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Der Fall Koralle

Der Fall Koralle

Titel: Der Fall Koralle
Autoren: Ursel Scheffler
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Telefons. Dann ruft er das Plaza-Hotel an und verlangt Mr. Joe Miller. Natürlich ist Miller nicht auf seinem Zimmer.
    „Vielleicht sitzt er an der Bar?”, vermutet Kugelblitz.
    „Sie hatten Recht!”, sagt die Telefonistin nach einer Weile.
    „Er kommt gleich an den Apparat.”
    Drei Minuten später ist er mit dem Gesuchten verbunden. Kugelblitz versucht die Stimme des anonymen Anrufers so genau wie möglich zu imitieren und näselt: „Morgen um drei. Bourbon Street. Kennwort: Grünes Eis. Kohle in Cash, Übergabe wie immer! Roger?”
    „Roger! Jaja, verstanden. Aber sagen Sie, wird Fido auch da sein? He, hören Sie? Fido Fernández? Wir müssen über neue Preise und neue Vertriebswege reden ... Die Konkurrenz schläft nicht!” Millers Stimme klingt unruhig und nervös.
    Klick! Kugelblitz legt auf, um sich nicht durch eine falsche Auskunft zu verraten.
    Schweißperlen stehen auf seiner Stirn, als er die Telefonzelle verlässt und ins Hotel zurückkommt. Kein Wunder, schließlich hat er soeben den ersten anonymen Anruf seines Lebens getätigt!
    Caramba sitzt immer noch hinter der Times , in die er unauffällig mit seinem Kugelschreiber ein Guckloch gebohrt hat.

    Miller zahlt gerade sichtlich verärgert seine Rechnung an der Bar. Dann geht er zur Rezeption und verlangt seinen Zimmerschlüssel.
    Jetzt erhebt sich Caramba und geht auf Kugelblitz zu. „Hat geklappt wie am Schnürchen! Miller ging ans Telefon in der Halle und kam ziemlich nervös zurück. Sieht so aus, als sei er auf Ihren Anruf hereingefallen.”
    „Jetzt müssen wir nur aufpassen, dass er uns nicht entwischt.”
    „Smash weiß Bescheid. Er lässt Miller bereits rund um die Uhr beschatten. Seine Jungs lauern sogar an der Feuerleiter!”
    „Ausgezeichnet. Kennt er schon seinen richtigen Namen?”
    „Nein, aber seine Personenbeschreibung jagt bereits durch den Polizeicomputer.”
    „Smash soll doch mal nachsehen, ob er auch etwas über einen gewissen Fido Fernández herausfinden kann. Miller will mit ihm über neue Preise reden. Vermutlich ist das der Verhandlungspartner auf der anderen Seite.”
    „Ich habe das Gefühl, Sie sind da durch einen Zufall auf eine brandheiße Spur der Drogenmafia gestoßen, lieber Kugelblitz!”, sagt Caramba. Und es klingt fast ein bisschen neidisch.
    Am Abend treffen sich die Tagungsteilnehmer zu einem Arbeitsessen in einem der Hinterzimmer des exklusiven Mariner’s Club . Smash hat diesen verschwiegenen Ort ausgewählt, weil sie da ungestört ihre Gedanken beim Essen austauschen können.

    Er kommt zu spät. Obwohl er der Gastgeber ist. „Tut mir Leid, dass ich nicht pünktlich war”, entschuldigt er sich. „Aber ich habe tolle Nachrichten! Hat Kollege Kugelblitz Sie mittlerweile über die neuesten Entwicklungen informiert?” Kugelblitz nickt.
    Smash fährt fort: „Kugelblitz bat mich herauszufinden, wer Fido Fernández ist. Nun, er ist der Inhaber der Firma Fido-Fruchtimpex , die mit Obstund Gemüsekonserven handelt.
    Ich habe sofort einige Leute hingeschickt, die den Laden unauffällig beobachten sollen.”
    „Da kommt mir doch gleich der Fall Can Cannabis in den Sinn”, sagt Kugelblitz. „Da wurden Drogen in Konservendosen gefunden, erinnern Sie sich?”
    „Richtig”, nickt Smash. „Wir werden sofort Stichproben aus den Lagerhäusern der Fido-Fruchtimpex entnehmen lassen.”

    Als Kugelblitz am nächsten Morgen seine Zeitung holt, bemerkt er, wie sich Miller aus dem Hotelschließfach einen kleinen Lederkoffer mit Messingbeschlägen geben lässt.
    „Da könnte das geforderte Bargeld drin sein!”, vermutet Smash. „Wir lassen ihn ab sofort nicht mehr aus den Augen.”

    Kurz nach zwei Uhr verlässt Miller mit dem Koffer das Hotel in Richtung Bourbon Street. Er sieht sich vorsichtig um. Aber glücklicherweise bemerkt er keinen seiner Beobachter. Die sind als Taxifahrer, Straßenfeger oder Passanten getarnt. Er schöpft auch keinen Verdacht, als ihm eine Frau mit Kinderwagen bis zur nächsten Grünanlage folgt.
    Als er um die Ecke biegt, nimmt die „Mutter” ihr Sprechfunkgerät aus dem Kinderwagen und gibt ihren genauen Standort durch.
    „Wir übernehmen!”, sagt einer der „Zeitungsjungen” an der nächsten Straßenecke.
    Miller verschwindet in einer Sandwichbar in der Bourbon Street.
    „Nachsehen, ob es dort einen Hinterausgang gibt!”, ordnet Smash an.
    Man kann Miller von außen durch das Fenster beobachten. Er unterhält sich mit einer jungen Frau. Nach einer knappen halben Stunde
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