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Der Fall Kobra

Der Fall Kobra

Titel: Der Fall Kobra
Autoren: Ursel Scheffler
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Brillenschlange“, belehrt ihn der Mann.
    „Es ist eine Giftschlange aus der Familie der Kobras.“
    „Und was sucht sie ausgerechnet in meinem Koffer?“, grübelt Kugelblitz.
    „Ist es wirklich Ihr Koffer, mon cher Kügelblitz? Diese Koffer sind sich doch sehr ähnlich. Vielleicht hat man Ihren Koffer mit dem eines Schlangenbeschwörers verwechselt?“, vermutet Simili ernsthaft.
    „Ich fürchte, ich weiß, was dieser Liebesgruß zu bedeuten hat!“, sagt Kim Bim düster. „Es ist eine Warnung der Kobra-Bande! Die wissen also genau, weshalb Sie hier sind!“
    „Ich fürchte, Sie haben Recht“, sagt Kugelblitz ernst.
    Eine halbe Stunde später machen Kim Bim, Pierre Simili und Kugelblitz einen Spaziergang am Strand.
    „Ein absolut abhörsicherer Ort!“, sagt Kugelblitz zufrieden, als sie am Meeresstrand entlanglaufen. Mit ernster Miene beraten die drei über ihr weiteres Vorgehen in diesem schwierigen Fall.
    „Ich schlage vor“, sagt Kim Bim,
    „dass Sie nach dieser Warnung schnellstens wieder abreisen!“

    „Kommt nicht in Frage! Ich lasse mich doch von diesen Kerlen nicht einschüchtern!“, protestiert Kugelblitz energisch.
    „Halt! Halt!“, lacht Kim Bim. „Ich meine doch nur zum Schein. Sie besteigen morgen deutlich sichtbar die Mittagsmaschine nach Frankfurt. An Bord des Flugzeuges tauschen Sie mit einem unserer Polizisten, der unter dem Reinigungspersonal sein wird, die Kleidung und gehen wieder von Bord.“
    „Als Putzmann?“, wundert sich Kugelblitz.
    „Sozusagen“, bestätigt Kim Bim. „Ein langer Burnus und eine Kopfbedeckung, dazu ein wenig braune Gesichtsfarbe – und Sie sind nicht wieder zu erkennen!“
    „Ein weiter, langer Burnus“, ergänzt Kugelblitz und streicht über seinen wohlgeformten Bauch. „Ein sehr weiter , langer Burnus“, verspricht Kim Bim lächelnd.
    Das Täuschungsmanöver gelingt. „Der feige Hund aus Germania ist tatsächlich wieder abgereist!“, meldet ein italienischer Spitzel namens Argus am nächsten Tag seinem Auftraggeber Carlo Colubra.
    „Die Kobra-Bande überlistet sie doch alle!“, knurrt Carlo Colubra selbstgefällig. „Und was ist mit unserer Kobra passiert?“
    „Nachdem die Polizei feststellte, dass die Schlange keine Giftzähne mehr hatte, hat man das Tier einem Schlangenbeschwörer übergeben. Einem Freund von einem Freund von mir. Falls wir sie wieder einmal brauchen, stellt er sie uns bestimmt gern zur Verfügung“, sagt Argus und grinst.

     
    „Großartig“, murmelt Colubra. „Dieser Franzose wird sich darüber wundern, wer heute Nacht in seinem Bett schläft ...“
    Pierre Simili entdeckt die Kobra in seinem Bett glücklicherweise schon am späten Nachmittag, als er von einer Besprechung mit Kugelblitz und Kim Bim zurückkehrt. Sein Entschluss steht fest: Auch er wird scheinbar abreisen, um die „Kobra“ zu täuschen. Und er wird, wie Kugelblitz, heimlich als Putzmann oder Kofferträger der Kobra-Bande ein Schnippchen schlagen!
    Das Containerschiff Uräus trifft am nächsten Tag planmäßig in Casablanca ein. Die beiden verdächtigen Container werden abgeladen und von einem Ladekran auf zwei Lastwagen gehievt. Dann treten die beiden LKWs mit je einem Fahrer und einem Beifahrer ihre Reise ins Landesinnere an.
    „Wir haben bei der Untersuchung des Schiffes im Hamburger Hafen jede der grünen Waffenkisten in den Containern mit einem winzigen Peilsender bestückt“, berichtet Kugelblitz.
    „Hier ist das Empfangsgerät!“ Man hört einen leisen Piepston. „Sehr umsichtig. Das wird uns die Verfolgung erleichtern!“, sagt Kim Bim zufrieden und steigt mit seinen beiden Kollegen in einen sandfarbenen Landrover. In ihren weiten weißen Gewändern sehen die beiden wirklich wie Araber aus. In sicherem Abstand verfolgen die Detektive die Lastwagen mit den Containern.

    Die Reise geht über zweihundert Kilometer weit in den Süden Marokkos. Bei glühender Hitze! Das ist höllisch anstrengend.
    „Sie bringen die Container nach Marrakesch!“, vermutet Kim Bim. Und er behält Recht.

    Die alte Königsstadt Marrakesch liegt in einer Dattelpalmen-Oase am Fuße des Atlasgebirges. Ihre gewaltigen, neun Meter hohen und zwölf Kilometer langen zinnenbewehrten Mauern zeigen, wie bedeutend die Stadt im Laufe der bewegten marokkanischen Geschichte war. Heute gibt es neben den alten Königspalästen mit ihren herrlichen Gärten vor allem Hotelpaläste, in denen der Tourist König ist. Die einfachen Leute leben nach wie vor in bescheidenen
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