Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1
Autoren: Bryan Chick
Vom Netzwerk:
auf dem Tunnel ab. Die Pfote war größer als Richies Kopf.
    Die Scouts beobachteten den Pool und hofften darauf, irgendetwas Ungewöhnliches zu entdecken – vielleicht einen dritten Bären – doch sie fanden nichts. Noah vermutete, dass es noch zu früh am Tag war. Um sich die Zeit zu vertreiben, beschlossen sie, den Tunnel zu verlassen und sich an einem der Iglu-Stände etwas zu essen zu kaufen.
    Auf dem Weg tat Richie so, als würde er auf einer der Plastik-Eisflächen auf dem Weg ausrutschen.
    «Hey, Leute!», rief er.
«Uuaaaaahh!»
    Er ruderte mit den Armen, und der Bommel auf seiner Mütze wackelte wild hin und her.
    Und dann verlor er tatsächlich das Gleichgewicht und landete auf seinen vier Buchstaben.
    «Richie!», sagte Ella. «Wenn du nicht damit aufhörst, müssen wir dich zu den Affen sperren.»
    Richie kam mühsam auf die Beine und rieb sich seinen Hintern.
    Nachdem sie eine Stunde rumgebracht hatten, kehrten sie zum Eisbärenpool zurück, betraten erneut den Tunnel und warteten angespannt darauf, dass etwas passierte. Bald schon gab eine Frauenstimme durch die Lautsprecher bekannt, dass der Zoo in fünfzehn Minuten schließen würde. Eltern sammelten ihre Kinder ein und machten sich auf den Weg zum Ausgang. Innerhalb weniger Minuten waren die Action Scouts allein im Tunnel.
    «Megan hat geschrieben, dass es spät passiert ist», sagte Noah. «Und genau das habe ich ja auch bei den Vögeln erlebt.»
    «Ja», sagte Ella.
    Frosty und Blizzard schwammen zum einen Ende des Teiches hinüber. Ihre riesigen Pfoten schoben das Wasser mit kräftigen Zügen zur Seite.
    «Seht ihr irgendwas Ungewöhnliches?», fragte Noah.
    «Nein», antwortete Richie.
    Die drei Kinder drückten ihre Gesichter an die Tunnelwand, sodass das Glas von ihrem Atem beschlug. Die Stille hing schwer in der Luft, während die Zeit verging.
    «Ich kenne einen Witz», sagte Richie plötzlich aus dem Nichts heraus.
    «Was?», stöhnte Ella.
    «Einen Witz! Ich kenne einen Witz.»
    Ohne den Blick vom Pool zu wenden, sagte Noah: «Dann erzähl ihn doch.»
    «Seid ihr bereit?», fragte Richie.
    «Himmel noch mal», sagte Ella, «er wird nicht witziger, wenn du ihn noch länger hinauszögerst.»
    Richie räusperte sich und sagte: «Was ist weiß und pelzig und hat die Form eines Zahns?»
    «Was ist was?»
    «Was ist weiß … und pelzig … und hat die Form eines Zahns?»
    «Keine Ahnung», sagte Noah. «Was ist es?»
    «Ein Beißbär!»
    Niemand lachte. Noah und Ella starrten einfach weiterhin ins Wasser.
    «Ein Beißbär», wiederholte Richie. «Versteht ihr nicht?»
    «Natürlich verstehen wir das», sagte Ella. «Wir sind nur keine Babys mehr.»
    «Mann», sagte Richie. «Ich glaube –»
    «Ruhe!», sagte Noah. «Ich sehe was!»
    «Was? Wo?», fragte Richie.
    «Licht! Ich sehe Licht!»
    Noah hatte einen Lichtstrahl im Pool ausgemacht, aber er kam aus den Tiefen des Wassers.
    «Ich sehe nichts», sagte Ella. «Wo denn?»
    «Er war da, aber bloß ganz kurz. Ein Lichtstrahl – genau wie Megan geschrieben hat!», sagte Noah.
    «Bist du sicher, dass er nicht von oben gekommen ist?», fragte Richie.
    «Ganz sicher!»
    Im nächsten Augenblick hörten die Scouts einen hohen Ton aus dem Raum hinter ihnen – dem Raum, aus dem sie in den Tunnel getreten waren. Es klang, als würde sich eine große Metalltür öffnen. Sie drehten sich um.
    «Was war das?», flüsterte Ella.
    «Ich weiß nicht», antwortete Noah. «Vielleicht jemand, der hier arbeitet.»
    Sie lösten sich von der Tunnelwand und versuchten sich ganz unauffällig zu verhalten. Ella zog sich ihren Pferdeschwanz zurecht, Richie zupfte an seinem Bommel herum. Ein weiterer hoher Ton war zu hören, gefolgt von einem Geräusch, als ob eine Tür zuschlug.
    «Das ist aber zu laut für eine normale Tür», flüsterte Richie.
    Und dann sahen die Scouts durch den gläsernen, gewundenen Tunnel hindurch eine Bewegung. Etwas hatte den Raum betreten. Etwas Großes. Weißes.
    Von ihrem Platz aus konnte Ella um die Kurve sehen. Und sie erbleichte.
    «Äh … Leute?»
    Ein neues Geräusch ließ die Glaswände erzittern.
Wwwwrrrrooooooaaaaawwwlll!
    «Was ist das?», fragte Noah erschrocken.
    Doch bevor Ella antworten konnte, tauchte der Kopf eines riesigen Eisbären im Eingang des Tunnels auf. Er knurrte, schwang den Kopf von einer Seite zur anderen und fixierte dann die Scouts mit seinen schwarzen Augen.
    Noah versuchte etwas zu sagen, doch er bekam nur ein «Unnnnhhh …» heraus.
    Der Bär
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher