht ihr Einhorn umarmt hatte. Und wie glücklich sie ausgesehen hatte. Alle Spuren von Schmerz und Sorge waren aus ihrem Gesicht verschwunden. Laura wusste, dass sie Mrs Fontana nie mehr wiedersehen würden. Aber jetzt war sie deswegen nicht mehr ganz so traurig. Mrs Fontana hatte recht. Alles veränderte sich – das gehörte zum Leben –, doch nicht jede Veränderung war schlecht. Mrs Fontana war fort. Aber sie war für immer mit ihrem Einhorn zusammen.
    „Und ich hüte die Geheimnisse der Einhörner“, dachte Laura andächtig. Aufregung ergriff sie. Sie und Sternenschweif hatten so viel zu tun, so vielen Menschen zu helfen, so viele Abenteuer zu bestehen. Sie erinnerte sich an Mrs Fontanas Brief: Deine Zeit ist gekommen. „Jetzt sind wir an der Reihe, Sternenschweif“, sagte sie leise.
    Laura schaute auf. Die Sterne glänzten hell und verheißungsvoll. „Wir werden unser Bestes geben, Mrs Fontana. Das versprechen wir!“
    Ein Echo von Mrs Fontanas weiser Stimme schien in ihrem Kopf zu erklingen. „Das weiß ich, meine Lieben. Das werdet ihr immer tun.“

    Ruhe und Zufriedenheit durchströmten Laura. Sie schlang ihre Arme um Sternenschweif. Das Leben änderte sich. Menschen änderten sich. Aber eines wusste sie ganz bestimmt – Sternenschweif und sie würden sich immer gernhaben und füreinander da sein. Das würde sich niemals ändern!
    Feierlich sah sie ihr Einhorn an: „Ich habe dich lieb, Sternenschweif!“
    Er stellte seine Ohren auf, sein Fell schimmerte im Licht des Mondes. „Für immer und ewig?“
    „Für immer und alle Zeit“, erwiderte Laura lächelnd.



Linda Chapman

    Sternenschweif
    Das Geheimnis    
        der Einhörner
    KOSMOS

1

    Laura rannte den Weg hinunter, der vom Farmhaus zum Stall führte. Unter ihrem Arm klemmte eine kleine Kiste aus Holz.
    „Sternenschweif!“, rief sie. Ihr Atem schien in der kalten Luft zu gefrieren.
    Sternenschweif wieherte und schob seinen Kopf über die Stalltür. Laura zerrte an den Riegeln. Wegen ihrer dicken Handschuhe war sie etwas ungeschickt. Sternenschweif blies sanft in ihre Haare.
    „Na, hast du Lust, eine Runde zu fliegen?“, fragte Laura.
    Sternenschweif nickte und trat aus dem Stall. Sein graues Winterfell war ganz struppig. Laura stellte behutsam die Kiste ab und zog die Decke von seinem Rücken. Sie warf einen prüfenden Blick auf das Haus. Alles war dunkel. Ihre Eltern und ihr kleiner Bruder Max schliefen längst.
    Laura grinste. Wenn ihre Familie wüsste, dass Sternenschweif in Wahrheit gar kein kleines graues Pony, sondern ein Einhorn war!
    Sternenschweif schubste sie sacht, seine dunklen Augen funkelten schelmisch.
    „Ich beeil mich ja schon.“ Rasch sprach Laura den Verwandlungszauber, der ihm seine wahre Gestalt gab:

    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Ein violetter Blitz flammte auf und ein wunderschönes schneeweißes Einhorn stand vor Laura. Sein Horn schimmerte silbern.
    „Hallo, Laura. Wohin soll es heute gehen?“, fragte Sternenschweif voller Vorfreude.
    Sein Mund bewegte sich nicht. Doch dank der Einhornmagie konnte Laura ihn trotzdem verstehen. Sie drückte einen Kuss auf seine weiche Nase. „Zur geheimen Lichtung.“ Dann nahm sie die Kiste unter den Arm und stieg auf. „Ich habe keine Ahnung, was ich mit all den Sachen in der Kiste machen soll, die Mrs Fontana mir gegeben hat. Vielleicht kannst du mir helfen, es herauszufinden.“
    „Ich will es versuchen“, antwortete Sternenschweif eifrig. Mrs Fontana hatte die Buchhandlung in der Stadt gehört. Sie hatte Laura geholfen, Sternenschweifs wahre Gestalt zu entdecken. Laura hatte sich oft Ratschläge bei ihr geholt. Und Mrs Fontana hatte ihr wie eine gute
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