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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr
Autoren: Libba Bray
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nicht Ihr richtiger Name ist.«
    »Ich habe ihr gesagt , ich hätte einen neuen Namen ang e nommen , um über eine unglückliche Liebesaffäre hinwegz u kommen. Das ist etwas , wofür sie Verständnis hat. Und mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Was ist Ihre zweite Fr a ge?«
    Ich bin mir nicht sicher , ob ich ihr glauben kann oder nicht. Trotzdem belasse ich es dabei.
    »Warum hat der Orden die Magie –und mit ihr die Macht –nie mit anderen geteilt?«
    Sie fixiert mich mit diesem beunruhigenden Blick. »Die Magie steht uns allein zu. Wir haben dafür gekämpft. Geo p fert und geblutet.«
    »Aber auch andere haben dafür geblutet. Und bek a men keine Chance , an der Magie teilzuhaben , ein Wort mitzur e den.«
    »Ich garantiere Ihnen , andersherum wäre es dasselbe. J e der ist sich selbst der Nächste. So sind die Dinge nun mal. Wie immer , wenn es um Macht geht« , sagt sie ohne Beda u ern. »Ich war nicht gerade glücklich , als Sie mich bei den Ra k schana zurückgelassen haben. Aber ich ve r stehe , dass Sie gedacht haben , ich sei Circe. Doch das ist jetzt ohne Bede u tung. Sie haben Circe vom Tempel und der Magie ferngeha l ten. Und das ist gut so. Jetzt können wir den Orden mit uns e ren Schwestern wiede r herstellen und …«
    »Das werden wir nicht tun« , sage ich.
    Miss McChennmines Mund versucht zu lächeln. »Habe ich richtig gehört?«
    »Ich schließe ein neues Bündnis. Mit Felicity. Ann. Kartik von den Rakschana. Philon vom Waldvolk. Ascha , der Unb e rührbaren.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
    »Die magische Kraft muss geteilt werden.«
    »Ausgeschlossen. Das ist verboten. Wir wissen nicht , ob man ihnen mit der Magie trauen kann.«
    »Nein. Wir wissen es nicht. Wir werden Vertrauen h a ben müssen.«
    Miss McChennmine braust auf. »Kommt nicht infrage! Der Orden muss rein bleiben.«
    »Das hat ja bisher fabelhaft geklappt , nicht wahr?« , sage ich so gehässig , wie ich kann.
    Als sie sieht , dass sie nichts ausrichtet , ändert Miss McChennmine ihre Taktik. Sie spricht zu mir so sanft wie eine Mutter , die ihr verängstigtes Kind beruhigt. »Versuchen Sie nur , sich mit ihnen zusammenzutun. Es wird sicher nicht funktionieren. Das Magische Reich b e stimmt , wer zum Orden gehören soll. Darauf haben wir keinen Einfluss. So ist es i m mer gewesen.«
    Sie versucht , mir übers Haar zu streichen , aber ich wende mich ab.
    »Die Dinge ändern sich« , sage ich zum Abschied.
    Alle Gebote des Anstands über Bord werfend ruft mir Miss McChennmine laut aus dem Fenster nach. »Machen Sie sich uns nicht zu Feindinnen , Miss Doyle. Wir we r den unsere Macht nicht so leicht aufgeben.«
    Ich drehe mich nicht zu ihr um , sondern richte meinen Blick geradeaus auf den Eingang zur Untergrundbahn. Eine gerahmte Anzeige an der Wand preist die revolutionäre Z u kunft des Reisens. In einigen Stationen haben sie schon ang e fangen , die Schienen zu elektrifizieren. Bald werden all e Z üge mit der unsichtbaren Kraft dieser modernen technischen E r findung fahren.
    Es ist tatsächlich eine neue Welt.
     
    * **
     
    Das Abendessen bei den Middletons bringe ich mit gemisc h ten Gefühlen hinter mich. Es fällt mir schwer , beim Suppelö f feln und Erbsenaufspießen meine Geda n ken auf höfliche Konversation zu lenken. Als sich Männer und Frauen schlie ß lich in getrennte Bereiche zurüc k ziehen , entführt mich Simon ins Wohnzimmer. Niemand hat e t was dagegen einzuwenden.
    »Ich werde Ihre Gesellschaft vermissen« , sagt er. »We r den Sie mir schreiben?«
    »Ja , natürlich« , sage ich.
    »Habe ich Ihnen erzählt , dass sich Miss Weston zum Na r ren gemacht hat , indem sie bei einem Tanztee Mr Sharpe nachstellte?«
    Ich finde die Sache nicht komisch. Mir tut nur Miss We s ton leid. Plötzlich habe ich das Gefühl , nicht mehr atmen zu kö n nen.
    Simon ist besorgt. »Gemma , was ist?«
    »Simon , würde sich an Ihren Gefühlen für mich etwas ä n dern , wenn Sie herausfänden , dass ich nicht die bin , für die Sie mich halten?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine , würden Sie mich immer noch gernh a ben , egal , was Sie über mich erfahren?«
    »Was für eine Frage. Ich weiß nicht , was ich dazu s a gen soll.«
    Die Antwort ist Nein. Er muss es nicht aussprechen.
    Simon seufzt und stochert mit dem eisernen Schürh a ken in der Glut. Stücke des verkohlten Holzscheits br ö ckeln ab und legen das zornige Innere bloß. Für e i nen Moment flammt es orangerot auf und
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