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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring
Autoren: Julian May
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entsprang ein kurzes Stück entfernt. Eine Bootsfahrt von nur einem Tag würde die Reisenden in den offenen Strom bringen, der so schnell und frei von Hindernissen dahinfloß, daß sie hoffen konnten, das Ries wenige Tage später zu erreichen.
    Wieder machten sich die fünf Leute auf den Weg. Richard mit seinem Geschick als Navigator stellte fest, wann sie die ungefähre geographische Länge des Schiffsgrabs erreicht hatten. Am 22. September standen sie vor dem Krater, um dessen Rand dreiundvierzig Flugmaschinen der Fremden von dicken Schichten Staub und Schlingpflanzen bedeckt waren. Eine flüchtige Inspektion überzeugte Richard und Martha, daß die Maschinen tatsächlich gravomagnetisch angetrieben wurden und denen des Galaktischen Milieus sehr ähnelten. Gesäubert und mit destilliertem Wasser als Brennstoff versorgt, mochte einer dieser tausend Jahre alten Vögel immer noch fliegen, wenn es nur gelang, die fremden Kontrollen zu entziffern.
    Felice fand Lugonn - aber der goldene Ring lag nicht um den Hals des alten Helden. Vor Jahren war ein Ramapithecus in den geparkten Flieger eingedrungen, in dem Lugonn ruhte, und hatte das glitzernde Spielzeug gestohlen. Felice, von neuem enttäuscht, reagierte mit zerstörerischer Wut.
    Richard und Martha, die auf der langen Expedition Liebende geworden waren, machten sich daran, einen Flieger und den photonenschleudernden Speer, der neben dem Skelett in seiner Rüstung gefunden wurde, zu reparieren. Die Zeit wurde gefährlich knapp, aber wenn auch nur noch ein Tag blieb, bevor der Waffenstillstand am ersten Oktober begann, würden sich die Firvulag den Geringen bei ihrem Angriff auf Finiah anschließen. Diese am Rhein gelegene Stadt war Quelle des Elements Barium, ohne das kein Ring irgendeiner Art hergestellt werden konnte.
    Am 26. führte Richard einen erfolgreichen Testflug durch. Aber Marthas Leiden wurde wieder schlimmer, und der starke Blutverlust schwächte sie. Trotzdem schmiedeten sie und Richard Pläne, wie sie gemeinsam fliehen wollten, sobald er seinen Teil bei der Bombardierung Finiahs geleistet habe. Drei Tage später, in der Abenddämmerung des 29. September, landete der Flieger mit einsatzbereitem Speer bei den Verborgenen Quellen. Martha hatte das Bewußtsein verloren, und Amerie konnte es nur schleunigst mit Transfusionen versuchen und um ein Wunder beten.
    Unten am westlichen Ufer des Rheins wartete eine Armee von Geringen in einem geheimen Lager gegenüber Finiah. Im Morgengrauen des 30. war der Stadt, die verschwenderisch mit funkelnden Lichtern illuminiert war, noch kein Schaden zugefügt. Häuptling Burke war mit mehreren Hundert freien Menschen, viele von ihnen mit Eisen bewaffnet, bereit. Die Firvulag-Armee unter Sharn dem Jüngeren stand - zwar immer noch skeptisch - ebenfalls unter Waffen und wollte an zwei Fronten Vordringen, sollte es wirklich zu dem angekündigten Luftangriff kommen.
    Richard manövrierte den Flieger in eine Position oberhalb der Tanu-Zitadelle. Die Maschine wurde durch Madame Guderians metapsychische Kräfte abgeschirmt. Die Photonenwaffe bediente der alte Paläontologe, der Erfahrung im Zerschneiden von Felsgestein hatte. Claude feuerte zweimal und fehlte, doch sein dritter Schuß brach die am Rhein gelegene Stadtmauer, so daß Geringe und eine große Truppe von Firvulag eindringen konnten. Von neuem wurde ein Ziel anvisiert, und der alte Mann zerstörte eine Mauer auf der anderen Seite der Stadt. Ayfa, Generalin der Krieger-Ogerinnen, führte eine zweite Welle gegenüber dem Hauptangriffspunkt in die Stadt. Claude wußte, daß der Speer nur noch wenig Energie hatte und daß er die strategisch wichtige Barium-Mine im Herzen Finiahs mit einem einzigen Treffer vernichten mußte.
    Doch jetzt stieg von der Stadt ein Zug glühender Ritter auf Chalikos in die Luft. Velteyn und seine Fliegende Jagd hatten Madames Illusion durchdrungen und den Feind identifiziert. Der psychokreative Lord sandte Kugelblitze in die offene Luke der Flugmaschine. Claude duckte sich, feuerte und traf die Mine genau. Doch bevor Richard die Flucht gelang, taten die Kugeln aus Psycho-Energie ihr Werk: Claude wurde schwer verbrannt, Richard verlor ein Auge, und Madame lag auf dem Boden des qualmenden Flugdecks, umwallt von giftigen Dämpfen.
    Halb verrückt vor Schmerz machte Richard bei den Verborgenen Quellen eine Bruchlandung. Zur gleichen Zeit gelang den vereinigten menschlichen und Firvulag-Streitkräften die Invasion Finiahs. Die Schlacht dauerte
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