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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder
Autoren: Moss Tara
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könnte.
    Eine Ärztin verließ Makeddes Zimmer und kam über den Flur auf sie zu. »Wie geht es ihr?«, erkundigte sich Andy.
    »Besser. Sie schläft viel. Ihre Verletzungen heilen gut. Wir haben das subdurale Hämatom erfolgreich …«
    Jimmy fiel ihr ins Wort. »Können Sie das auch so ausdrücken, dass es ein Laie versteht?«
    Sie überlegte kurz. »Wir haben den Bluterguss auf ihrem Gehirn abgelassen. Wenn der länger unbehandelt geblieben wäre, hätte sie ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. Aber sie ist eine Kämpfernatur. Stark wie ein Ochse. Wir können es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz sicher sagen, aber im Moment sind wir zuversichtlich, dass ihr Gehirn keine bleibenden Schäden davontragen wird.«
    Andy lächelte. »Und was ist mit ihrem großen Zeh?«
    »Der mikrochirurgische Eingriff scheint erfolgreich gewesen zu sein. Wie erfolgreich, wird sich allerdings erst mit der Zeit zeigen. Vermutlich dürfte sie nicht mehr viel Gefühl in dem Zeh haben, aber sie wird wieder gehen können wie früher.«
    Die Ärztin entschuldigte sich, und sie gingen weiter zu Zimmer 312. Vor dem Zimmer saß eine junge Blondine in einem kurzen Rock auf einem Stuhl und las in einer Zeitschrift. Als Jimmy sie sah, stieß er Andy in die Seite. Andy ignorierte ihn.
    Bevor sie die Tür erreichten, zog Jimmy ihn zu sich heran und flüsterte ihm zu: »Weiß sie von Ed?«
    Andy schüttelte den Kopf. Man hatte es Makedde nicht erzählt. Schließlich musste sie nicht wissen, dass Ed vorübergehend in einem anderen Flügel des gleichen Krankenhauses lag. Er wurde streng bewacht, und sobald seine Gehirnerschütterung sowie die Wunden in seiner Schulter und seiner Brust behandelt waren, würde er nach Long Bay überstellt und dem Haftrichter vorgeführt werden.
    In der Tür zu Makeddes Zimmer stand ein großer, grauhaariger Mann. Er war konservativ gekleidet und vermutlich Mitte fünfzig. Andy stellte sich vor. »Guten Tag, ich bin Detective Flynn, und das ist Detective Cassimatis. Und Sie sind …?«
    »Leslie Vanderwall.« Er sprach mit kanadischem Akzent und reichte den beiden die Hand. Makeddes Vater hatte die gleichen tiefblauen Augen wie seine Tochter. Sein Gesicht wirkte müde und erschöpft, doch er sah trotzdem noch immer gut aus. Seine Kleidung war zerknittert.
    »Mr. Vanderwall, ich bin wirklich froh, dass Sie herkommen konnten …«
    »Ich hätte mich schon vor ein paar Wochen ins nächste Flugzeug setzen und sie nach Hause holen sollen«, entgegnete er scharf.
    »Es tut mir wirklich Leid«, versuchte Andy ihn zu besänftigen. »Sie hat mehr durchgemacht als ein Mensch ertragen sollte.«
    »Wann wird er vor Gericht gestellt?«
    »Ich fürchte, es kann einige Zeit dauern, bis alle erforderlichen Unterlagen beisammen sind. Ich kümmere mich aber persönlich darum, dass mit ihrer Reise alles glatt geht, wenn sie für die Anhörung und den Prozess herkommen muss.«
    Mr. Vanderwall nickte und sagte mit weicherer Stimme: »Es hat mich sehr gefreut zu hören, dass Sie, was den Mord an Ihrer Frau betrifft, von jeglichem Verdacht befreit sind. Mein herzliches Beileid.« Andy nickte wortlos. »Sie haben meiner Tochter das Leben gerettet«, fuhr Leslie fort. »Ich kann Ihnen gar nicht genug danken.«
    Jimmy unterbrach die beiden. »Sie wacht auf.«
    Makedde regte sich. Ihr Gesicht war geschwollen und verfärbt, Draht hielt ihre Kiefer zusammen. Auf ihrer linken Gesichtshälfte prangte ein riesiger Bluterguss, ein Teil ihres Kopfes war rasiert.
    Die blonde Frau stand jetzt in der Tür und steckte den Kopf ins Zimmer. »Hallo, ich bin Loulou«, begrüßte sie die Versammelten. Sie war stark geschminkt und sah ein bisschen aus wie Cyndi Lauper in ihren besten Tagen. Andy fand, dass ihre Augenbrauen irgendwie komisch aussahen. Er und Jimmy stellten sich vor.
    Mr. Vanderwall war ans Bett getreten, die anderen blieben an der Tür stehen, um Vater und Tochter Raum zu lassen. Mak blinzelte, um den Schlaf zu vertreiben, und öffnete die geschwollenen Augen. Als sie ihren Vater sah, leuchtete ihr Gesicht vor Freude auf. Ihren anderen drei Besuchern nickte sie ein stummes Hallo zu. Sie war auf einmal hellwach.
    »Du wirst schon wieder, meine Kleine«, versicherte ihr Vater ihr. »Deine Verletzungen heilen gut. In null Komma nichts bist du wieder auf den Beinen.«
    Andy wollte sie zum Lachen bringen. »Oh, Miss Moneypenny, Sie sind wirklich eine Augenweide.«
    Leslie Vanderwall blickte verwirrt auf, und durch ihre verdrahteten Kiefer begann
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