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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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Spaß damit, wie die Amerikaner so schön sagen.«
    »Und das ist alles?«
    »Abgesehen von einigen Formalitäten — einige Dokumente müssen unterzeichnet werden — ist das alles.«
    Sie zögerte. »Die Ingenieursfirma meines Mannes ist gerade pleite gegangen. Sein Partner hat ihn betrogen. Möglicherweise muß er den Bankrott erklären. Wir haben unser Haus verloren — könnte ich Belheddon auch verlieren?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es tut mir sehr leid, das zu hören. Aber nein – dieses Haus gehört Ihnen, nicht Ihrem Mann. Wenn nicht Sie selbst eine Bankrotterklärung abgeben müssen, bleibt Ihnen das Haus erhalten.«
    »Könnten wir dort wohnen?«

    Er lachte. »Natürlich können Sie das. Allerdings dürfen Sie nicht vergessen, daß es lange Zeit leerstand. Ich habe keine Ahnung, in welchem Zustand es ist.«
    »Das spielt keine Rolle. Das Haus ist unsere Rettung!« Joss konnte ihre Freude kaum bändigen. »Mr. Cornish, ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll!«
    »Sie haben Ihrer Mutter zu danken, Mrs. Grant, nicht mir«, antwortete er freundlich.
    »Und meinem Vater.« Joss schwieg einen Moment. »Offenbar wollte mein Vater, daß ich das Haus bekomme«, fügte sie dann hinzu.
    Einige Minuten später brachte John Cornishs Sekretärin auf seine Bitte hin eine kleine Blechdose in sein Büro, die sie ehrfürchtig auf den Schreibtisch stellte.
    »Wenn ich mich recht erinnere, sind die Schlüssel alle genau beschriftet.« John Cornish schob die Dose zu Joss hinüber. »Wenn Sie Schwierigkeiten haben, lassen Sie mich’s wissen.«
    Sie starrte auf das Kästchen. »Und das war’s?«
    Er lächelte zufrieden. »Das war’s.«
    »Es ist mein Haus?«
    »Es ist Ihr Haus, und Sie können damit machen, was Sie wollen, solange Sie sich an die Bedingungen halten.« Er stand auf und reichte ihr die Hand. »Herzlichen Glückwunsch, Mrs. Grant. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mann viel Freude an dieser Erbschaft.«

4
    » I ch kann’s nicht fassen. Im richtigen Leben passieren solche Sachen doch gar nicht.« Lyn Davies saß ihrer Adoptivschwester an dem kleinen Küchentisch gegenüber und sah sie neidisch an. Joss bückte sich zu Tom, der ihr zu Füßen am Boden spielte, und nahm ihn auf den Schoß. »Ich kann’s auch nicht glauben. Ich muß mich immer wieder zwicken, damit ich merke, daß ich nicht träume. Zumindest macht es unseren Verlust wett.« Sie blickte sich vielsagend in ihrer Küche um.

    »Jaja, du fällst eben immer auf die Füße!« murrte Lyn. »Hast du Mum und Dad schon davon erzählt?« Lyn war zwei Jahre jünger als Joss und erst nach deren Adoption gezeugt worden – fünf Jahre, nachdem die Ärzte Alice bescheinigt hatten, daß sie nie ein eigenes Kind bekommen würde. Äußerlich war sie das genaue Gegenteil von Joss – sie war breit gebaut, hatte kurze, blonde Locken und dunkelgraue Augen. Die beiden waren nie für Schwestern gehalten worden.
    Joss nickte. »Ich habe sie gestern abend angerufen. Sie denken, es ist ein Märchen. Weißt du, Mum hat sich solche Sorgen gemacht, daß ich enttäuscht werden könnte, als ich nach meinen leiblichen Eltern forschen wollte. Aber sie war wirklich großartig. Es hat ihr gar nichts ausgemacht.«
    »Natürlich hat es ihr etwas ausgemacht!« Lyn griff nach der Kanne und schenkte sich noch einmal von dem starken schwarzen Kaffee nach. »Sie war völlig unglücklich deswegen. Sie hatte Angst, du könntest eine andere Familie finden und sie und Dad vergessen.«
    Joss war entsetzt. »Das ist nicht wahr! Das kann sie gar nicht gedacht haben!« Ihre Augen verengten sich. »Das hat sie ganz bestimmt nicht geglaubt. Du willst nur wieder hetzen, Lyn. Ich wünsche, du würdest das nicht tun.« Sie holte tief Luft. »Sag mal, bist du sicher, daß du dich morgen um Tom kümmern willst?« Sie drückte den Jungen fest an sich. »Luke und ich könnten ihn mitnehmen …«
    »Nein. Ich passe schon auf ihn auf. Er ist euch bloß im Weg, wenn ihr Vorhänge ausmessen wollt und so.« Als sie Joss’ Gesichtsausdruck bemerkte, schnitt sie wieder eine finstere Grimasse. »Also gut, es tut mir leid. Ich hab’s ja nicht so gemeint. Ich weiß, daß ihr euch keine Vorhänge leisten könnt. Aber ihr werdet den Tag zu zweit genießen, Luke und du. Es wird ihm guttun, von diesem Chaos mit H & G wegzukommen. Mum und ich kümmern uns doch gerne um Tom!«
     
    Luke saß am Steuer. Sein attraktives, kantiges Gesicht war verhärmt von Sorge und mangelndem Schlaf. Joss berühte seine Hand. »Sei
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