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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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meine sie«, sagte Philipp lachend. »Sicherlich wollte sie dir gerade dein Handtäsch-chen stibitzen, Lucy. Halt es nur recht fest.«
    In diesem Augenblick ertönte Flötenmusik. Die Kinder horchten auf. »Das muß ein Schlangenbeschwörer sein!« rief Philipp. »Kommt schnell, den müssen wir uns ansehen.«

Der Schlangenbeschwörer
    Jack und Lucy liefen hinter Philipp her, aber Dina blieb zurück. »Ich will die Schlangen nicht sehen!« rief sie mißmutig. »Ich hasse Schlangen.«
    Philipp blieb stehen. »Du mußt bei uns bleiben, Dina.
    Hast du nicht gehört, was Bill gesagt hat? Du kannst den Schlangen ja den Rücken zukehren, wenn du willst, aber mitkommen mußt du.«
    Dina sah ein, daß ihr Bruder recht hatte, und gab unwillig nach. Es war ihr unverständlich, daß es die anderen reizte, sich die Schlangen anzuschauen. Brummend ging sie ihnen langsam nach. Als sie die Zuschauermenge erreichte, die den Schlangenbeschwörer umringte, drehte sie sich rasch um. Sie hatte noch gesehen, wie eine Schlange sich aus einem Korb aufrichtete und ihren Kopf hin und her wand. Der Anblick verursachte ihr Übelkeit.
    Nachdem sie ein paarmal geschluckt hatte, wurde ihr besser, aber sie wagte es nicht mehr sich umzusehen, sondern blickte nach der entgegengesetzten Seite.
    Die beiden Jungen und Lucy hatten sich näher an den Schlangenbeschwörer herangedrängt. Er war mit einem schmutzigen Lendentuch bekleidet und hatte einen Turban auf dem Kopf. Ein Auge war fest geschlossen, mit dem anderen stierte er scharf in die Menge. Lucy fand, daß es genau so starr wie ein Schlangenauge aussah, und der Mann gefiel ihr gar nicht.
    Neben ihm stand ein Junge, der ebenfalls nur ein Tuch um die Lenden trug. Er war erbärmlich mager, so daß seine Rippen hervorstachen. Seine Augen blickten hell und wach wie die eines Rotkehlchens, und er redete wie ein Wasserfall über die Schlangen in dem Korb. Die Kinder konnten kaum die Hälfte verstehen, denn er sprach in einem Mischmasch aus der Eingeborenensprache und dem Amerikanischen. Doch begriffen sie so viel, daß die Schlangen sehr giftig seien und von ihrem Biß selbst ein erwachsener Mann innerhalb von zwölf Stunden sterben müsse.
    »Die Schlange greift so an!« rief der Junge und schnellte seinen mageren Arm vor. »Sie beißt schnell, sehr schnell.«
    Der Schlangenbeschwörer führte eine Flöte an die Lippen und begann wieder die eintönige Melodie zu spielen, die die Kinder herbeigelockt hatte. Die Schlange, die Dina gesehen hatte, war in den Korb zurückgeglitten. Aber jetzt richtete sie sich wieder auf, und die Zuschauer starrten wie gebannt auf ihren böse aussehenden Kopf.
    Lucy stieß Jack an und sagte leise: »Jack — das ist doch die Giftschlange, von der der Hoteldirektor uns er-zählt hat — grün mit roten und gelben Punkten. Wie hieß sie doch gleich?«
    »Ich glaube Bargua oder so ähnlich.« Jack ließ kein Au-ge von der Schlange. »Schön sieht sie aus, aber böse, nicht wahr? Sie dreht den Kopf hin und her, als ob sie uns alle genau beobachtete. Himmel, da ist ja noch eine!«
    Eine zweite Schlange richtete sich empor und schien sich neugierig umzusehen. Als ein paar Zuschauer näher an den Korb herangingen, rief der Junge scharf: »Zurück, zurück! Wollen Sie etwa von der Schlange gebissen werden? Sie beißt schnell, schnell!«
    Die Menschen wichen ein wenig zurück. Der Schlangenbeschwörer ließ seine Flöte nicht von den Lippen und blies unaufhörlich dieselbe Melodie. Dabei verfolgte er mit seinem einen Auge jede Bewegung der Zuschauer. Nach kurzer Zeit erhob sich eine dritte Schlange aus dem Korb und wand sich hin und her, als tanze sie nach der Musik.
    Der Junge gab ihr mit einem Stock einen Klaps auf den Kopf, und sie sank in den Korb zurück. »Das Biest ist zu gefährlich«, erklärte er ernsthaft. Die anderen beiden Schlangen drehten und wanden sich weiter. Plötzlich wurde die Musik lauter und lebhafter. Eine der Schlangen bewegte sich heftiger, und der Junge hielt seinen Stock über ihren Kopf, als wollte er sie zurückschubsen. Die Schlange fuhr auf den Stock los. Dann schlüpfte sie plötzlich blitzschnell, ehe der Junge es verhindern konnte, aus dem Korb und glitt auf die Zuschauermenge zu.
    Die Menschen stoben kreischend auseinander. Aber der Junge war wie ein Blitz hinter der Schlange her, packte sie am Genick und warf sie in den Korb zurück.
    Rufe der Bewunderung wurden laut. Man jubelte und klatschte Beifall.
    Der Schlangenbeschwörer stand langsam
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