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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod
Autoren: Pat N. Elrod
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Elizabeth.
    »Nein, sie sind noch damit beschäftigt«, antwortete er, womit er Mutter, Dr. Beldon und Mrs. Hardinbrook meinte; bei letzterer handelte es sich um Beldons verwitwete Schwester. »Sie sind zu etwas übergewechselt, das nur drei Spieler benötigt, um gut zu funktionieren. So gelang mir die Flucht.«
    »Warum spielst du überhaupt, wenn du es nicht genießt?«
    »Es beruhigt die Seele eurer Mutter.« Er schritt zum Schrank, der einen kleinen Vorrat an Wein und Spirituosen enthielt, und änderte dann mit einem Seufzen seine Meinung. »Nein, ich will verdammt sein, bevor ich es zulasse, dass diese Frau mich zum Trinken bringt.«
    »Diese Frau« bezog sich auf Mrs. Hardinbrook, nicht auf Mutter.
    »Was hat sie heute Abend wieder getan?«, fragte ich.
    Vater rollte mit den Augen und sah bedrückt aus. »Sie öffnete ihren Mund, und das ist mehr als genug, weil sie immer weiter schnattert. Ich weiß nicht, ob ich jemals gesehen habe, dass sie eine Pause zum Atem holen machte. Aber wenigstens hält sie den Mund, wenn wir Karten spielen.«
    »Und wenn Mutter redet«, warf Elizabeth ein.
    Vater brummte zustimmend und wandte dann seine gesamte Aufmerksamkeits mir zu. »In Ordnung, mein Kleiner, wie lautet der Rest deiner Geschichte? Auf welche Weise ist dein Arm bloß so schnell geheilt?«
    Elizabeth ließ von dem Anspitzen der Kiele ab und legte ihre Hände in den Schoß.
    Ich schluckte. Es ist eine Sache, eine Erklärung zu versprechen, aber eine ganz andere, sie tatsächlich dann auch zu liefern, insbesondere, wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll.
    »Nun, das hat damit zu tun, wie ich ... meinem Grab entkam.« Diese Worte sprudelte ich hastig hervor, da ich sie so schnell wie nur möglich loswerden wollte. Es behagte mir nicht, über diese Zeit nachzudenken; dies führte jedes Mal dazu, dass ich mich unwohl fühlte. Sie konnten sehen, wie schwierig es für mich war, darüber zu reden, und warteten ab. Plötzlich wieder rastlos, katapultierte ich mich aus Vaters Sessel und schritt im Zimmer auf und ab.
    »Ich ... bin hinausgeschwebt«, sagte ich schließlich.
    Sie tauschten einen Blick. Vaters Brauen hoben sich. Irgendwie war es sehr viel einfacher gewesen, mit Jericho darüber zu reden, aber immerhin hatte er auch bereits etwas über das Thema gewusst.
    »Dadurch bin ich hinausgelangt, ohne die Erde aufzuwühlen. Ich kann mit meinem Körper ...«
    Sie lehnten sich nach vorne und ermunterten mich durch ihre neugierigen Blicke, fortzufahren.
    »... ich kann dafür sorgen, dass er ...«
    »Was?«, verlangte Elizabeth zu wissen.
    Und die Worte kamen einfach nicht. Die gemeinsamen, drängenden Blicke der beiden brachten mich vollkommen aus der Fassung und machten mich unsicher. Ich wusste nicht, was ich als Nächstes sagen sollte. Ich war wieder töricht, sorgte mich darum, dass sie mir nicht glauben würden, oder noch schlimmer, dass sie Angst vor mir hätten. Aber sie hatten bereits so vieles akzeptiert und schienen nun gewillt, noch mehr zu akzeptieren, also waren solche Sorgen wohl nur in meinem eigenen Kopf vorhanden.
    »Jonathan«, half Vater mit freundlicher Miene nach.
    Ich nickte. »Ja. Ich versuche es, Vater. Worum es geht, ist ... dass ich die Fähigkeit habe, mich selbst substanzlos zu machen, was es mir erlaubt, mich durch feste Objekte hindurchzubewegen, gleichsam zu schweben.«
    »Schweben?«, echote er.
    »Ja, Sir.«
    Eine ganze Weile sagte niemand etwas, aber sie tauschten noch einmal einen Blick des Unverständnisses. Sie lachten nicht, Gott sei Dank.
    »Nun«, sagte er schließlich. »Was hat das mit der Heilung deines Armes zu tun?«
    Nun war ich mit dem Starren an der Reihe. Das Schweben und die Wiederherstellung waren in meinem Kopf so miteinander verbunden, dass es mir ganz natürlich erschienen war, daraus zu schließen, dass auch andere die Verbindung erkennen würden.
    »Äh ... das heißt ... als ich aufhörte, herumzuschweben, ging es mir viel besser.«
    Erneutes Schweigen.
    »Ich weiß, ich mache dies hier nicht sehr gut...«
    »Nein, tatsächlich nicht«, stimmte Elizabeth mir zu.
    »Das ist wie diese Angelegenheit mit den Spiegeln. Ich habe keine Erklärung dafür, es ist einfach so.«
    »Wie wäre es«, meinte Vater, »wenn du uns eine Demonstration liefern würdest? Dann könnten wir es vielleicht verstehen.«
    Ich hatte die Notwendigkeit einer solchen Vorführung von Anfang an vorausgeahnt. Dennoch machte das Wissen darum es kein bisschen leichter. Ich nickte, ging zu den
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