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Der Freischütz - Die schönsten Opern der Welt ; 194

Der Freischütz - Die schönsten Opern der Welt ; 194

Titel: Der Freischütz - Die schönsten Opern der Welt ; 194
Autoren: Carl Maria von Weber
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    Grillen sind mir böse Gäste!

    Immer mit leichtem Sinn

    Tanzen durchs Leben hin,

    Das nur ist Hochgewinn!

    Sorgen und Gram muß man verjagen!

    Immer mit leichtem Sinn!

    Grillen sind mir böse Gäste!

    Immer mit leichtem Sinn

    Tanzen durchs Leben hin,

    Das nur ist Hochgewinn!

    AGATHE.

    Wer bezwingt des Busens Schlagen?

    Wer der Liebe süßen Schmerz?

    Stets um dich, Geliebter, zagen.

    Muß dies ahnungsvolle Herz.

    ÄNNCHEN .

    Grillen sind mir böse Gäste!

    Immer mit leichtem Sinn

    Tanzen durchs Leben hin,

    Das nur ist Hochgewinn!

    Sorgen und Gram muß man verjagen!

    Das nur ist Hochgewinn!

    Grillen sind mir böse, böse Gäste!

     

    Sie besieht sich das Bild.

     

    So! nun wird der Altvater wohl wieder ein Jahrhundertchen festhängen. Da oben mag ich ihn recht gern leiden! Zu Agathe gekehrt. Aber du hast das Tuch schon abgebunden? Das Blut ist doch völlig gestillt?

    AGATHE. Sei ohne Sorgen, liebes Ännchen ! Der Schreck war das schlimmste! – Wo nur Max bleibt?

    ÄNNCHEN . Nun kommt er gewiß bald. Herr Kuno sagte ja bestimmt, daß er ihn noch einmal heimsenden werde.

    AGATHE. Es ist recht still und einsam hier.

    ÄNNCHEN . Unangenehm ist's freilich, in einem solchen verwünschten Schloß am Polterabend fast mutterseelenallein zu sein, zumal wenn sich so ehrwürdige, längst vermoderte Herrschaften mir nichts, dir nichts, von den Wänden herabbemühen . Da lob' ich mir die lebendigen und jungen !

     
    Nr. 7. Ariette

     

    ÄNNCHEN mit lebhafter Pantomime.

    Kommt ein schlanker Bursch gegangen,

    Blond von Locken oder braun,

    Hell von Aug' und rot von Wangen,

    Ei, nach dem kann man wohl schaun .

     

    Zwar schlägt man das Aug' aufs Mieder

    Nach verschämter Mädchenart;

    Doch verstohlen hebt man's wieder,

    Wenn's das Herrchen nicht gewahrt.

     

    Sollten ja sich Blicke finden,

    Nun, was hat das auch für Not?

    Man wird drum nicht gleich erblinden,

    Wird man auch ein wenig rot.

     

    Blickchen hin und Blick herüber,

    Bis der Mund sich auch was traut!

    Er seufzt: Schönste! Sie spricht: Lieber!

    Bald heißt's Bräutigam und Braut.

     

    Immer näher, liebe Leutchen!

    Wollt ihr mich im Kranze sehn?

    Gelt, das ist ein nettes Bräutchen,

    Und der Bursch nicht minder schön?

    AGATHE die während des Liedchens angefangen hat, das Kleid mit Band zu besetzen, fällt am Schluß mit ein.

    Und der Bursch nicht minder schön!

    ÄNNCHEN . So recht! So gefällst du mir, Agathe! So bist du doch, wie ich sein werde, wichtig wenn ich einmal Braut bin.

    AGATHE. Wer weiß! Doch ich gönne dir's von Herzen, ist auch mein Brautstand nicht ganz kummerlos. Besonders seit ich heute von dem Eremiten zurückkam, hat mir's wie ein Stein auf dem Herzen gelegen. Jetzt fühle ich mich um vieles leichter.

    ÄNNCHEN . Wieso? Erzähle doch! Noch weiß ich gar nicht, wie dein Besuch abgelaufen ist, außer daß dir der fromme Greis diese geweihten Rosen geschenkt hat.

    AGATHE. Er warnte mich vor einer unbekannten großen Gefahr, welche ihm ein Gesicht offenbart habe. Nun ist seine Warnung ja in Erfüllung gegangen. Das herabstürzende Bild konnte mich töten!

    ÄNNCHEN . Gut erklärt! So muß man böse Vorbedeutungen nehmen! Mein Vater war einst ein tapferer Degen und sehr unzufrieden, daß ich's nicht auch werden konnte. Er meinte, man müsse die Furcht nur verspotten, dann fliehe sie, und das wahre Sprüchlein, sich festzumachen, bestehe in den Worten: Halunke, wehre dich!

    AGATHE. Die Rosen sind mir nun doppelt teuer, und ich will ihrer auf das treueste pflegen.

    ÄNNCHEN . Wie wär's, wenn ich sie in die Nachtfrische vors Fenster setzte? Es wird ohnedies Zeit, mich auszukleiden.

    AGATHE. Tue das, liebes Ännchen !

    ÄNNCHEN . Aber dann laß uns auch zu Bette gehn !

    AGATHE. Nicht eher, bis Max da ist.

    ÄNNCHEN . Hat man nicht seine Not mit euch Liebesleutchen! Sie geht ab.

     

    Zweiter Auftritt

     
    Agathe allein.

     

     
    Nr. 8. Szene und Arie

     

    AGATHE.

    Wie nahte mir der Schlummer,

    Bevor ich ihn gesehn ?

    Ja, Liebe pflegt mit Kummer

    Stets Hand in Hand zu gehn !

    Ob Mond auf seinem Pfad wohl lacht?

     

    Sie öffnet die Altantür , so daß man in eine sternenhelle Nacht sieht.

     

    Welch schöne Nacht!

     

    Sie tritt in den Altan und erhebt in frommer Rührung ihre Hände.

     

    Leise, leise,

    Fromme Weise!

    Schwing dich auf zum Sternenkreise.

    Lied erschalle!

    Feiernd walle

    Mein Gebet zur Himmelshalle!

     

    Hinausschauend.

     

    O wie hell die
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