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Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen (German Edition)

Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen (German Edition)

Titel: Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen (German Edition)
Autoren: Ugo Bardi
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prognostizierten URR-Werten und den sehr genauen Reservendaten des USGS unterstrichen, was auch schon in früheren Untersuchungen festgestellt wurde. V
    Marco Pagani promoviert gegenwärtig an der Universität Bologna am Department für Landwirtschaft und Ernährung. Er betreibt das Blog Ecoa l fabeta und beschäftigt sich vor allem mit Ressourcenerschöpfung, erneuerbaren Energien und einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion.
    Stefano Caporali , siehe Seite 162 .

Bergarbeiter im Zinnbergbau. Gemälde aus dem Jahr 1935 von Harold Harvey (1874–1941).
In Cornwall wurde Jahrtausende lang Zinn abgebaut; bis zum Jahr 1998 wurden aber alle Zinnminen in der Gegend geschlossen. Dies ist eines der wenigen Bilder, das eine realistische Sicht auf die Bergarbeiter liefert. Aber auch hier bekommt man keine Ahnung von der dunklen und beengten Welt der Bergwerke, die darzustellen die Maler offensichtlich wenig Interesse hatten.

Kapitel 6
    Die dunkle Seite des Bergbaus: Umweltverschmutzung und Klimawandel

Der Bereich der erneuerbaren Energien ist in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten auf beeindruckende Weise gewachsen; vor allem die Solar- und die Windenergie spielen hier – mit unterschiedlicher regionaler Fokussierung – eine herausragende Rolle. Und es gibt bislang keinerlei Anzeichen für ein Nachlassen, trotz Rezessionsphasen und schlechter Wirtschaftslage. Setzt sich der momentane Wachstumstrend fort, könnten sowohl die Fotovoltaik als auch die Windkraft um das Jahr 2020 herum jeweils das Ziel von einem Terawatt installierter Leistung erreichen. Kann man daraus den Schluss ziehen, dass sich fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energie substituieren lassen? Das kommt darauf an, was genau wir unter »Substitution« verstehen.

Kapitel 7
    Die Red-Queen-Hypothese: die Zukunft der Zivilisation

Wettlauf nach
den Regeln der Roten Königin
    Es war im fünften Jahrhundert unseres Zeitalters, als das Weströmische Reich nach einer Periode des Niedergangs, die sich über mindestens drei Jahrhunderte hinzog, verblühte und verschwand. Während dieser langen Phase des Verfalls kann es den Kaisern nicht entgangen sein, dass im Reich irgendetwas in die völlig falsche Richtung lief. Gleichwohl fiel ihnen nichts anderes ein, als um die Erhaltung des Status quo zu kämpfen. Sie liefen sozusagen den Wettlauf der Roten Königin, der Red Queen, einer Figur aus dem Buch »Alice hinter den Spiegeln« von Lewis Carroll. Die Rote Königin herrscht über ein Reich, in dem jeder so schnell rennen muss, wie er kann, wenn er bleiben will, wo er ist. Genauso war es bei den Römern. Auch sie unternahmen enorme Anstrengungen, um ihre Position zu halten, und vermieden dabei jedwede Veränderung in der politischen und wirtschaftlichen Struktur des Reichs.
    Für das Römische Reich war es ein aussichtsloses Rennen. Die natürlichen Ressourcen, die das imperiale System aufrechterhalten hatten, gingen zur Neige; die spanischen Minen produzierten weder Gold noch Silber. Es gab keine Nachbarn mehr, die man einfach so überrennen und ausplündern konnte, die Landwirtschaft litt unter der Erosion und dem Verlust an fruchtbarem Boden. Die enormen Ausgaben für die Armee, für die mächtigen Befestigungsanlagen, für den Kaiserhof und den gewaltigen bürokratischen Apparat machten ein Steuersystem erforderlich, das die römische Gesellschaft schließlich in den Bankrott trieb. In seinem Buch The Collapse of Complex Societies 228 legt Joseph Tainter seine Interpretation für den Niedergang des Römischen Reichs dar. Demnach war es genau der Versuch, es zusammenhalten, der das Reich zum Einsturz brachte. Die bürokratischen Strukturen, die das Wachstum des Reichs gewährleistet hatten, erwiesen sich nun selbst als Last: Ökonomisch gesehen waren die Investitionen in soziale Komplexität höher als der Nutzen daraus und die Renditen schwanden, zugleich war das System unfähig, die neuartige Situation sich verringernder Ressourcen zu meistern.
    Und doch lag die Lösung für die Probleme des Römischen Imperiums direkt vor Augen. Die Herrschenden waren nur nicht in der Lage, sie zu erkennen – das »Mittelalter«. Es bedeutete, Europa von der alles erstickenden Bürokratie des Reichs zu befreien, von den riesigen Kosten für den Unterhalt von stehenden Heeren und Befestigungsbauwerken und von der furchtbaren Steuerlast, die im Begriff war, die Gesellschaft in ihrem innersten Gefüge zu zerstören. Im Mittelalter übernahmen örtliche, im Bedarfsfall
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