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Der Fluch der Maorifrau

Der Fluch der Maorifrau

Titel: Der Fluch der Maorifrau
Autoren: Laura Walden
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hinfahren und sagen: Schatz, hier bin ich! Ich habe versucht, sie per Handy zu erreichen, aber es springt immer nur die Mailbox an. Sagen Sie es mir endlich, damit ich zur Polizei fahren kann. Ich muss dringend eine Aussage machen. Ich weiß schließlich, wer es war!«
    In diesem Moment fuhr ein Polizeiwagen vor.
    »Ich auch!«, erwiderte Sophie scharf. »Dazu werden Sie sofort Gelegenheit haben.«
    Sobald der Officer an der Tür war, schilderte sie ihm aufgeregt, was in der Nacht geschehen war, und deutete auf Tom. »Er will eine Aussage machen!«
    Der Officer forderte Tom McLean auf, ihm zu sagen, was er gesehen hatte. Der räusperte sich.
    »Es war nach Mitternacht. Ich fuhr den Weg zu diesem Haus entlang, weil meine Verlobte zu Besuch bei Missis de Jong war. Judith und ich hatten einen Streit. Und ich hatte mir vorgenommen, das Gespräch mit ihr zu suchen. Plötzlich kam mir ein knallroter Pritschenwagen entgegen. Am Steuer ein untersetzter Mann, den ich meinte, schon einmal gesehen zu haben. Und dann fiel es mir wieder ein: Es war der Ehemann von einer Mandantin meiner Verlobten, der sie schon das ganze Verfahren über bedroht hat. Ich habe mir die Autonummer gemerkt und überprüft, dass er der wirkliche Halter ist.« Mit diesen Worten reichte er dem Polizisten einen Zettel mit der Nummer und dem Namen.
    »Gut, dann wollen wir uns mal den Tatort anschauen!«, schlug der Officer vor. »Und Sie bleiben bitte hier, falls ich noch Fragen habe.« Er meinte Thomas.
    Sophie führte die Männer endlich hinein. Völlig verunsichert registrierte sie, dass Tom sich folgsam auf einen der Barhocker setzte. »Das Schlafzimmer ist oben, zweites Zimmer rechts«, erklärte sie und ließ Tom nicht aus den Augen, während der Officer die Treppe hinaufstieg. »Warum haben Sie die Unterlagen meiner Mutter gestohlen?«, wollte sie wissen.
    »Es tut mir leid, Sophie. Ich stand unter Schock. Erst kurz zuvor an diesem Tag hatte ich meinen wirklichen Namen erfahren, und dann hielt ich plötzlich das Testament in der Hand und las in den Unterlagen zufällig meinen Namen. Holden! Ich war vollkommen außer mir.«
    Sophie, die sich sicher fühlte, solange die Polizei im Haus war, hakte barsch nach: »Ach so, und deshalb haben Sie mich auch verfolgt?«
    »Ich war völlig durch den Wind und wollte mich eigentlich nur bei Ihnen entschuldigen, weil ich die Seiten entwendet hatte. Ich habe Sie beobachtet, als Sie mit John vom Flughafen kamen. Ich wusste, wie Sie aussehen. Aber nachdem ich die Geschichte gelesen hatte, konnte ich es einfach nicht mehr. Ich habe ein paarmal über meinen Schatten springen wollen, deshalb bin Ihnen durch die Stadt gefolgt und mal zum Strandhaus gefahren, aber immer wieder hat mich der Mut verlassen.«
    »Und warum haben Sie sich nicht wenigstens Judith anvertraut?« Sophie stand die Skepsis ins Gesicht geschrieben.
    »Ich habe mich schrecklich geschämt. Oder möchten Sie mit einem Mann leben, dessen Vater ein gemeiner Mörder war?«
    Sophie sah Tom verunsichert an. »Und Sie haben den Brand wirklich nicht gelegt?«
    »Würden Sie mir so etwas tatsächlich zutrauen? Und wenn ja, warum in aller Welt sollte ich Ihnen etwas antun? Sie sind doch meine Schwester.«
    Sophie musste schlucken. Sie senkte betreten den Kopf. »Vielleicht hassen Sie mich ja dafür, dass ich mit unserer Mutter aufwachsen durfte und Sie mutterlos bei einem Säufer leben mussten. Aus Rache eben!«
    »Rache? Wofür? Meine Mutter musste das Flugzeug nehmen. Sie hätte mich ja geholt, wenn mein Vater unsere Spuren nicht ausgelöscht hätte. Wahrscheinlich nachdem er erfahren hat, dass ihm nichts gehört außer mir. Anscheinend war ihm das eine letzte Genugtuung, dass sie mich nicht bekommen konnte. Ich habe ihn nicht besonders geliebt. Warum sollte ich Rache üben? Weil mein Vater ein Verbrecher war, der Ihre Großmutter auf dem Gewissen hat?«
    »Und Ihre! Es ist auch -«, flüsterte Sophie. Sie verstummte, weil der Officer ins Wohnzimmer trat.
    »Ich denke, Sie haben recht!«, wandte er sich an Tom. »Unter dem Bett habe ich das gefunden: Sieht aus nach dem Teil eines Scheidungsurteils. Sie hören wieder von uns, Missis de Jong.«
    Mit diesen Worten verließ der Officer das Haus. Sophie fragte sich, ob es richtig war, ihn einfach gehen zu lassen. Konnte sie wirklich sicher sein, dass Tom ihr nichts antun würde, auch wenn er den Brand wohl nicht gelegt hatte? Ihr Herz schrie: Ja! Er ist bestimmt ein ganz lieber Kerl. Aber ihr Kopf mahnte: Sei
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