Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)
Autoren: Brad Meltzer
Vom Netzwerk:
bedeutete allerdings nicht, dass er nicht ein paar geschäftliche Termine in seinen Stundenplan hätte schmuggeln können.
    Er kniete sich hin und machte einen Doppelknoten in seine Turnschuhe. Als er die Haustür aufzog, schlug die kalte Luft an seine Wangen und erinnerte ihn daran, wie erbarmungslos der Wind in den Bergen sein konnte. Und wie belebend.
    »Haben Sie Ihre Dehnübungen gemacht?«, rief er.
    Wäre Wallace im Weißen Haus gewesen, hätte eine kleine Armee aus Angestellten auf ihn gewartet, und dazu ein halbes Dutzend Secret-Service-Agenten in Uniform und in Zivil.
    Heute stand nur ein Agent am Fuß der Veranda, zwischen den Pappeln und den Walnussbäumen von Camp David. Ein junger Agent in einem ausgewaschenen Duke-Sweatshirt.
    »Ich bin bereit, Mr. Präsident«, erwiderte A. J. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, lief Präsident Wallace los. Zuerst langsam, um A. J. die Chance zu geben, mit ihm Schritt zu halten. Kurz darauf joggten sie nebeneinander her, weg von dem Blockhaus namens Espe und auch weg von dem Secret-Service-Kommandoposten.
    Während ihr Atem Wolken vor ihren Mündern bildete, folgten sie erst dem Hauptpfad und dann einem schmaleren Weg, der davon abzweigte. Der Boden war hart gefroren, aber sie brauchten nicht lange,bis sie den südlichen Teil des Catoctin Mountain Park erreichten, wo sie auf den Hog Rock Loop einbogen.
    Als George W. Bush Präsident war, liebte er es, über den Hog Rock zu laufen. Sie kamen über wunderschöne Bäche und über einen netten großen Hügel, der ihre Waden und Muskeln auf die Probe stellte. Bis zum heutigen Tag scherzten die Leute vom Secret Service, dass Bush jedes Mal, wenn er halb um den Gipfel herumgelaufen war, dasselbe zu dem Agenten sagte, der ihn begleitete. »Am Anfang hat es noch wie eine gute Idee ausgesehen.«
    Es war tatsächlich eine gute Idee.
    Genauso wie es für Wallace und A. J. heute eine gute Idee war.
    Der Präsident spürte, wie die Steigung anzog und seine Lungen heftig arbeiteten. Er hatte immer noch einen halben Schritt Vorsprung. Er wusste, dass A. J. es langsam angehen und ihn das Tempo bestimmen ließ. Jedenfalls bis sie eine alte, mitgenommene Picknickbank sahen, die unter einem riesigen Eukalyptusbaum stand. Dann erhöhte A. J. das Tempo und warf einen Blick über die Schulter, rannte vor dem Präsidenten und bog scharf nach links bergab, verließ den Pfad und wirbelte einen Haufen nasser Blätter auf. Wallace folgte ihm in den Wald.
    Die beiden Männer rannten schweigend fast eine halbe Meile nebeneinander bergab, zwischen Bäumen hindurch. Im Gegensatz zu dem größtenteils asphaltierten Pfad war der Boden hier mit Schnee bedeckt und erheblich rutschiger. Alle paar Meter überprüfte A. J. die Gegend, von links nach rechts und von oben nach unten, um sich davon zu überzeugen, dass sie alleine waren, während er gleichzeitig nach …
    Da.
    Vor ihnen, verborgen von einem Dickicht aus Lorbeerbüschen, die zäh genug waren, um auch im Winter ihr Laub zu behalten, stand ein großer Mann in einem dunklen Mantel. Der Präsident betrachtete das schwarz gefärbte Haar des Mannes. Aber selbst wenn sein Haar pink gewesen wäre, hätte Wallace seinen alten Freund sofort erkannt.
    »Nicht mehr so schnell außer Atem, was? Und seine Hautfarbe ist auch besser«, erklärte Dr. Palmiotti.
    »Du weißt, dass ich deine Haarfarbe hasse«, spottete der Präsident, bückte sich und rang nach Luft.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Sir«, erwiderte Palmiotti. Sein breites Lächeln verriet nur zu deutlich, wie froh er darüber war, wieder dabei zu sein. Und noch besser war, dass sein Name seit über einer Woche nicht mehr in den Zeitungen aufgetaucht war. Wenigstens dieses Geheimnis war sicher.
    »Ich nehme an, es läuft jetzt besser?«, erkundigte sich der Präsident.
    Palmiotti wusste, worüber sein Freund redete. Lydia. »Ich weiß sehr zu schätzen, was du für mich getan hast. Sie schickt dir ihre besten Grüße.«
    »Du bist einfach nur glücklich, dass du wieder gevögelt wirst«, erklärte Wallace.
    »Sir, wir müssen uns wirklich beeilen«, unterbrach A. J. die beiden Freunde. Er redete mit dem Präsidenten, warf aber Palmiotti einen giftigen Blick zu. Das hier war kein Freundschaftstreffen.
    »Wir sind also wieder in der Spur?«, fragte der Präsident.
    »Warum fragst du den Mann nicht selbst?«, erwiderte Palmiotti, trat zur Seite und deutete auf das Dickicht von Lorbeerbüschen hinter sich.
    Ein Mann mit dünnen verbrannten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher