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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)
Autoren: Hansi Hartwig
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Patrick, meinen ältesten Sohn? Dann solltest du wissen, dass er hier genauso zu Hause ist wie du oder ich, wenngleich er sich eine Zeit lang rar gemacht hat.“
    „Oh, selbstverständlich weiß ich, wer dieser schmucke Kerl da ist“, plapperte sie unbekümmert weiter, während sie Susanne die Glasplatte reichte und gleichzeitig ihre Hand in Manuels Richtung ausstreckte. Sie musterte ihn und registrierte dabei die Ruhe und Intelligenz in seinem schmalen Gesicht. „Ich glaube nicht, dass du dich an mich erinnerst, deswegen helfe ich dir gerne auf die Sprünge – ich bin Lisa Sheehan.“
    „Lisa?“ , wiederholte er vorsichtig.
    „ Naaa? Was habe ich gesagt?“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und zog ihm scherzhaft ein Ohr lang. „Das ist so typisch für euch Männer! Ich war die Kleine, die du immer an den Zöpfen gezupft hast, wenn ich mit meinem älteren Bruder Stiofán zu euch kam.“
    Sie reckte sich , hob ihre Nase voller Stolz in die Höhe und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und heute bin ich Damiens Frau.“
    Da blieb Manuel vor Verblüffung der Mund offen stehen.
    „Mein kleiner Bruder … ich meine, Damien ist … verheiratet?“
    Lisa hielt die linke Hand in die Höhe und betrachtete mit leuchtenden Augen den Ring an ihrem Finger. „Genauso ist es. Wenn du also gekommen bist, um mich um meine Hand zu bitten, bist du ein paar Jahre zu spät.“
    Natürlich war das n ichts weiter als ein liebevoller Scherz gewesen, Manuel dagegen zuckte bei ihren Worten zusammen, als hätte sie ihn mitten ins Gesicht geschlagen. War es sein Schicksal, stets zu spät zu kommen?
    Sein Blick flog zu dem Foto seiner Väter.
    Und auch auf der „Charley“ hatte er kläglich versagt.
    Schneller, als sie vor Schreck hätten zusammenzucken können, flog die schwere Eichentür erneut auf und unter lebhaftem Geschnatter betraten Fearghais und Áine die Bibliothek.
    „Ist es wahr, was Damien erzählt hat? Na, da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! Manuel, Junge, bist du erwachsen geworden! Unglaublich! Komm her, Kurzer!“ Fearghais zog ihn schwungvoll aus dem Sessel in seine Arme und klopfte ihm erfreut auf den Rücken.
    „Nun sollten wir wohl besser in den Salon umziehen. Du hast ja noch nicht mal einen Schluck von deinem Kaffee getrunken, Manuel. Du traust mir also wirklich nicht. Möchtest du dann vielleicht lieber Tee?“
    „Ich koche uns schnell wel chen und auch frischen Kaffee“, versprach Áine und verschwand mit wehenden Röcken in der Küche.
    „Ich bin gleich wieder da“, trällerte Lisa, die kurz darauf zurück war und zwar mit Damien, den sie am Ärmel mit sich zog und der bissig vor sich hin knurrte: „Wie oft soll ich dir sagen, dass ich keine Zeit für diesen Kinderkram habe?“
    „Er ist dein Bruder“, zischte Lisa mit festgefrorenem Lächeln und stieß ihren Gatten warnend in die Seite.
    Eine st eile Falte stand zwischen Damiens Brauen und seine Augen funkelten vor Ärger. Er war gegen seinen Willen hier, das war offensichtlich. Und das sollten ruhig alle wissen!
    „ Bru-der! Und wenn schon, ich muss mich um Driseog kümmern“, protestierte er, dann zog er geräuschvoll seinen Stuhl vom Tisch und lümmelte sich wie ein trotziger Teenager darauf. „Interessiert es eventuell irgendjemanden in diesem Haus, dass der Käufer morgen kommt und ich noch einiges dafür vorzubereiten habe?“
    „ Mieser Schauspieler! Zufällig weiß ich, dass sich Éamonn bereits um alles gekümmert hat“, erwiderte Lisa spitz. „Und gründlich, wie du nun mal bist, wie wir dich kennen, lieben und schätzen, sind die Papiere längst zur Unterschrift bereit.“ Sie schlang ihre Arme von hinten um ihren Ehemann und küsste ihn auf den Scheitel, ehe sie neben ihm Platz nahm. „Oder etwa nicht, mein holder Gatte?“
    Damien brabbelte noch etwas Unverständliches vor sich hin, hob jedoch beide Hände, um seine Kapitulation zu bekunden, als er den Blick seiner Mutter auffing. Einen Wimpernschlag später wurde sein Gesicht vollständig und unnatürlich ausdruckslos.
    „Áine hat extra für dich Apfelkuchen gebacken, Damien. Es wäre ein Jammer, wenn du davon nichts abbekommen hättest, meinst du nicht?“
    „Ich sollte Éamonn Bescheid sagen. Er isst ihn mindestens ebenso gerne wie ich.“
    „Nein !“ Lisas Hand schnellte nach vorn und schloss sich um Damiens Handgelenk. „Du bleibst genau da sitzen, wo du gerade bist. Éamonn hat einen Riecher für frischen Kuchen. Wenn er also welchen haben
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